Die Paulis in Tatukaland (German Edition)
Seiltanz- Uschi von mir bekommt!«
Iris und Arne waren mächtig gespannt, was nun passieren würde. Das ganze Publikum starrte Lea, Dennis, Flummi, die Kimono-Frau und die kleine Kiste an.
Dann legten Dennis und Lea gleichzeitig die Hand auf die Box und öffneten sie. Alle Leute im Zelt zuckten zusammen, als mit einem lauten Knall ein Puppenkopf an einer Sprungfeder aus der Box geschossen kam. Nach dem ersten Schreck folgte ein großes Gelächter, und die Kimono-Frau zog einen Briefumschlag, den die Puppe in ihrem Mund hatte, heraus. Sie öffnete den Umschlag und hielt einen Zettel in die Höhe.
»Unsere Fluschi gewinnt eine Reise für fünf Personen nach Lanzarote! Flug, Unterkunft in einem schicken All-Inclusive-Resort und Ausflüge vor Ort! Applaus!«
Das Publikum applaudierte. Iris und Arne schauten einander ungläubig an, ebenso wie Flummi, Lea und Dennis, die nun mit dem Gutschein in der Hand zu ihrer Mutter und ihrem unerwünschten Freund gingen. Als sie sich noch einmal zu der Kimono-Frau umdrehten, war sie verschwunden, als hätte sie sich binnen einer Sekunde in Luft aufgelöst.
Fassungslos starrten die drei auf den Gutschein.
Eine tolle Reise? Keine Katastrophe, keine Magie, kein Geheimnis? Einfach nur zwei Wochen auf einer schönen spanischen Insel in einem All-Inclusive-Hotel? Wo war der Haken?!
»Ich kann es immer noch nicht glauben!«, sagte Iris vergnügt auf der Rückfahrt. »Meine kleine Flummi gewinnt für uns eine tolle Reise! Ich könnte dich knutschen, Töchterchen! Das hast du super gemacht!«
»Und dabei habe ich erst einen Schreck bekommen, als du einfach so in die Manege gerannt bist«, meinte Arne und lachte.
Sie fuhren in Arnes Auto – ein cooler Geländewagen, den Dennis unter anderen Voraussetzungen total großartig gefunden hätte. Iris saß auf dem Beifahrersitz. Sie drehte sich zu Lea, Dennis und Flummi um, die auf der Rückbank saßen, und war überrascht zu sehen, dass ihre Kinder todernst dreinschauten.
»Was ist denn mit euch los?«, wunderte sie sich. »Freut ihr euch gar nicht?«
»Ich …«, begann Lea zaghaft. »Ich stehe ja nicht so auf Klub-Urlaub.«
»Und Spanien …«, fügte Dennis an. »Das soll ja nicht so toll sein als Urlaubsland.«
Iris traute ihren Ohren nicht.
»Wie bitte?«, rief sie. »Das ist eine Reise, die mehrere Tausend Euro wert ist. Das ist der totale Hammer! Wir sollten eigentlich feiern und ihr sitzt dahinten rum wie drei Tage Regenwetter! Was, um Himmels willen, ist los mit euch?«
Die Kinder schauten einander an. Sie konnten ihrer Mutter unmöglich den wahren Grund nennen, warum sie diese Reise auf keinen Fall antreten wollten. Ihre Mama durfte nichts erfahren von dem Tante-Heidrun-Chaos und was es mit den merkwürdigen Kimono-Schwestern auf sich hatte. Das war ihr Geheimnis und würde es auch immer bleiben. Aber wie sollten sie sonst dafür sorgen, dass sie diese Reise nicht antraten? Denn dass sie unmöglich in den Süden fliegen konnten, stand für alle drei Pauli-Kinder fest. Dieser Urlaub würde nicht einfach bloß ein netter Urlaub werden. Die Kimono-Zwilldrillinge schenkten einem nicht einfach so eine nette, harmlose Reise. Das Ganze hatte einen Grund. Und vermutlich keinen erfreulichen.
»Hört mal zu, ihr Süßen …«, versuchte ihre Mutter die angespannte Situation mit freundlicher Stimme zu lockern.
»Mein Schädel dröhnt«, unterbrach Lea sie jammernd. »Können wir bitte aufhören zu reden?«
Iris schüttelte ungläubig den Kopf. Sie erkannte ihre Kinder nicht wieder. Die drei waren sonst so fröhlich, so abenteuerlustig – und jetzt kauerten sie auf der Rückbank wie drei depressive Kröten. Das konnte nicht nur mit Arne zu tun haben. Da steckte noch etwas anderes dahinter.
Später hielten die Kinder in Dennis’ Zimmer Kriegsrat. Dennis rief die Website der Ferienanlage auf.
»Bestimmt ist das eine totale Bruchbude mit Kakerlaken und so«, vermutete Lea.
»Äh …«, sagte Dennis, als sich die Seite auf dem Monitor aufbaute. »Nein, ist es nicht.«
Fassungslos starrten Dennis, Lea und Flummi auf die Bilder, die sich ihnen darboten: eine wunderschöne Ferienanlage! Strahlend weiße Bungalows inmitten einer Pflanzenpracht aus Palmen und Agaven.
»Die haben einen Pool!«, rief Flummi.
»Vier«, korrigierte sie Dennis. »Vier Pools. Und einen Klettergarten, kostenlosen Tauchunterricht …«
»… Disco, Kinder-und-Jugendklub, ein Extra-Pizza-Büfett …«, seufzte Lea.
»… einen
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