Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Pellinor Saga Bd. 2 - Das Rätsel

Die Pellinor Saga Bd. 2 - Das Rätsel

Titel: Die Pellinor Saga Bd. 2 - Das Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Croggon
Vom Netzwerk:
verfluchten Erlass in kleine Stücke gerissen zurückschicken.« Ein Großteil der um den Tisch Versammelten jubelte. »Wir brauchen Norloch nicht.« Trotzig nahm er wieder Platz.
    Als Nächster stand Elenxi auf. »Ich schlage vorerst eine andere Vorgangsweise vor«, tat er seine Meinung kund. »Ich denke, wenn wir einen Krieg mit Norloch verhindern können, dann sollten wir das tun. Zwingen wir doch Norloch zum Handeln. Wenn Norloch danach trachtet, den Pakt zwischen Annar und den Sieben Königreichen auf solche Weise zu verraten, dann soll Norloch ihn brechen. Nicht wir.«
    »Wozu also rätst du?« Owan, der bislang während des gesamten lautstarken Treffens geschwiegen hatte, drehte sich herum und schaute zu dem alten Krieger auf.
    »Ich schlage vor, Norloch unsere Gefolgstreue zu entbieten.« Zorniges Gemurmel brandete auf. »Ich sage, wir entbieten Norloch unsere Gefolgstreue unter unserer unerschütterlichen Treue dem Licht gegenüber. Jener Pakt gewährleistet unsere Freiheit und Unabhängigkeit. Wenn Norloch das nicht gefällt, muss Norloch erklären, in welcher Weise unsere Gefolgstreue unbefriedigend ist. Das wird eine Weile dauern, zumal wir ja keine Versprechen gebrochen haben. In der Zwischenzeit schicken wir Gesandte zu den anderen Schulen in den Sieben Königreichen und bringen deren Antworten auf diese Unverfrorenheit in Erfahrung. Ich denke, ihre Gesinnung wird der unseren ähneln. Wird Annar ernsthaft erwägen, allen Sieben Königreichen den Krieg zu erklären? Und währenddessen kümmern wir uns um unsere Befestigungsanlagen.« Mit finsterer Miene blickte Elenxi unter den buschigen Augenbrauen hervor um den Tisch, dann setzte er sich.
    Nach kurzer Stille kicherte Arnamil. »Man hat dir schon immer nachgesagt, ein verschlagener Fuchs zu sein, Elenxi. Das gefällt mir.«
    »Das ist die Vorgangsweise, zu der ich und der gesamte Erste Zirkel raten«, verkündete Nerili und erhob sich wieder. »Sind wir uns alle einig?« Alle im Raum, sogar Cadvan und Maerad, die eigentlich kein Stimmrecht besaßen, hoben die Hände. Nerili nickte. »Also gut. So gehen wir vor, bis wir herausgefunden haben, ob hinter Norlochs Worten handfester Stahl steht oder ob es sich nur um leere Drohungen handelt. Machen wir uns nichts vor. Norloch wäre ein entsetzlicher Feind, aber andererseits wäre es auch kein geringes Unterfangen, in Thorold einzufallen. Wir werden uns alle weiterhin eng miteinander beraten. Elenxi und Arnamil können die Stärke unserer Verteidigungseinrichtungen erörtern und sie bei Bedarf verbessern.« »Sie müssten jeden Mann, jede Frau und jedes Kind töten, um Thorold in die Knie zu zwingen«, knurrte ein Kammermitglied.
    »Es gibt noch etwas zu besprechen. Ich muss euch Cadvan von Liri-gon und Maerad von Pellinor vorstellen.« Cadvan stand auf, und Maerad tat es ihm überrascht gleich. »Die meisten von euch kennen Cadvan gut. Er hat hier viel Zeit verbracht. Maerad kennen nur einige von euch; sie ist Cadvans Schülerin gewesen und inzwischen eine vollwertige Bardin. Sie sind, wie Igan mich wissen ließ, gefährliche Mitverschwörer des Aufstands in Norloch und daher geächtet. Mittlerweile werden sie in ganz Annar gesucht.«
    Der Rat musterte sie mit lebhafter Neugier.
    »Ihr alle sollt wissen, ich kann nicht glauben, dass einer dieser beiden Barden auch nur das Geringste mit der Finsternis zu tun hat. Igan teilte mir mit, dass derjenige, der diese Verbrecher an Norloch ausliefert, die höchste Gunst der Zitadelle erringen wird, diejenigen hingegen, die sie vor der Gerechtigkeit schützen, die volle Kraft ihres Missfallens zu spüren bekommen werden. Natürlich weiß er bisher noch nicht, dass sie sich hier in Thorold aufhalten. Ich habe meine Leute gemahnt zu schweigen, bevor der Gesandte eintraf, und mir ist bekannt, dass nach Cadvan und Maerad gefragt wurde, sowohl in der Ortschaft als auch in der Schule. Meines Wissens können sie nichts beweisen, allerdings können wir uns dessen nicht sicher sein. Unter Umständen haben sie bereits erfahren, dass die beiden hier Zuflucht gesucht haben.
    So frage ich euch denn nun, ob wir als Thorolder sie, wie verlangt, an Norloch ausliefern oder das Wagnis der Bestrafung eingehen, um Cadvan von Lirigon und Maerad von Pellinor Unterschlupf zu gewähren?«
    Abermals brach Tumult am Tisch aus. Die Stimmung gegen Norloch war derart angeheizt, dass Nerili keine überzeugenden Gründe brauchte. Allein der Umstand, dass Enkir die beiden zu Aufrührern erklärt

Weitere Kostenlose Bücher