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Die Pellinor Saga Bd. 2 - Das Rätsel

Die Pellinor Saga Bd. 2 - Das Rätsel

Titel: Die Pellinor Saga Bd. 2 - Das Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Croggon
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nicht recht begriffen, dass er sich in ein Kaninchen verwandelt hatte, denn er griff immer noch mit unbändiger Wildheit an. Cadvan steckte das Schwert in die Scheide, bückte sich und packte das zappelnde Kaninchen an den Ohren. Er hob es hoch und blickte hämisch erst zu Maerad, die auf ihn zustolperte, dann zurück zu dem Kaninchen. Maerad begann zu kichern.
    »Es war das Erste, was mir einfiel«, erklärte sie. Schwer ließ sie sich auf den Boden plumpsen, plötzlich völlig erschöpft durch das Gefecht und ihre Erleichterung darüber, dass es vorbei war. Sie spürte, wie ein überdrehtes Lachen in ihr aufzusteigen drohte. Kurze Stille trat ein. »Tja, das löst eine der Fragen über deine wilde Magie«, meinte Cadvan schließlich. Das Kaninchen trat ungestüm aus und gab tief in der Kehle Knurrlaute von sich. »Ich denke, dieses Kaninchen war eindeutig ein Untoter. Also, was sollen wir mit ihm tun? Einen Eintopf mit diesem Vieh darin würde ich nicht essen.«
    »Lass es laufen«, schlug Maerad vor.
    »Besser nicht.« Cadvan betrachtete die Kreatur, der vor blanker Raserei Schaum vor dem Maul stand. »Es ist ein wildes Ding, trotzdem fällt es irgendwie schwer, es kaltblütig zu meucheln, so sehr es den Tod auch verdient. Glaubst du, der Verwandlungsbann hebt sich mit der Zeit auf, Maerad?«
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte sie. »Aber ihn zurückzuverwandeln wäre schwierig.« Sie hickste. Trotz all ihrer Bemühungen drohte immer wieder ein heftiges Kichern in ihr aufzukeimen.
    Cadvan vollführte mit der Handkante einen heftigen Schlag gegen den Hals des Kaninchens und brach ihm das Genick. Schlagartig hing das Tier schlaff und mit glasigen Augen in seiner Hand. »Wir dürfen das Wagnis nicht eingehen«, sagte er. Angewidert warf er den Kadaver zu Boden.
    Jäh ernüchtert starrte Maerad auf das tote Kaninchen. Cadvan zog sie auf die Beine. »Das hast du gut gemacht«, sagte er und blickte ihr prüfend ins Gesicht. »Ist mit dir alles in Ordnung? Deine Wange blutet.«
    Maerad nickte und wischte das Blut weg. Es war nur ein kleiner Schnitt. »Aber was ist mit deinem Arm?«, fragte sie.
    Reuig betrachtete Cadvan seinen rechten Arm und zog den aufgerissenen, blutigen Ärmel hoch. »Den hat es ärger erwischt, fürchte ich«, antwortete er. »Aber auch nicht wirklich schlimm.« Er hielt die Hand über den hässlichen Schnitt, um die Blutung zu stillen. »Darum kümmere ich mich später. Zuerst müssen wir nach Elenxi sehen.«
    Elenxi! In der Hitze des Gefechts hatte Maerad ihn völlig vergessen. Hastig liefen sie zurück zu dem alten Barden, der mit von sich gestreckten Armen auf dem Boden lag.
    Er hatte das Bewusstsein verloren, schien jedoch nur einen garstigen blauen Fleck davongetragen zu haben. Cadvan legte kurz die Hände auf die Stirn des Barden. Sogleich regte er sich stöhnend, dann setzte er sich kerzengerade auf und sah sich schnuppernd um.
    »Was ist geschehen?«, knurrte er. »Ich rieche Hexerei.«
    »Wir wurden von einem Untoten angegriffen«, erwiderte Maerad und berichtete ihm, was sich zugetragen hatte.
    Elenxi war außer sich darüber, dass er das Gefecht verpasst hatte, und als Cadvan ihm schilderte, was dem Untoten widerfahren war, sah er Maerad verblüfft an. »Ist das wahr? Dazu bist du in der Lage?«, fragte er mit so hoch gezogenen Augenbrauen, dass sie fast unter seinen Haaren verschwanden. Maerad nickte, dennoch konnte Elenxi es nicht so recht glauben, bis sie ihm den Kadaver zeigten.
    Ungläubig schüttelte er den Kopf, dann begann er vor Gelächter zu erzittern. »Ein Kaninchen, wie?«, stieß er hervor, als er sich von seinem Lachanfall erholt hatte. »Allmählich beginne ich zu begreifen, was Cadvan mit deinen Kräften meint. Vielleicht könntest du das mit allen Untoten anstellen und dem Namenlosen eine Armee aus Kaninchen bescheren.«
    »Räudigen Kaninchen«, ergänzte Cadvan nüchtern. Er begann, die Wunde an seinem Arm zu versorgen. Elenxi schnaubte und beugte sich vor, um ihm zu helfen, die Verletzung mit Wasser zu reinigen, eine Salbe darauf zu schmieren und sie anschließend mit einem sauberen Tuch zu verbinden. »Es bereitet mir Kopfzerbrechen, dass der Untote uns hier auflauern konnte«, sagte Cadvan, während Elenxi ihn verarztete. »Er wusste, dass wir hier entlangkommen würden.«
    »Ich habe euch doch gesagt, dass es einen Spitzel gab.« Elenxis Züge verhärteten sich. »Und leider haben wir ihn erst zu spät entdeckt. Aber wenigstens kann dieser keine Rückmeldung

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