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Die Perlenzüchterin

Die Perlenzüchterin

Titel: Die Perlenzüchterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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dachte, du und Pauline, ihr seid vielleicht daran interessiert. Ihr kennt euch ja aus mit Kunst und so ’nem Zeug. Du siehst sie doch heute Nachmittag, oder?«
    »Stimmt.«
    »Na ja, vielleicht wisst ihr ja, was dieses Ding sein könnte.«
    »Wo hast du das her?«, fragte Sami, als sie das Päckchen entgegennahm und die Schnur entfernte.
    »Es ist irgend so ein Sonnending. Es war im Rucksack eines Fahrgastes, damals, als ich Taxi gefahren bin. Er hat es bei mir vergessen. Jetzt weiß ich nicht, wie ich ihn finden soll, um es ihm zurückzugeben. Er ist offenbar ziemlich schnell aus der Stadt verschwunden. Wahrscheinlich ist es gar nicht wichtig, bestimmt nur ein Souvenir.«
    Sami betrachtete den kleinen Metallschmuck. »Wow, das ist ein komplexes Motiv, ein echter Hingucker.« Sie drehte ihn um, dann hielt sie ihn gegen den blauen Himmel. »Von solchen Sachen habe ich keine Ahnung, aber vielleicht sagt es Pauline etwas.« Sie wickelte das Schmuckstück wieder ein und steckte es in ihre Tasche.
    »Du gibst mir Bescheid, okay?«, meinte Bobby beiläufig. »Und jetzt teilen wir die übrigen Krabben auf!«
     
    Auf der Veranda eines edlen kleinen Restaurants in Broome begann gerade ein eher geschäftliches Mittagessen. Lily setzte sich zu Tim, der am Abend zuvor von seinem Ausflug in die Red Rock Bay zurückgekehrt war, an den Tisch. »Tut mir Leid, dass ich zu spät bin, ich wurde im Buchladen nebenan aufgehalten.«
    Tim bezauberte Lily mit seinen guten Manieren und rückte ihr den Stuhl zurecht. »Ich trinke Bier, hätten Sie lieber Champagner?«
    »Ist das dem Anlass denn entsprechend?«
    »Warum nicht?« Er machte der Kellnerin ein Zeichen.
    »Ich kann es kaum erwarten zu erfahren, was Sie von der Farm halten, jetzt, wo Sie sie gesehen haben!«
    »Sie hatten mich ziemlich zutreffend informiert. Es gibt gute und schlechte Nachrichten«, begann Tim und lehnte sich zurück. Lily wäre am liebsten mit der Frage »Ja oder nein?« herausgeplatzt, doch sie hielt ihre Zunge im Zaum.
    »Die schlechte Nachricht – na ja, die ist eigentlich offensichtlich. Die unzureichende Ausstattung der Farm: Was an Infrastruktur vorhanden ist, ist heruntergekommen und veraltet. Es gibt sehr wenig Personal, kaum hoch entwickelte Ausrüstung, die Schiffe müssen überholt werden und die Marketingseite des Betriebs ebenfalls.«
    »Und was ist die gute Neuigkeit?«
    »Die Lage bietet Möglichkeiten zur Expansion, die Pacht ist gut, und mit dem Rechtstitel ist eine zweite Pacht verknüpft, die noch nicht aktiviert worden ist. Das würde uns die Möglichkeit bieten, neue Zuchtgewässer zu suchen. Es sind eine Menge mit Kernen bestückte Muscheln vorhanden, die bald reif zur Ernte sind, die Qualität ist allerdings Glückssache. Das vorhandene Personal – vor allem Dave – hat sich mit Leib und Seele der Farm und dem Geschäft verschrieben. Und wir hätten die Möglichkeit, Ihre Verwandtschaft zum alten Kapitän Tyndall und zu Star of the Sea für Marketing- und PR -Zwecke zu nutzen.«
    »Und unterm Strich?« Lily blickte besorgt.
    »Um auf den Punkt zu kommen – was man braucht, sind Geld und Mumm.«
    »Mit Mumm kann ich dienen, denke ich. Und mir gefällt die Vorstellung, die Familientradition fortzusetzen. Vielleicht kann man das besonders herausstellen, gegenüber den Investoren, meine ich. Trotz der Tatsache, dass ich eigentlich null Ahnung von der Perlenzucht habe.«
    »Glück und Selbstvertrauen sind alles, wenn man eine Finanzierung braucht. Wohlgemerkt, wir müssen sicher sein, dass wir die Ware auch liefern können, wenn sie uns das Geld aushändigen.«
    »Und, können wir, Tim?«
    Er antwortete nicht sofort, sondern wandte seine Aufmerksamkeit zunächst der Kellnerin zu, die Lily den Champagner einschenkte und ihm auch ein Glas hinstellte. Nachdem sie einen Schluck getrunken hatte, fuhr er fort: »Lily, manchmal muss man im Leben seinem Gefühl folgen, auf die Instinkte hören und die Karten so ausspielen, wie sie fallen. Wir kennen uns kaum, und doch überlegen wir gerade, uns zusammenzutun und ein enormes Risiko einzugehen. Ich vertraue Ihnen, dem ganzen Konzept und dem Potenzial des Unternehmens. Mit Ihrem Einverständnis würde ich daher gerne nach Indonesien zurückfliegen, wo die Männer mit dem Geld im Augenblick sitzen, und denen die Star Two vorschlagen. Sie suchen schließlich nach einem Unternehmen von annehmbarer Größe hier in der Gegend, in das sie investieren können.«
    »Bravo, Tim!« Lily stieß erleichtert

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