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Die Perfekte Braut

Die Perfekte Braut

Titel: Die Perfekte Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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hohem Kragen, der sich schmeichelnd um ihren Hals legte. Die Kapuze umgab eng ihren Kopf, schmiegte sich an ihre Ohren, ließ aber die sorgsam angeordneten rötlichen Stirnlocken sehen. Als sie die behandschuhten Hände in den Muff steckte, war sie überzeugt, dass die Wirkung sich lohnte, selbst wenn sie in dieser Aufmachung verschmorte» Sie brauchte keinen Spiegel, um zu wissen, dass sie hinreißend aussah. Es dauerte nur einen Moment, dann war der Tascheninhalt des Staubmantels in den Muff gestopft, und sie schritt wieder die Treppe hinunter.
    Chastity war noch immer in der Halle, von Gideon hingegen war keine Spur zu sehen. »Du siehst sagenhaft aus, Prue.«
    »Ich weiß«, gab Prudence zurück. »Das macht der Mantel, egal wer ihn trägt. Wo ist Sir Gideon?«
    »Er wollte den laufenden Motor nicht unbeaufsichtigt lassen.«
    »Hat er gesagt, wohin die Fahrt gehen soll?«
    Chastity schüttelte den Kopf. »Ich wollte danach fragen, aber er sagte nur, dass du heute vielleicht spät nach Hause kommen würdest und wir uns keine Sorgen machen sollten. Du seist in sicheren Händen.«
    »Er ist unmöglich!«, rief Prudence aus. »Bildet er sich am Ende ein, Frauen mögen es, wenn man so über sie verfügt?«
    »Ich glaube, er kann nichts dafür«, gab Chastity leicht auflachend zurück.
    Ein lautes Hupen ließ sie zusammenzucken. Prudence warf die Hände in die Höhe, und Jenkins glitt rasch durch die Halle, um die Tür zu öffnen. »Ich glaube, Sir Gideon wartet, Miss Prue.«
    »Wie Sie das nur erraten konnten«, sagte sie und gab Chastity einen flüchtigen Kuss. »Bis dann.«
    »Viel Glück.«
    Prudence zögerte. »Warum brauche ich Glück, Chas?«
    Chastity zuckte mit den Achseln. »Ich weiß nicht, mir kommt es eben so vor.«
    Wieder ertönte mahnend die Hupe, und Prudence lief hinaus, nicht ohne einen bezeichnenden Blick gen Himmel zu richten.
    Gideon stand neben dem Auto, einen Fuß auf dem Trittbrett, eine Hand auf der am Armaturenbrett befestigten Hupe. Er riss die Augen auf, als Prudence die Treppe herunterhastete. »Ich hätte mit einem Pferdeschlitten kommen und Sie zu einem zugefrorenen russischen See fahren sollen«, bemerkte er.
    »Die Pferde wären wegen dieser verflixten Hupe längst durchgegangen«, erwiderte Prudence mit einer gewissen Schroffheit. »Das war völlig unnötig.«
    »Ich weiß, und ich entschuldige mich dafür«, sagte er. »Ich bemühe mich um Mäßigung, aber leider bin ich eben ein wenig ungeduldig.« Er öffnete ihr den Wagenschlag und verdarb die Entschuldigung mit dem unklugen Nachsatz: »Aber Sie werden sich an mich gewöhnen.«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob das ein so erstrebenswertes Ziel ist«, murmelte Prudence und stieg ein.
    »Wie bitte?« Er stand da und hielt ihr die Tür auf.
    »Nichts«, sagte sie mit einem liebreizenden Lächeln. »Ich neige zu Selbstgesprächen. Sie werden sich an mich gewöhnen.« Sie streckte ihre Beine sorgsam unter das Armaturenbrett.
    Er zog die Brauen hoch, schloss die Tür und ging um den Wagen herum zu seinem Sitz. »Ach, nehmen Sie die hier.« Er griff tastend nach hinten. »Hier.« Er reichte ihr eine getönte Brille mit einer breiten Metall-und Lederfassung. »Die müsste über Ihre Brille passen.«
    Er setzte sich selbst eine auf, während Prudence das Exemplar begutachtete, das er ihr gegeben hatte. »Und wozu brauche ich sie?«
    »Als Schutz für die Augen natürlich. Der Fahrtwind kann sehr scharf sein.« Er legte den Gang ein, der Wagen setzte sich langsam in Bewegung.
    »Sie müssen mit sehr wenig Schlaf auskommen, wenn Sie Ihren Tag immer so früh beginnen«, bemerkte Prudence, die noch immer die Autobrille hin-und herdrehte. »Schließlich ist Wochenende.«
    »Verzeihen Sie, wenn ich Ihnen Ihren Schönheitsschlaf geraubt habe«, sagte er unbekümmert. »Wenn wir zwanzig Meilen pro Stunde einhalten, sind wir in drei Stunden am Ziel.«
    »Drei Stunden!« Prudence drehte sich seitlich um und starrte ihn an. »Wohin um alles in der Welt fahren wir denn?«
    »Das ist eine Überraschung. Ich sagte schon einmal, dass der Überraschungseffekt oft einen entscheidenden Schritt zum Sieg bedeutet.«
    »Vor Gericht.«
    »Ja, da sicher auch«, gab er ihr auflachend Recht. »Aber wie Sie richtig bemerkten, haben wir heute Sonntag, und deshalb werden wir keine juristischen Fragen besprechen.«
    »Und ich dachte, es gälte, das Verfahren vorzubereiten.«
    »Nun, das tun wir in gewisser Weise auch, aber nicht wie bisher. Wir wollen uns einen so

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