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Die Pellinor Saga Bd. 3 - Die Krähe

Die Pellinor Saga Bd. 3 - Die Krähe

Titel: Die Pellinor Saga Bd. 3 - Die Krähe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Croggon
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Entrüstung kundzutun, doch Saliman legte ihr die Hand auf den Arm, um ihr zu bedeuten, dass sie schweigen sollte. »Verrate uns jetzt, was du weißt«, forderte er Hared mit ruhiger Stimme auf. »Hier ist niemand, der seine Vertrauenswürdigkeit noch nicht unter Beweis gestellt hätte.« Hared kniff die Lippen zusammen, doch er begegnete Salimans Blick und nickte. »Wenn du das sagst, Saliman, dann muss es so sein.« Er setzte ab, als wollte er die Gedanken ordnen. »Es ist eine verworrene Geschichte. Wie wir hören, steht Annar kurz vor dem Ausbruch eines Bürgerkriegs. Enkir hat von allen Schulen und Städten Soldaten angefordert, und diejenigen, die sich weigern, dem Befehl Folge zu leisten, gelten als Verräter und Feinde des Lichts. Wir glauben, dass Enkir einen Sturmangriff auf Lanorial, Ileadh und Culain plant und halten es für wahrscheinlich, dass er damit wartet, bis Imank einen Stützpunkt in Suderain errichtet hat und nordwärts nach Annar vordringt. Wenngleich wir nur wenig über seine Truppenbewegungen in Erfahrung bringen konnten, gehen wir davon aus, dass dies eher früher als später geschehen könnte.«
    »Dashängt davon ab, ob Imank beschließt, Amdridh anzugreifen«, meinte Saliman stirnrunzelnd. »Die Stadt wird nicht annähernd so einfach einzunehmen zu sein wie Baladh oder Turbansk. Die Verteidigungseinrichtungen sind mächtig, und sie wird sowohl durch Berge als auch durch das Meer geschützt. Und wir wissen nicht, wie teuer die Belagerung von Turbansk die Schwarze Armee zu stehen kam; das Erdbeben muss Wirkung gezeigt haben, und wenn sie Turbansk als Stützpunkt nutzen wollen, müssen sie einen Teil der Stadt wieder aufbauen. Das wird sie gewiss aufhalten, oder? Und meiner Einschätzung nach vermag selbst der Namenlose nicht genug Soldaten aufzubringen, um den Norden und Westen gleichzeitig anzugreifen.«
    »Wir sind da nicht so sicher«, meldete sich Narbila zu Wort und beugte sich vor. »Wir vermuten, dass die auf Baladh und Turbansk entfesselten Truppen nur ein Zehntel seiner Gesamtstärke ausmachen. Es wird gemunkelt, dass die Ebenen vor Kulkilhirien schwarz vor Soldaten seien und weitere aus Den Raven nachströmen. Natürlich könnte es sich bloß um Gerüchte handeln, die von den Untoten in die Welt gesetzt werden, um Verzweiflung zu säen … Wir müssten uns Gewissheit verschaffen, allerdings sind wir in letzter Zeit in unserer Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt …«
    »Was ist mit dem Bürgerkrieg?«, unterbrach Soron sie wissbegierig. »Was mit Til Amon? Soll das heißen, dass einige Schulen in Annar sich nun gegen Enkir auflehnen?« »Das ist schwer zu sagen«, erwiderte Hared. »Du musst wissen, Soron, dass ein Großteil der Neuigkeiten aus Annar höchst ungewiss ist und uns über gefährliche Wege erreicht. Unsere zuverlässigsten Quellen sind die Boten der Pilanel, die durch ganz Annar reiten, allerdings werden die Pilanel mittlerweile vielerorts verfolgt, und es ist schwierig für sie, so weit wie früher zu reisen. Wir wissen, dass die Sieben Königreiche sich auf einen Krieg vorbereiten; niemand glaubt noch, dass Enkir seine Faust zügeln wird.«
    »Was ist mit den Schulen in Annar? Halten sie sich nur zurück und schweigen? Hat denn noch niemand vom Gleichgewicht gehört?« Mit vor Zorn geröteten Zügen beugte Soron sich über den Tisch.
    »Nicht alles entwickelt sich so, wie Enkir es sich vorstellt«, antwortete Hared. »Seit den Gerüchten, dass er beabsichtigt, in die Sieben Königreiche einzufallen, erheben sich einige Schulen. Nun ja, seit den Langen Kriegen war der Bund nicht mehr so bedroht. Wie wir hören, haben manche Schulen Gesandte mit Bekundungen ihres Widerspruchs nach Norloch geschickt: Eleve, Lok, Inneil mit Sicherheit. Enkir hat seine Macht noch nicht gefestigt und muss die Barden von Annar nach wie vor umwerben. Til Amon und Eledh haben, soweit wir wissen, bisher weder ja noch nein gesagt. Sie befinden sich zwei Wochenmärsche von Norloch entfernt und haben weder ein Gebirge noch die Entfernung als Schutz, sollte das Fallbeil dort als Erstes herabsausen. Und ich denke, sie haben Recht damit, sich zu fürchten. Norloch ist mächtig, und es könnte durchaus sein, dass Enkir ein Exempel an ihnen statuiert, um andere einzuschüchtern.«
    Sorons Miene hatte sich verfinstert, während Hared sprach. »Selbst angesichts der Schulen, die du genannt hast, bleiben herzlich wenige, die sich auf Norlochs Seite schlagen könnten«, knurrte er. »Ettinor, Desor

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