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Die Perlenzüchterin

Die Perlenzüchterin

Titel: Die Perlenzüchterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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brauchen.«
     
    Anfänglich war Lily bestürzt über diese Neuigkeit, doch sie erkannte rasch, dass es eine besondere Chance für Sami war. Sie erklärte ihr, warum die Reise für Biddy so viel bedeutete. »Es geht um das traditionelle Frauenlager, zu dem ich einmal im Jahr fahre. Du wirst ein Dingi brauchen, um an Land zu kommen, aber auf dem Logger gibt es eins. Du liebe Güte, wie sollst du das hinkriegen? Wir sollten mit Tim reden, er wird der Kapitän sein.«
    »Kommst du nicht mit?«
    »Ich kann nicht. Wir erwarten die Investoren und bereiten uns auf die Ernte vor. Tim will eine neue Stelle daraufhin prüfen, ob sie als Farm bewirtschaftet werden kann. Wir haben die Lacepedes, aber wir wollen den Japanern noch eine andere Möglichkeit vorschlagen. Hier, ich gebe dir Tim, er hat Biddy kennen gelernt.« Lily setzte ihn rasch ins Bild und reichte ihm das Telefon.
    »Hallo, Sami! Das wird ein bisschen knifflig mit Biddy, aber wir kriegen das schon hin. Es war richtig, dass Sie ihr angeboten haben, sie hinzubringen. Das ist wichtig für die alten Leute.«
    »Ich versuche mir vorzustellen, wie wir Biddy von der
Georgiana
runter in ein Dingi befördern. Vielleicht ist es doch zu viel?«
    »Sie können jetzt nicht mehr zurück. Überlassen Sie mir die Logistik. Ich kenne den Ort, den Ihre Mutter meint. Wir können Biddy da absetzen, und dann fahre ich weiter Richtung Sunday Island. Auf dem Rückweg sammeln wir sie wieder ein.«
    »Ich glaube, es ist besser, wenn ich bei ihr bleibe. Ich fühle mich ein bisschen verantwortlich.«
    »Wie Sie wollen. Wir improvisieren einfach. Ich kann jederzeit starten, also kommen Sie einfach her. Sagen Sie Ihrer Mutter Bescheid. Bis dann.«
    Und schon reichte er Lily das Telefon wieder. Sami war etwas verstimmt. Einerseits fand sie es nett von ihm, Biddy mitzunehmen. Andererseits: Tim war immer so selbstsicher. Und ihre Mutter hielt ihn offenbar für den Größten.
    Sami traf Rosie bei Biddy an, die sehr zufrieden mit sich aussah. »Ich fange heute Abend an, für sie zu packen«, sagte Rosie. »Dann besorge ich morgen, wenn ich die Galerie schließe, ein paar Vorräte in der Stadt. Als Erstes müssen wir den Frauen da oben eine Nachricht zukommen lassen. Sie gehen nur zu besonderen Anlässen in dieses Lager, deshalb muss ich dafür sorgen, dass sie auch da sind.« Rosie richtete sich auf. Sie blickte besorgt drein. »Bist du dir sicher, Biddy? Bist du sicher, dass du jetzt dahin willst? Nicht in ein, zwei Monaten, wenn es wärmer ist?«
    Die alte Frau schüttelte den Kopf. »Jetzt. Sami bringt mich.« Sie warf Sami einen scharfen Blick zu.
    »Keine Sorge, Biddy, wir fahren da hin«, sagte Sami lächelnd. Wie geschickt Biddy im Manipulieren war!
    »Okay.« Rosie legte Sami eine Hand auf die Schulter. »Ich habe Leilas Teppich übrigens in der Galerie aufgehängt. Gut so?« Als Sami nickte, sagte sie leise: »Ich habe das Gefühl, zwischen den beiden – Biddy und Leila – besteht durch dich eine Verbindung. Interessant.«
    »Sie könnten nicht verschiedener sein«, meinte Sami.
    »Sie sind Frauen auf einer Reise«, kommentierte Rosie im Hinausgehen.
    »Also, Biddy. Du bist wirklich sicher, dass du das tun willst? Es wird vielleicht ein bisschen unbequem für dich.«
    »Ich geh da hin.«
    »Okay. Aber ich will keine Beschwerden hören!« Sami drohte ihr spielerisch mit dem Zeigefinger.
    »Werden sehen.« Die alte Frau rümpfte die Nase und schloss die Augen.
     
    In Perth hatte Ross sich mit Pauline zum Kaffee verabredet, ehe er zu Agtron Mining ging, um vor der Chefin Mrs. Nan O’May seine Präsentation zu halten.
    »Bist du nervös?«
    »Wahnsinnig«, gestand er. Sie saßen in einem Straßencafé. »Ich habe vor ein paar Tagen mit Sami geprobt, aber als Cop habe ich eher Fragen gestellt als irgendwelche Reden zu halten. Weißt du, was ich meine? Und mir ist ganz unwohl, weil ich wieder in einer Großstadt bin. Wolkenkratzer sind mit Bäumen nicht zu vergleichen.«
    »Was ist denn mit deinem Sohn? Wo würde er lieber leben?«
    »Ich glaube, noch gefällt ihm beides. Wenn er erst ein Teenager ist, möchte er vielleicht lieber bei seiner Mutter bleiben, im Lichterglanz der Großstadt! Was ist mit dir?«
    »Ich bin mit Leib und Seele in Broome zu Hause«, sagte Pauline lächelnd. »Hin und wieder ein Ausflug in die Großstadt muss allerdings sein, und ich würde gern öfter ins Ausland reisen.«
    »Du bist zu jung, um dich auf Broome zu beschränken. Und alle sagen, du gehörst aufs

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