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Die Pellinor Saga Bd. 2 - Das Rätsel

Die Pellinor Saga Bd. 2 - Das Rätsel

Titel: Die Pellinor Saga Bd. 2 - Das Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Croggon
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hatte, genügte, um ihren Schutz zu gewährleisten.
    »Dann brauche ich euch wohl kaum zu sagen«, meinte Nerili, »dass ihre Anwesenheit in der Schule geheim bleiben muss und in Busk niemandem bekanntwerden darf, außer den hier Versammelten, die bereits davon wissen. Wir wissen nicht, welche Spitzel sich herumtreiben, und der Arm von Norloch reicht weit. Ein loses Wort könnte ihr Leben verwirken und dazu führen, dass Norloch uns zu Aufrührern erklärt.« Um den Ernst ihrer Äußerung zu unterstreichen, ließ sie einen durchdringenden Blick um den Tisch wandern. »Damit haben wir alles besprochen.«
    Dann hob sie die Arme wie zu einem Segen und verkündete mit einer plötzlichen, wilden Freude, die Maerad eine Gänsehaut über den Rücken jagte: »Meine Freunde - ihr macht mich so glücklich. Ich habe nichts anderes von euch erwartet. Kein Gewaltherrscher wird je das Herz von Thorold zerquetschen!« Der Rat endete in Jubel.

Viertes Kapitel
     
Mittsommer
    Nerili setzte die Entscheidung des Rates sofort um. Schon am folgenden Tag brachen die thoroldischen Gesandten auf. Da einer davon nach Turbansk reisen sollte, nutzte Maerad die Gelegenheit, Saliman und Hem zu schreiben. Sie schloss sich in ihrem Zimmer ein und legte sich sorgfältig Papier, Tinte und Feder auf dem Tisch zurecht. Eine lange Weile saß sie davor und betrachtete die Gegenstände, ohne etwas zu tun. Sie hatte noch nie zuvor einen richtigen Brief verfasst.
    Schließlich ergriff sie mit entschlossener Miene die Feder und begann zu schreiben. Das erste Blatt verkleckste sie, zerriss es und warf es zu Boden. Der zweite Versucht gestaltete sich erfolgreicher. Schwerfällig und häufig zögernd quälte sie sich voran.
     
An Hem und Saliman, seid mir gegrüßt!
    Cadvan und ich sind wohlbehalten in Thorold eingetroffen, wie ihr vielleicht wisst, falls der Vogel euch erreicht hat. Es geht uns beiden viel besser als damals, als wir uns zuletzt gesehen haben.
    Auf dem Weg hierher war ich sehr seekrank, und Cadvan und ich mussten gegen einen Ondril kämpfen, der sehr groß war, aber wir sind hier sicher angelangt. Nerili hat uns Unterschlupf gewährt, und den Rest der Neuigkeiten werdet ihr ja von dem Gesandten gehört haben.
    Ich hoffe, dass auch ihr Turbansk wohlbehalten erreicht habt und Hem die Früchte so groß findet, wie die Vögel sie beschrieben haben. Ich denke die ganze Zeit an euch und vermisse euch sehr.
    Mit all der Liebe in meinem Herzen,
    Maerad.
     
    Sie brauchte eine lange Weile, um dies zu schreiben. Argwöhnisch betrachtete sie die Zeilen; ihre Schrift wirkte immer noch verwackelt, nicht zu vergleichen mit der selbstsicheren Schönheit von Bardenhand geschriebener Wörter, obendrein drückte es nichts von dem aus, was sie eigentlich sagen wollte. Sie hätte Hem gern beschrieben, wie es in Busk war, ihm die niedrigen Steingebäude, die kühlen Gärten und die fröhlichen, offenherzigen Menschen geschildert. Die Seeigel, die wie alte Stiefel rochen, hätten Hem bestimmt belustigt. Sie stellte sich vor, wie er lachte, dann malte sie sich aus, wie er die Seeigel in seiner Gier kostete. Hem hätten keine guten Manieren davon abgehalten, auf den Tisch auszuspucken, ganz gleich, wer zugegen war.
    Ein grausamer Schmerz stieg in ihr auf. Sie sehnte sich danach, Hem all diese Dinge von Angesicht zu Angesicht sagen zu können. Ein Brief bot keinen Ersatz dafür; er ließ Hem nur noch weiter entfernt erscheinen.
    Sie überlegte, ob sie den Brief neu schreiben sollte, konnte sich jedoch nicht dazu überwinden. Seufzend faltete und versiegelte sie ihn, dann brachte sie ihn Elenxi, der ihn dem Gesandten geben sollte.
    Nach der Ratsversammlung fühlte Maerad sich in der Schule von Busk völlig sicher. Mittlerweile kannten alle in der Schule die Drohung aus Norloch, doch sofern sie einen Schatten über die Lebensfreude warf, konnte Maerad ihn nicht erkennen. Stattdessen entdeckte sie den Wahrheitsgehalt von Cadvans Anmerkung, nämlich dass die einzige wirkliche Schwierigkeit mit Thoroldern darin bestand, mit ihrem Weinverbrauch mitzuhalten. Hätte Maerad nicht so hart gearbeitet, sie hätte das Leben in Busk für ein ständiges Fest gehalten. Nach einem besonders schlimmen Morgen erlernte sie ein paar Überlebenstechniken; danach gewöhnte sie sich an, ihren Wein sehr langsam und mit jeder Menge Wasser zu trinken, wenn sie mit den Barden ausging.
    An Festtagen, wenn sie keinen Unterricht hatte, nahmen Elenxi und seine Freunde sie manchmal in die

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