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Die Pellinor Saga Bd. 1 - Die Gabe

Die Pellinor Saga Bd. 1 - Die Gabe

Titel: Die Pellinor Saga Bd. 1 - Die Gabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Croggon
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keine bösen Menschen; ich denke, wir sollten sicher sein zumindest hoffe ich das.«
    Der Bogenschütze bedeutete ihnen ungeduldig, dass sie sich in Bewegung setzen sollten, also hörten sie auf zu reden und lenkten ihre Pferde auf ihn zu. Sogleich sprangen vier weitere Bogenschützen, groß und anmutig wie der erste, von der Eiche und gesellten sich zu ihrem Gefährten. Alle hatten sie Pfeile angelegt. Maerad und Cadvan wurden aufgefordert abzusteigen; die Bogenschützen schienen den Pferden gegenüber misstrauisch zu sein und beratschlagten untereinander, ehe sie befahlen, dass sie die Tiere führen mussten. Dann gingen sie los, weg vom Fluss und tiefer in das Herz des Waldes.
    Selbst wenn ihnen der Sinn nach einem Fluchtversuch gestanden hätte, es wäre ein fruchtloses Unterfangen gewesen, denn schon bald verloren sie völlig die Orientierung.
    Die Bogenschützen führten sie stundenlang durch den Wald, bis tief in die Nacht hinein. Maerad blickte durch die Baumwipfel empor und erspähte hoch oben die strahlend und kalt funkelnden Sterne. Wie viele Male hatte sie die Augen auf die Sterne gerichtet, um bei ihnen Beistand zu suchen, dachte sie bei sich. So lange sie zurückdenken konnte, hatte sie in ihrer frostigen Schönheit, so fernab von menschlichem Leid, stets Trost gefunden. Im Augenblick fühlte sie sich müde und äußerst hungrig. Ihre Beine waren taub und geschwollen vom langen Gehen und bewegten sich nur noch durch bloße Willenskraft voran. Als sie schließlich zu der Überzeugung gelangte, sie könnte keine weitere Meile bewältigen, auch wenn ein Pfeil auf ihre Brust gerichtet war, führten ihre Bewacher sie durch einen dichten Ring von Bäumen in ein Bardenheim.
    Dieses erwies sich als größer als all die anderen, die Maerad bisher gesehen hat: ein grasbewachsenes Rund von etwa sechzig Schritt Durchmesser, in dem der nächtliche Himmel ungehindert sichtbar war und sowohl die Mondsichel als auch die Sterne ihr schattenloses Licht auf das Gras warfen. Am gegenüberliegenden Ende der Lichtung ergoss sich im Mondlicht silbrig und perlfarben ein Bach über eine kleine Felswand. Dort wurde ihnen gestattet, sich auszuruhen, und den Pferden wurden die Sättel abgenommen, damit sie trinken und grasen konnten. Hinter dem Schleier des Wasserfalls verbarg sich eine Höhle. Zu Maerads Überraschung beherbergte sie eine große, behagliche Kammer, erhellt von flackernden Fackeln, die an den Felswänden angebracht waren; sogar aus geflochtenen Zweigen angefertigte Liegestätten gab es. Zwei der Bogenschützen brachen zu einem eiligen Botengang auf. Derjenige, der als Anführer aufgetreten war, sprach mit Cadvan, und Cadvan teilte ihr mit, dass sie in der Höhle essen und sich ausruhen würden, bevor es am nächsten Tag weitergehen sollte.
    »Wohin bringen sie uns?«, fragte Maerad furchtsam.
    »Das will er mir nicht verraten«, gab Cadvan zurück. »Aber ich bin erst mal dankbar für ein Bett und eine warme Mahlzeit.« Er ging zu einer Stelle hinüber, an der sich der Bach in einem kleinen Tümpel sammelte, bevor er durch das Bardenheim und weiter hinaus durch den Wald floss, und spritzte sich Wasser ins Gesicht. »Jetzt kann ich vielleicht wenigstens lange genug wach bleiben, um zu essen!«
    Bald darauf wurde ihnen dampfender, mit Kräutern verfeinerter Eintopf in Schalen aus gebranntem Lehm gereicht. Maerad begutachtete neugierig die Handwerkskunst die Schalen wiesen eine Reinheit der Formgebung auf, die ins Auge sprang. Hungrig verspeiste sie das Mahl, dann bettete sie sich auf eine der Liegestätten und schlief fast sofort ein.
    Die Bogenschützen weckten sie früh, und sie begaben sich abermals auf ihren erschöpfenden Marsch. Bald stellte Maerad fest, dass sie einem Pfad folgten, der sich unter Bäumen hinzog, welche Maerad noch größer erschienen als jene, die sie während der vergangenen Tage gesehen hatten. Obwohl sie zu Fuß gingen, kamen sie flott voran und legten an die zwanzig Meilen zurück, bevor sie in einem weiteren, dem ersten sehr ähnlichen Bardenheim anhielten. Cadvan und Maerad sprachen untertags kaum miteinander, wenngleich Cadvan das Gespräch mit den Bogenschützen suchte, die Farndar, Imunt und Penar hießen. Allerdings förderte die Unterhaltung herzlich wenig zutage. Sie wollten ihm weder ihr Ziel verraten noch, außer ihren Namen, wer sie waren. Umgekehrt erkundigten sie sich bei Cadvan nicht nach dem Grund seiner und Maerads Reise oder wo sie begonnen hatte. Maerad verspürte

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