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Die Perlenzüchterin

Die Perlenzüchterin

Titel: Die Perlenzüchterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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Dale erwarten konnte, aber sie hatte ein schlechtes Gewissen und wollte zudem seine Meinung hören. Immerhin hatte er in Broome ein Unternehmen zum Erfolg geführt und besaß nützliche Insiderinformationen und Kontakte. Doch es war ein großer Vorteil, mit Tim zusammenzuarbeiten, fand Lily. Ihr gefielen seine Energie und seine unorthodoxe Denkweise. Trotz des Zitterns, das sie befiel, wenn sie einen Schritt zurücktrat und darüber nachdachte, worauf sie sich hier einließ.
    Lily hatte sich seit Jahren nicht mehr so energiegeladen gefühlt, so voller Begeisterung und so, ja, jugendlich aufgeregt.
    Palmer schenkte den Sekt ein und hob sein Glas. »Einen Toast. Da einige von uns sich auf diverse Reisen begeben, mag es ein Weilchen dauern, bis wir wieder zusammenkommen. Deshalb trinke ich auf die Star-Two-Perlenfarm – möget ihr stets gutes Wetter, geblähte Segel und dicke Perlen haben!«
    Die Gläser wurden erhoben, und alle riefen im Chor: »Star Two!« Lily lächelte Palmer dankbar zu.
    »Was für Reisen meinen Sie, Palmer?«, fragte Pauline nach dem Trinkspruch.
    »Ich fahre nach Perth, um ein paar alte Kumpel in der Geschäftswelt und an der Uni aufzusuchen. Lily möchte dort wegen ihres Projekts einen Rechtsverdreher aufsuchen; Bobby und Sami haben, wie ich höre, etwas mit Kamelen am Rand der Great Sandy Desert vor. Und Tim will, soweit ich weiß, in den Norden zur Star Two.«
    Tim, der neben Pauline saß, flüsterte ihr zu: »Und Sie sind bestimmt auch bald weg. Die werden Sie nach Kalifornien holen, wenn sie erst Ihre Kollektion sehen.«
    Sie stieß ihm den Ellbogen in die Rippen. »Wissen Sie was? Ich habe ein Fotoshooting für die Modebeilage eines Blattes vereinbart, das in Perth erscheint. Sie haben gehört, was ich mache, mochten die Schnappschüsse, und schon habe ich demnächst einen doppelseitigen Farbbericht. Bingo!«
    »Glückwunsch! Da ist eindeutig noch mehr Sekt angebracht«, erklärte Tim.
    Bobby Ching kam mit einer Japanerin an ihren Tisch. »Hi. Das ist Mika.« Alle winkten freundlich, und Mika lächelte denen zu, die sie bereits kannte. »Mika war gerade für ein paar Wochen im Osten. Dann hat sie beschlossen, zurück nach Broome zu kommen und einen Kamelritt bei Sonnenuntergang mitzumachen«, sagte Bobby. »Jetzt wollen wir uns eine Band ansehen. Kommt jemand mit?«
    Diese Idee fand sofort Anklang. Während die Gläser geleert wurden, ging Bobby mit Mika zu Lily. »Ich habe Mika von deinem Interesse an der Perlenzucht erzählt, Lily, und jetzt kann sie es kaum erwarten, eines Tages die Star Two zu besuchen.«
    Lily erinnerte sich, dass sie Mika bereits im Haus der Historischen Gesellschaft gesehen hatte. »Sie können gerne zu uns auf die Farm kommen, aber geben Sie uns erst ein paar Wochen, um Klarschiff zu machen.«
    Mika verbeugte sich leicht. »Vielen Dank, Mrs. Barton, ich würde die Bucht und die Farm wirklich gerne sehen. Aber das hat Zeit, ich habe einen Aushilfsjob im Einkaufszentrum angenommen.«
    Die Gruppe trennte sich. Die jungen Leute riefen Lily und Palmer gute Nacht zu. »Sieht so aus, als wären wir diesmal nicht dabei. Ich bringe Sie nach Hause«, sagte Palmer. »Das ist sowieso nicht mein Musikgeschmack.«
    »Weil’s keine Dudelsäcke gibt, was?«
    »Ich mag auch andere Musik«, sagte er eine Spur defensiv.
    »Lassen Sie mich raten – schottische Balladen?«
    »Ich bin nur zur Hälfte Schotte! Mein Vater ist ein waschechter Aussie von echtem Schrot und Korn. Ich kann alles von den Beatles, den Stones und Queen singen, aber auch Will Ogilvie rezitieren.«
    »Das ist üblicherweise mein Beitrag bei Partys am Lagerfeuer!«, lachte Lily. »Die Gedichte, nicht die Singerei.«
     
    Lily nahm sich einen Apfel, musterte ihn kritisch und legte ihn zurück. Sie hatte mit Serena gesprochen und eine Einkaufsliste mit Dosen- und anderen Fertigprodukten sowie frischem Obst und Gemüse erhalten, die zur Perlenfarm zu schicken waren. Sie ging die Liste gerade durch, als ein Einkaufswagen mit ihrem kollidierte. Als sie hochblickte, stand Dale da, schob einen leeren Einkaufswagen und schenkte ihr ein zu strahlendes Lächeln. »Man sagt ja, wenn man sich nur lange genug im Supermarkt herumtreibt, trifft man jeden. Kennen wir uns nicht?«
    Lily bekam sofort ein schlechtes Gewissen. »Hallo, Dale. Wenigstens haben wir beide zur gleichen Zeit die Rechenmaschinen und Computer stehen gelassen, das ist dieser Tage ja fast ein Wunder. Ich wollte dich noch anrufen, sobald ich die Sachen für

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