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Die Pellinor Saga Bd. 4 - Das Baumlied

Die Pellinor Saga Bd. 4 - Das Baumlied

Titel: Die Pellinor Saga Bd. 4 - Das Baumlied Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Croggon
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Hem. »Ich habe mich entschieden. Es ist mir egal, wenn ich mich anstecke.«
    Saliman lächelte matt. »Das Problem dabei ist, dass es mir nicht egal ist«, erwiderte er. »Bitte, hör ein Mal im Leben auf mich. Geh mit Hekibel und Marich sie werden sich um dich kümmern.«
    »Die Schänke wird überschwemmt«, gab Hem zurück und ergriff Salimans Bündel. »Wir müssen dich hier wegbringen. Ich habe eine Schubkarre für unsere Sachen - ich dachte, darin könnte ich auch dich befördern.«
    »Ich meine es ernst, Hem. Verlass mich. Ich bin bereits sehr krank; ich kann spüren, wie die Seuche in meine Glieder kriecht. Es ist scheußlich.« Hem drehte sich an der Tür um. In seinen Augen loderte eine verzweifelte Leidenschaft. »Saliman, ich weiß, wofür ich mich entschieden habe. Ich gehe nicht. Ich kann nicht. Also fordere mich nicht noch mal dazu auf, denn ich werde ohnehin nicht zuhören.«
    Ausgedehntes Schweigen entstand.
    »Wir müssen hier weg und eine neue Zuflucht finden, dann heile ich dich, und alles wird wieder gut.« Damit ging Hem zur Tür hinaus, warf Salimans Bündel in die Schubkarre und kehrte zurück. »Kannst du zur Schubkarre gehen? Es ist vielleicht besser, barfuß zu bleiben - ich lege deine Socken und Stiefel in die Schubkarre, damit du dir danach die Füße wärmen kannst…«
    »Ich kann gehen«, sagte Saliman. »Ich kann sogar aus diesem vom Schicksal verdammten Dorf gehen. Allerdings werde ich dir nie verzeihen, dass du dein Leben so aufs Spiel setzt, Hem.«
    »Ich setze mein Leben nicht aufs Spiel. Du hast gesagt, dass Barden die weiße Krankheit heilen können. Also werde ich dich heilen, und danach begeben wir uns wieder auf die Suche nach Maerad. Angesichts der Tatsache, dass Karim ein Freund der Untoten zu sein scheint, war es vermutlich ohnehin höchste Zeit, sich von den Schauspielern zu trennen.«
    Saliman stand auf, schwankte und streckte den Arm aus, um sich an der Wand zu stützen.
    »Soll ich dir helfen?«, fragte Hem und setzte sich in Bewegung.
    »Na schön, Hem. Ich habe nicht die Kraft, mich dir zu widersetzen. Aber wenn wir das schon tun, dann lass uns vernünftig sein. Ich will nicht, dass du mich berührst, und du darfst nur so selten wie möglich in meine Nähe kommen.«
    »Soll ich dir helfen?«, wiederholte Hem.
    Saliman schleuderte Hem einen zornigen Blick entgegen. Er zog über die Kleider, in denen er geschlafen hatte, seinen Mantel an, und trat zittrig durch die Tür. Er wartete in sicherem Abstand, während Hem die Schubkarre überprüfte, um sich zu vergewissern, dass sie nichts vergessen hatten. Der Junge rannte in die Schänke, um Feuerholz vom Stapel in der Küche zu holen, dann breitete er das Zelt über ihre Habseligkeiten aus, damit sie trocken blieben. Saliman konnte einigermaßen gemütlich in der Schubkarre sitzen, wenngleich Hem sich beunruhigt fragte, ob er in der Lage sein würde, sie mitsamt Salimans Gewicht zu schieben. Indes kam Hekibel mit ihren Stiefeln in den Händen aus der Hintertür der Schänke. Sie erschrak, als sie die beiden sah, verharrte zögerlich, während ihr das Wasser um die Knöchel schwappte, und strich sich die Haare aus den Augen.
    Saliman hob zum Abschied die Hand, und Hekibel winkte zurück, außerstande, etwas zu sagen. Dann brach sie in Tränen aus und eilte zum Stall, wo Karim den Wagen und die mürrischen Pferde bereits auf den Hof lenkte.
    Hem beobachtete, wie der goldene Wagen vom Hof und aus seinem Leben rollte. Das Wasser reichte fast bis zur Deichsel, und weder die Pferde noch Fenek wirkten besonders glücklich. Hem sah, dass Usha immer noch lahmte, wenngleich nicht so schlimm wie am Vortag. Dann rief er in Gedanken Irc, der sich in der Nähe aufhielt, und sagte ihm, dass sie die Schänke verließen.
    Ist Saliman krank ?, fragte die Krähe. Wir sollten bleiben und uns um ihn kümmern… und ich bin noch nicht fertig damit, mich hier umzusehen. Wir können nicht bleiben, gab Hem ungeduldig zurück. Hier ist überall Wasser. Und du solltest ohnehin keine leerstehenden Häuser plündern. Falls du dich uns anschließen willst, wir gehen den Hügel hinter der Schänke hinauf.
    Ich komme dann nach, erwiderte Irc. Im Augenblick bin ich beschäftigt. Hem seufzte und wandte sich Saliman zu. »Denkst du, dass du laufen kannst?«, fragte er. »Hinter der Schänke ist das Gelände höher, dort sind ein paar Hügel. Ich finde, wir sollten dorthin gehen. Wenn wir Glück haben, finden wir eine leer stehendes Haus oder eine

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