Die Paulis in Tatukaland (German Edition)
Riesenspielplatz mit Hula-Hoop-Reifen, Seilbahn, sogar eine kleine Schiffsschaukel … und Erdbeereis, so viel man will!«
Die drei Kinder schauten einander verzweifelt an. Wie konnte man solch einen Traumurlaub ausschlagen?
»Vielleicht …«, begann Flummi zaghaft, »ist das ja wirklich nur nett gemeint von den Kimono-Frauen.«
»Ja«, stimmte Dennis zaghaft zu. »Ich meine, vielleicht ist das deren Art, sich zu entschuldigen für den ganzen Mist, den sie mit uns und Tante Heidrun verbockt haben.«
Lea kniff die Lippen zusammen. War den Kimono-Frauen zuzutrauen, dass sie sich entschuldigten? Tatsächlich wusste sie so gut wie nichts über sie. Es war ja nicht so, dass sie Serienkillerinnen waren. Sie waren einfach schräge Tussis, die irgendwie …, tja, … besondere Fähigkeiten hatten, die sie dazu nutzten …, ja, … wozu genau benutzten sie sie eigentlich?
Dennis hatte offenbar einen ganz ähnlichen Gedankengang. »Also«, begann er. »Wenn wir mal genau überlegen: Eigentlich war das ja auch ein bisschen lustig mit Tante Heidrun.«
»Ziemlich sogar«, kicherte Flummi. »Wie sie den Fernseher im Garten vergraben hat, weil sie Angst vor Spongebob hatte …«
Die Kinder lachten, als sie sich daran erinnerten.
»Wir waren ja auch nicht in Lebensgefahr«, fuhr Dennis fort. »Ich bin mir nicht mal sicher, ob die Kimono-Tanten wirklich richtig böse sind. Ich meine, sie sind ganz sicher keine netten Muttis im üblichen Sinne, die haben schon zwei bis zwölf Schrauben locker und ziehen echt schräge Sachen durch …«
»Aber am Ende haben uns die Kimono-Frauen ja sogar irgendwie ein bisschen geholfen, Tante Heidrun wieder zurückzuverwandeln«, ergänzte Lea.
»Eigentlich war’s ein tolles Abenteuer«, nickte Flummi.
Die drei Kinder schauten einander an. Dann nickten sie alle gleichzeitig. Sie waren sich einig.
Mutter Iris war mehr als erleichtert, als ihre Kinder kurz darauf ins Wohnzimmer traten und sagten: »Okay. Wir haben es uns überlegt. Vielleicht wird es ja doch ein schöner Urlaub.«
»Und er ist ja für fünf Personen«, begann Dennis zaghaft. »Und wir sind ja nur zu viert. Und da dachte ich, vielleicht könnte ich Ayse fragen, ob sie mitkommen will und …«
Iris’ Kopfschütteln bremste Dennis aus. Er hatte nicht wirklich erwartet, dass es klappen würde, seine Freundin mit in den Urlaub zu nehmen. Und natürlich wussten sie alle, wer die fünfte Person sein würde.
»Arne kommt mit«, sagte Iris bestimmt. »Und ich wäre euch sehr dankbar, wenn ihr euch ihm gegenüber endlich wie zivilisierte Menschen benehmen könntet.«
Iris hoffte natürlich, dass sich Arne und ihre Kinder bei so einem tollen langen Urlaub doch noch anfreunden würden. Aber als sie ihre Kinder anschaute, wusste sie, dass die Chancen dafür nicht besonders gut standen.
Lea, Dennis und Flummi verzogen keine Miene. Eisern blickten sie ihre Mutter an. Sie konnten nicht verhindern, dass Arne mitkam – aber sie würden ihn ignorieren, so gut es eben ging.
3 . Kapitel
Als die Paulis drei Wochen später am Flughafen aus dem Taxi stiegen, ihre Koffer und Taschen ins Gebäude trugen und sich am Schalter ihre Boardkarten für den Flug holten, war die Stimmung bestens. Lea, Dennis und Flummi freuten sich so sehr auf diesen Urlaub, dass sie fast vergaßen, gemein zu Arne zu sein. Sie mussten sich regelrecht selbst ermahnen, ihn mit bösen Blicken und spitzfindigen Bemerkungen zu bedenken.
»Ich hab die Reise gewonnen, weil ich auf dem Seil gelaufen bin«, teilte Flummi der Frau an der Passkontrolle mit.
»Aha«, antwortete die kühl und schaute Flummi mit einem dieser Blicke an, der verriet, dass sie zu der Sorte Erwachsene gehörte, die Kinder für nervig und lästig hielten.
»Kannst du auch auf dem Seil laufen?«, fragte Flummi weiter, den eisigen Blick ignorierend.
»Nein«, sagte die Frau.
»Tja«, grinste Flummi. »Das ist ja blöd. Dann musst du deine Urlaube wohl selbst bezahlen.«
Die Passkontrollen-Frau glotzte den Paulis kopfschüttelnd hinterher, als die nun zum Sicherheitscheck gingen.
Alle mussten ihre Taschen und Jacken in Plastikschalen legen, die auf einem Rollband durch einen Röntgenapparat gefahren wurden, um zu überprüfen, ob nichts Gefährliches im Handgepäck war.
»Was für ein Glück, dass ich meinen Raketenwerfer zu Hause gelassen habe«, scherzte Dennis und erntete von dem Sicherheitsbeamten, der an dem Metalldetektor stand, einen vorwurfsvollen Blick. Er wies Dennis mit
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