Die Paulis in Tatukaland (German Edition)
bemerken.
»Und?«, fragte Dennis schließlich.
»Und was?«, fragte die Kimono-Frau zurück.
»
Was
haben Sie vergessen?«, fragte Dennis.
»Ach ja«, sagte die Kimono-Frau und kicherte. »Hab ich völlig vergessen, dass ich etwas vergessen habe. Also: Heute Abend um achtzehn Uhr wird ein riesiger Wirbelsturm über die Insel toben. Wenn ihr um siebzehn Uhr weg seid, wird euch nichts passieren. Aber wehe, ihr seid dann noch da. Es wird nämlich ein wirklich schlimmer Sturm. Ein lebensgefährlicher Guck-mal-da-fliegen-lustige-kleine-Kinder-durch-die Luft-Sturm.«
Alle waren geschockt.
»Ist das Ihr Ernst?«, rief Lea.
Karina begann zu weinen.
»Ist doch kein Problem«, trällerte die Kimono-Frau. »Nehmt einfach den Fesselballon.«
»Was denn für einen Fesselballon?«, fragte Dennis.
»Na, den Fesselballon, der auf der Wiese im Südwesten steht«, tat die Kimono-Frau kund.
»Wir sollen mit einem Fesselballon direkt in einen Sturm fliegen?«, rief Dennis entsetzt.
»Fahren«, lächelte die Kimono-Frau. »Mit einem Fesselballon fliegt man nicht, man fährt. Und ja: rein in den Sturm mit dem Ding. Das ist eure einzige Chance.«
»Aber wir haben keine Ahnung, wie man so einen Ballon steuert!«, rief Lea.
»Na und?«, sagte die Kimono-Frau. »Ich habe ja auch keine Ahnung, wie man Kartoffeln anbaut, und trotzdem schaffe ich es, jeden Tag eine Portion Pommes frites zu essen.«
Die Kinder starrten sie verständnislos an.
»Pommes frites werden nämlich aus Kartoffeln gemacht, wusstet ihr das etwa nicht? Na ja, egal. Also, viel Glück, Hals- und Beinbruch, Halali, Mast- und Schotbruch, frohe Weihnachten, schöne Grüße und das ganze Zeug.« Dann trat sie einen Schritt zurück und schloss die Tür. »Und nehmt auf jeden Fall auch die anderen Kinder und den König mit!«, rief die Kimono-Frau noch von draußen.
Mona stürmte auf der Stelle zur Tür und riss sie mit einem Ruck auf.
Doch selbst Mona war nicht wirklich überrascht, dass niemand mehr dort stand. Keine Kimono-Frau weit und breit.
»Ein Fesselballon?«, stammelte Tim. »Das ist doch nicht ihr Ernst, oder?«
»Wir können doch nicht in einem Fesselballon fliegen«, flüsterte Karina.
»Und wo steht das Ding überhaupt? Wo ist Südwesten?«, fragte Mona. »Woher sollen wir denn wissen, wo Südwesten ist?«
»Und wie steuert man so ein Ding eigentlich?«, fragte Tim. »Das frage ich mich jedes Mal, wenn ich einen Ballon am Himmel sehe.«
»Und wie sollen wir die anderen in den Ballon hineinbekommen? Wenn Bully, Marcel und der König uns sehen, sperren sie uns doch sofort wieder ein«, gab Lea zu bedenken.
»Wir müssen mit ihnen reden und ihnen alles erklären«, sagte Flummi.
»Glaubst du wirklich, die hören auf uns?«, zweifelte Mona.
»Wir müssen es zumindest versuchen. Wir haben ja keine Wahl«, antwortete Dennis.
Alle Kinder machten lange Gesichter. Das waren viel zu viele Probleme auf einmal.
»Wie spät ist es?«, fragte Dennis.
Flummi schaute auf ihre Armbanduhr, die das ganze bisherige Abenteuer erstaunlicherweise unbeschadet überstanden hatte. »Kurz vor zehn«, sagte sie.
»Dann haben wir nicht mehr viel Zeit«, rief Dennis entschlossen. »Los geht’s!«
16 . Kapitel
In der Tatuka-Festung, wie König Arne den Vergnügungspark hartnäckig nannte, waren Ansi, Cicek, Patrick und Toby inzwischen am Verzweifeln. Bully und Marcel hatten Toby und Patrick gezwungen, den ganzen Park nach weiteren Lebensmitteln abzusuchen, ihnen aber strengstens verboten, etwas von ihren Nahrungsfunden selbst zu essen.
»Das Essen teilen mein Bruder und ich ein, verstanden?«, hatte Bully gesagt.
»Genau«, hatte Marcel fies gekichert. »Das ist unsere Aufgabe. Wir sind schließlich die persönlichen Berater des Königs.«
Cicek und Ansi hatten von den Brüdern den Befehl bekommen, rund um den
Racing Worm
aufzuräumen und sauber zu machen.
»Putzt das Karussell, damit wir nicht im Dreck schlafen müssen«, befahl Marcel.
»Und warum macht ihr das nicht selbst?«, traute sich Ansi zu antworten.
»Weil wir Jungs sind. Und Saubermachen ist nun mal Mädchensache«, antwortete Bully.
»Und wenn wir uns weigern?«, fragte Ansi.
»Dann kriegt ihr nichts zu essen«, lächelte Marcel heimtückisch. »Und wenn ihr zu frech werdet, gehen wir zum König und erzählen ihm, dass ihr auch Verräter seid und mit Messer-Jocke und Blut-Svente unter einer Decke steckt. Dann sperrt er euch auch in die Geisterbahn. Und diesmal passen wir auf, dass keiner
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