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Die Paulis in Tatukaland (German Edition)

Die Paulis in Tatukaland (German Edition)

Titel: Die Paulis in Tatukaland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gernot Gricksch
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folgten ihrem Finger.
    »Wow!«, »Unglaublich!«, »Kann doch gar nicht sein!«, riefen alle durcheinander. Es war keine Fata Morgana, die Lea entdeckt hatte, sondern ein echtes Wunder! Etwa zweihundert Meter entfernt, am anderen Ende der Wiese, stand eine Verkaufsbude. Ein leuchtendes Neonschild auf dem Dach versprach:
Alles, was man so braucht.
    »Was ist das denn für ein komischer Laden?«, wunderte sich Tim, während sie alle darauf zustürmten.
    »Keine Ahnung«, gab Lea zu. »Und warum ist das Schild auf Deutsch? Wir sind doch in Spanien.«
    »Ist doch egal!«, rief Mona. »Die haben bestimmt etwas zu trinken. Und zu essen! Und ein Handy oder ein Funkgerät. Die können uns bestimmt helfen, die Leute da in dem Laden! Bald sind wir wieder im Hotel!«
    Nur Flummi war nicht begeistert. Sie ahnte als Einzige, was, oder besser wer, sie in diesem Laden erwarten würde.
     
    »Huhu, lustige kleine Kinder!«, rief die Kimono-Frau, die nun aus der Verkaufsbude trat und den herbeieilenden Kindern fröhlich zuwinkte. »Nicht so schnell laufen, schön vorsichtig, sonst fallt ihr noch aufs Schnäuzchen und müsst euer ganzes Geld für Pflaster ausgeben.«
    Die Kinder blieben tatsächlich stehen. Allerdings nicht, weil sie Angst hatten, hinzufallen, sondern weil sie zögerten, sich der Kimono-Frau zu nähern. Ihnen war immer noch nicht klar, ob diese Frauen nun gefährlich waren oder nicht.
    Lea, Dennis und Flummi aber gingen nach einem kurzen Zögern weiter, denn sie wussten, dass es sinnlos war, den Zwillingsfrauen davonzulaufen oder sie zu ignorieren. Und so standen alle Kinder kurz darauf vor der Bude. Die Kimono-Frau war inzwischen in das Innere des Ladens gegangen und »bediente« die Gruppe durch eine Verkaufsluke.
    Was genau in dem Laden angeboten wurde, konnte man nicht sehen, denn hinter der Kimono-Frau gab es nur eine große Wand voller Schubladen. Die Schubladen waren nicht beschriftet. In ihnen konnte sich alles oder nichts verbergen.
    »Schönen guten Tag, lustige kleine Kinder. Was darf’s denn sein? Wir haben heute Haargummis im Angebot«, sagte die Kimono-Frau mit einem strahlenden Lächeln.
    »Wir hätten lieber
Wein
gummis«, scherzte Tim.
    »Irgendetwas zu essen! Und zu trinken! Und rufen Sie auf dem Festland an! Wir brauchen Hilfe!«, rief Mona.
    »Sind Sie mit dem Glasbodenboot hierhergekommen?«, fragte Tim. »Können Sie uns zurückbringen?«
    »Glasbodenboot?«, wunderte sich die Kimono-Frau. »Was ist das denn?«
    »Lassen Sie mich raten«, sagte Dennis seufzend. »Sie haben uns noch nie gesehen. Sie sind niemals mit uns auf einem Boot gewesen. Wir verwechseln Sie bestimmt mit irgendwelchen Ihrer zahlreichen Schwestern, stimmt’s?«
    Die Kimono-Frau grinste listig und sagte: »Genauso ist es, kluger Junge.«
    »Aber Sie waren doch mit uns auf dem Boot und …«, wollte Mona beharren, doch Lea schüttelte den Kopf.
    »Gib’s auf, Mona. Es hat keinen Sinn. Die ist mindestens so irre wie Arne.«
    »Tüdelüü«, sagte die Kimono-Frau wie zur Bestätigung.
    »Haben Sie etwas zu trinken?«, fragte Flummi.
    »Natürlich«, antwortete die Kimono-Frau. »Habt ihr Geld?«
    Alle Kinder wühlten in ihren Taschen. Diverse Münzen und sogar ein paar Scheine kamen zum Vorschein. Sie legten alles auf den Verkaufstresen.
    »Oh. Schön. Ein kleines Vermögen. Dafür bekommt ihr zwei Haargummis«, sagte die Kimono-Frau.
    »Wir wollen keine Haargummis!«, protestierte Mona. »Wir haben Hunger!«
    »Ja, dann sind Haargummis nicht so ganz hundertprozentig total und vollständig das Richtige, das gebe ich zu«, sagte die Kimono-Frau und überlegte. »Cheeseburger …«, sprach sie langsam, und die Augen aller Kinder weiteten sich begeistert, »… habe ich leider nicht«, beendete sie ihren Satz. »Ebenso wenig wie Kartoffelchips, Pizza, Eiscreme, Spaghetti oder Schokoladenkuchen. Aber ich habe …« Sie strahlte, als würde jetzt die tollste Ankündigung aller Zeiten folgen: »Zwiebeln! Und Gewürzgurken.«
    Die Kinder verzogen das Gesicht. Dasselbe Zeug wie in den Notrationstüten.
    »Und Brot«, ergänzte die Kimono-Frau.
    Das war eine gute Nachricht. Keines der Kinder hätte je gedacht, dass es sich einmal so über eine Scheibe Brot freuen würde.
    »Geben Sie uns alles, was Sie haben. Sie kriegen alles Geld, das wir bei uns tragen. Und wenn wir gerettet sind, geben Ihnen unsere Eltern noch mehr!«, rief Lea.
    »Wisst ihr was«, lächelte die Kimono-Frau. »Eigentlich mag ich gar kein Geld. Von Geld bekommt

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