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Die Perlenzüchterin

Die Perlenzüchterin

Titel: Die Perlenzüchterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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vorbeischaue?«
    »Im Gegenteil!«, sagte Lily. »Hier oben kann man wunderbar angeln.«
    »Super. Lassen Sie mich wissen, ob ich Ihnen was mitbringen kann. Hier ist Palmer.«
    Sie hatte keine besondere Lust auf den üblichen verbalen Schlagabtausch mit Palmer, doch wenn er eine Idee hatte, wer Pauline überfallen haben könnte, sollte sie ihm zuhören.
    »Eine furchtbare Geschichte, aber ich hoffe, Sie haben den ersten Schrecken überwunden.« Sein sanfter, besorgter Tonfall überraschte sie.
    »Das schon, aber es ist außerordentlich beunruhigend. Ich verstehe das nicht! Warum sucht er sich ausgerechnet Paulines Laden aus, wenn in der Nähe Läden mit viel wertvollerer Ware sind? Vielleicht, weil sie noch so spät da war?«
    »Das glaube ich nicht, Lily.«
    »Ach. Warum?«
    »Es wurde nichts entwendet – soweit wir wissen. Da hat jemand etwas ganz Bestimmtes gesucht, meint Ross, und das sehe ich auch so. Wir sehen Parallelen zu dem Einbruch bei Bobby Ching.«
    »In welcher Hinsicht?«
    »Auch dort wurde nichts entwendet. Irgendjemand in Broome sucht etwas ganz Bestimmtes.«
    »Was zum Beispiel?« Lily war verwirrt. Das ergab in ihren Augen keinen Sinn.
    »Wissen Sie noch, wie Bobby beim Rennen auf der Bradley-Farm feststellte, dass jemand etwas von den Sachen seines Fahrgastes gestohlen hatte? Dann fand er dieses geheimnisvolle Sonnensymbol, brachte es mit nach Broome, und später wurden das Haus und das Büro seines Vaters durchwühlt.«
    »Auf der Suche nach diesem Sonnending?«, fragte Lily.
    »Das Bobby bei Pauline gelassen hatte.«
    »Mein Gott! Aber woher sollte derjenige das wissen?«
    »Sie hat sich von dem Sonnenschmuck zu einer neuen Kollektion inspirieren lassen. In einer Perther Zeitung war eine Fotodoppelseite, und im örtlichen Käseblatt wurde das auch erwähnt. Das ist doch geradezu eine Leuchtrakete!«
    »Aber was ist an dem Ding so besonders?«
    »Das versuche ich gerade herauszubekommen. Wie ich Ihnen in Perth sagte: Ich betreibe da ein paar Nachforschungen. Ich fahre in den Norden. Darf ich vorbeikommen und die Farm besichtigen?«
    Lily konnte ein leises Lachen nicht unterdrücken. »Das klingt, als wollten Sie zum Fünfuhrtee mit Gurkensandwiches kommen. Hier oben ist alles ganz zwanglos. In den Mannschaftsquartieren gibt es ein paar freie Betten. Erwarten Sie bloß keine Sonderbehandlung. Wir kommen langsam in die heiße Phase.«
    »Verstanden. Wir drei könnten zusammen fahren.«
    »Sie drei?«
    »Ross, ich und der Dudelsack.«
    »O mein Gott!« Sie lachte.
    Lilys nächster Anruf galt Dale.
    »Grässliche Sache. Hast du da oben ein Schloss an deiner Tür?«
    »Das brauche ich hier nicht.«
    »Ihr seid ziemlich abgelegen. Da könnte doch jeder aus dem Busch auf die Farm spazieren!«
    »Hier oben gibt es nichts zu stehlen. Jedenfalls im Moment nicht. Bis zur Ernte dauert es noch ein Weilchen. Und hier sind eine Menge Leute. Gibt es was Neues dazu, wer Pauline das angetan hat?« Palmers Theorie erwähnte Lily nicht.
    »Tja, jeder gibt seinen Senf dazu. Du kennst die Stadt ja – eine Menge Geschwätz um die Mittagszeit im Mangrove Hotel.«
    »Und was hört man da so?«
    »Ach, junge Abos, Drogenabhängige … allerdings ist es komisch, dass sie das Geld nicht genommen haben. Jemand, der dafür angeheuert wurde, aus weiß der Himmel welchem Grund. Die üblichen Gerüchte. Wann kommst du zurück? Vermisst du mich? Vielleicht komme ich dieses Wochenende zu dir hoch!«
    »Dale, ich bin gerade erst angekommen, aber vielleicht fahre ich zurück nach Broome, um Pauline zu besuchen.«
    »Warum denn das? Sie ist nicht deine Tochter, auch wenn du dich so benimmst.«
    »Sie hat keine Mutter, und wir sind Freundinnen. Und zwar schon länger, als ich dich kenne. Hoffentlich kann ich später oder morgen mit ihr sprechen.«
    »Na ja, lass mich wissen, was du machst. Und ich richte mich dann nach dir.« Er klang verstimmt, weil er sich ihrem Zeitplan anpassen musste. Das gefiel Lily wiederum ganz gut …
    »Ich halte dich auf dem Laufenden. Und wenn du irgendetwas hörst, egal was, ruf mich an, okay?«
    »Du hast genug zu tun, auch ohne hier Detektiv zu spielen! Lass es einfach, Lily. Das war eine einmalige Sache. Sollte uns allen eine Warnung sein. Bis dann, Babe.«
    »Mach’s gut, Dale.«
     
    Lily fand, sie sollten dem Personal die veränderte Unternehmensstruktur offiziell mitteilen und die Leute zugleich in Sachen Weiterbeschäftigung beruhigen. Es war eine gute Gelegenheit, die Weichen für ein

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