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Die Pellinor Saga Bd. 1 - Die Gabe

Die Pellinor Saga Bd. 1 - Die Gabe

Titel: Die Pellinor Saga Bd. 1 - Die Gabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Croggon
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Weile da. Cadvan und Saliman starrten ihm mit auf den Lippen erstarrten Worten an.
    Schließlich schaute Nelac auf. »Ja, ich glaube, dass Maerad die Ausersehene ist«, verkündete er. »Ich denke, du vermutest richtig.« Abermals seufzte er und betrachtete Maerad mit tiefem Mitgefühl. Sprachlos starrte sie zurück und wollte fragen, woher er das wusste. Sie hörte das Blut in ihren Ohren rauschen.
    »Ich denke, du hast mehr zu sagen«, meinte Nelac.
    »Ja«, gab Cadvan ihm recht. »Aber ich frage mich, was die Welle bedeuten mag.«
    »Die ist natürlich ein Zeichen für das Licht«, erwiderte Nelac. »Daneben ist die Welle auch ein Symbol für Musik und, wie es der Zufall will, für die Schule von Amdrith. Sie könnte auch nur für das Meer stehen. Insgesamt erscheint mir dieses Symbol zu vielfältig, um es sinnvoll zu deuten.«
    »Später in den Hoheliedern ist von >Schaum< die Rede«, warf Saliman ein. »Mhm. Ja, stimmt.« Nelac runzelte die Stirn. »Die Elidhu brachte man mit Wellenschaum in Verbindung, weil sie in der Lage sind, verschiedene Formen anzunehmen. Das ist natürlich weit hergeholt.« Er setzte ab und legte die Stirn nachdenklich noch tiefer in Falten. »Jetzt erinnere ich mich, was das Baumlied ist. Das ist ein uraltes Wort für die Hohe Sprache aus den Tagen Afinnils. Es steht für das, was über Worte hinausgeht. Und es ist zugleich ein Lied, angeblich geschrieben, als die Barden erstmals in Annar erschienen. Das Geheimnis der Hohen Sprache soll sich darin verbergen, aber die Überlieferungen wissen zu berichten, dass es ein Rätsel sei, das zu lösen noch kein Barde in der Lage war. Und es ist längst in Vergessenheit geraten. Selbst in den ersten Tagen nach der Stille, als die Barden vieles wieder entdeckten, das verschwunden war, behaupteten viele, es hätte nie existiert.« Eine betretene Pause trat ein.
    »Wie sollen wir es dann finden?«, fragte Maerad.
    Nelac warf ihr einen scharfen Blick zu. »Ich weiß es nicht«, antwortete er. »Aber ich denke, du musst es wissen.« Fragend spähte er zu Cadvan. »Also, was noch?« »Da ist noch die Geschichte mit Hem beziehungsweise Cai«, gab Cadvan zurück. Hem rührte sich, als wollte er etwas sagen, überlegte es sich jedoch anders. Cadvan legte mit einem Bericht darüber los, wie sie Hem gefunden hatten. Außerdem erzählte er vom Leben des Jungen im Waisenheim und ihrer Entdeckung des Medaillons. Diesmal nahmen Nelac und Saliman Cadvan eingehender ins Kreuzverhör, danach befragten sie Maerad.
    »Ich weiß, dass er mein Bruder ist«, sagte Maerad und bewegte sich unterbewusst schützend auf Hem zu. »Ich glaube, ich wusste es schon, bevor ich es wusste, unterschwellig, meine ich.«
    »Es könnte auch sein, dass dein verständlicher Wunsch, deinen Bruder lebendig bei dir zu haben, hier falsch gedeutet wird«, sagte Nelac freundlich. »Bislang haben wir als einzigen Beweis sein Medaillon und eine leichte Ähnlichkeit mit Dorn. Das Medaillon könnten ihm die Untoten umgehängt haben, um andere in die Irre zu führen.«
    »Nein, es gehört mir«, widersprach Hem mit Nachdruck. »Ich hatte es schon, als ich ins Waisenheim kam. Ich hatte es schon immer.« Maerad erkannte die Leidenschaft derer, die nichts besitzen; sie hatte dasselbe bei ihrer Laute empfunden, ihrem einzigen wertvollen Besitz, dem einzigen Nachweis ihrer Herkunft in Gilmans Feste. »Das bedeutet trotzdem nicht, dass du sie nicht von einem Untoten haben könntest«, warf Saliman ein. »Und in Ermangelung eines anderen Beweises …« Maerad legte Hem die Hand auf die Schulter und drückte sie.
    »Ja.« Nelac hatte den Kopf nachdenklich gesenkt. »Ja. Und wir wissen natürlich, dass auch Erinnerungen in einen Kopf gepflanzt werden können. Untote machen das mit Vorliebe. Sicherheit könnten wir nur durch einen Seelenblick erlangen.« »Ich mache das aber nicht«, gab Cadvan rasch bekannt. »Es war schon schlimm genug, Maerad einem Seelenblick zu unterziehen.«
    »Dann übernehme ich es«, erwiderte Nelac. »Falls Hem einwilligt.«
    Hem starrte mit finsterer Miene auf den Teppich. »Ich lüge nicht«, brummte er trotzig. »Ich weiß«, sagte Nelac. »Ich zweifle nicht an deinen guten Absichten, Hem. Und du sollst wissen, dass hier niemand gegen seinen Willen einem Seelenblick unterzogen wird. Nur würdest du uns sehr helfen, wenn du damit einverstanden wärst.« Eine lange Pause entstand.
    »Na schön«, stieß Hem schließlich zornig hervor, wobei er sich anhörte, als könnte er jeden

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