Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Perlenzüchterin

Die Perlenzüchterin

Titel: Die Perlenzüchterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
Vom Netzwerk:
wie genau, das ist mir noch nicht klar.«
    Palmer berührte sanft ihre Hand. »Versuch nicht, es zu analysieren. Das mag jetzt unwissenschaftlich klingen, aber zum Teufel! Leben wir einfach ein bisschen! Gib auf dich Acht, Sami.«
     
    Am nächsten Morgen gingen Sami und Lily zu Samis Wagen. Rakka saß vorne, warf jedoch immer wieder einen Blick auf die Rückbank, als wollte sie nach Biddy sehen. »Ich hoffe, alles geht gut! Schalte für die Investoren einfach deinen Charme ein, Mami.«
    »Danke. Du wirst schon draußen in der Wüste sein, wenn ich nach Broome komme. Treffen wir uns dann hier wieder?«
    »Ich bin so gespannt, was Harlan für Leila erreicht hat! Wir fahren direkt zum Dorf und ich glaube, er freut sich darauf, dem Gericht in Broome mal ein Weilchen zu entfliehen.«
    »Ich wohne dann bei Rosie. Hilft ihr jemand mit Lizzie, solange Harlan weg ist?«
    »Es ist alles organisiert. Da gibt es doch immer irgendeinen Cousin oder Verwandten von Biddy. Rosie veranstaltet eine Ausstellung mit den Bildern und Knüpfarbeiten der Dari-Frauen.«
    »Schade, dass Leila nicht dabei sein kann, stimmt’s?«
    »Ja, aber wenn die Presse darauf aufmerksam wird, stellt womöglich jemand unangenehme Fragen. Wenn die Leute Leilas Geschichte und ähnliche Schicksale kennen würden, dann würden sie noch einmal darüber nachdenken, wie wir Flüchtlinge behandeln.« Sami küsste Lily. »Viel Spaß beim Perlenernten!«
    »Rate mal, was du zu Weihnachten bekommst!« Beide lachten. Als Sami abfuhr, fühlte sie sich ihrer Mutter so nahe wie schon lange nicht mehr.
     
    Zurück im alten Haus ließ Rakka sich vor Biddys Zimmertür nieder. Sami war in die Stadt gegangen, um Ross und Pauline zu treffen. Gemeinsam hatten die beiden Paulines Ausstellungsräume besucht. Dank Bertrand lief das Geschäft auch ohne Pauline reibungslos weiter, aber sie hatte etwas Angst vor dem ersten Betreten nach dem Einbruch gehabt. Der kräftige, fröhliche Ross hatte ihr dabei geholfen, diese Schwelle zu überwinden.
    Sami umarmte ihre Freundin. »Du siehst fabelhaft aus!« Sie bewunderte den Minirock und das kurze Oberteil, die Pauline in Perth erstanden hatte.
    »Danke. Ich freue mich schon darauf, in Kalifornien so richtig einkaufen zu gehen! Aber erst gönne ich mir auf der Farm bei deiner Mutter und Tim noch eine kleine Auszeit. Tim sagt, er hätte da ein paar Sachen, die meine nächste Kollektion inspirieren könnten. Er hat sehr geheimnisvoll getan! Aber vorher soll ich die japanischen Geschäftspartner deiner Mutter kennen lernen.«
    »Der Schmuck hier müsste sie eigentlich umhauen«, meinte Ross, der sich die Arbeiten in den Schaukästen ansah.
    »Ganz anders als die Durchschnitts-Perlenketten, hoffe ich. Die Sachen zeigen, was man mit Perlen sonst noch machen kann!«
    Als Ross zu Bertrand ging, um sich mit ihm zu unterhalten, nahm Sami Pauline beiseite. »Pauline, die Sachen, von denen Tim gesprochen hat, sind vielleicht nicht mehr da, wenn du zur Farm kommst, aber er hat massenweise Digitalfotos davon gemacht. Die sprechen für sich. Aber hör mal, kann ich dich etwas anderes fragen? Was läuft zwischen dir und Tim? Ihr seid ein paar Mal zusammen ausgegangen, ich meine, ist da was zwischen euch?«
    Pauline sah sie entgeistert an. »Natürlich nicht! Wir waren immer in einer Riesenmeute unterwegs. Er ist nur einer aus der Gruppe, das weißt du doch. Warum? Was ist passiert, als ich weg war?« Sie sah Sami scharf an, die prompt vor Unbehagen errötete.
    »Die Woche hatte es in sich! Wir waren zusammen auf dem Schiff, es ist nichts passiert, aber – na ja, wir hatten ein paar tief schürfende Gespräche.«
    »Tief schürfende Gespräche! Unter dem Sternenhimmel, fern der übrigen Welt, die beiden einzigen Menschen im Universum. Du redest, er redet. Ging’s ans Eingemachte?«
    »Ja. So in etwa.«
    »Und es ist nichts passiert? Das tut es nämlich normalerweise, wenn du jemandem so nahe kommst, dich verletzlich fühlst und eins zum anderen führt. Mir kannst du’s doch erzählen, Sami!«
    »Na ja, wir sind uns nicht so nahe gekommen, wie du vielleicht denkst. Körperlich. Aber ich habe ihn jedenfalls näher kennen gelernt. Und ich mag ihn viel besser leiden. Wir werden ja sehen, wohin das führt.« Da war ein Anflug von Erleichterung in Samis Stimme. »Ich sehe dich dann auf der Farm, oder später hier. Harlan und ich fahren raus in die Wüste.«
    Pauline umarmte sie. »Viel Glück. Danke für alles.«
    »Ich habe doch gar nichts getan. Für

Weitere Kostenlose Bücher