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Die Pestglocke

Die Pestglocke

Titel: Die Pestglocke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Dunne
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und Finian schenkte Rotwein ein.
    »Einen Schluck Wein, Liebling?« Er klang absolut höflich, aber meine Antenne verriet mir, dass es etwas Gezwungenes hatte. Vielleicht hätte ich bleiben und vor seinen Augen mit Groot sprechen sollen, um seinen Argwohn zu beschwichtigen.
    »Ja, bitte.« Ich wartete, bis sich alle wieder setzten, Fran und Gallagher nebeneinander. Erst jetzt fiel mir auf, dass sie beide rote Haare hatten, wenn auch vom entgegengesetzten Ende des Spektrums. »Groot hatte eine gute Nachricht. Es steht fest, dass der Ausbruch dieser Krankheit nicht von der verschütteten Flüssigkeit auf dem Friedhof verursacht wurde. Ich bin sehr erleichtert.«
    Sie jubelten und klatschten kurz, während ich neben Finian Platz nahm. Er hob das Glas. »Dann auf das Ende dieses Quarantänequatsches.«
    »Einverstanden«, sagte Gallagher. »Und auf Peter Groot, der alle unsere Probleme zu lösen scheint.« Er hob das Glas, genau wie ich, ohne mir viel dabei zu denken; und wie Fran, die zu diesem Zeitpunkt schon etwas beschwipst war. Nur Finian stellte seines demonstrativ auf den Tisch. Die anderen beiden bemerkten es nicht – sie waren miteinander beschäftigt. Wie es aussah, vertrugen sich Fran McKeever und Matt Gallagher sehr gut.
    »Wie ging es bei Daisy gestern?«, fragte ich Fran und fügte als Erklärung für Gallagher hinzu. »Daisy ist Frans Tochter.«
    »Ich weiß, wer Daisy ist. Ich habe alles von ihr erzählt bekommen«, sagte er und sah Fran bewundernd an.
    »Du meinst mit Darren Byrne?«, antwortete Fran. »Sie hat ihm zum Glück den Laufpass gegeben. Für ein Mädchen ihres Alters ist sie knallhart.«
    »Also von mir hätte er ein bisschen mehr als einen Laufpass bekommen, das kann ich euch flüstern«, sagte Gallagher. »Mit einem fünfzehnjährigen Mädchen herummachen … Dafür hätte er eine Tracht Prügel verdient. Wenn ich das gewusst hätte, als ich ihn vorhin sah.«
    »Wo war das?«, fragte ich.
    »Im Hotel. Ich war noch auf der Toilette, bevor ich aufbrach, und beim Hinausgehen habe ich dann gesehen, wie er an der Bar mit Ross Mortimer sprach.«
    Finian und ich saßen zusammen im unbeleuchteten Wintergarten. Ich hatte eine Decke über den Beinen, und Bess lag zu meinen nackten Füßen. Obwohl der Regen aufgehört hatte, war die Luft immer noch feucht und kühl. Wir waren in den Wintergarten gegangen, um das Gewitter zu genießen, aber es hatte sich grollend in die Nacht verzogen, nur in der Ferne blitzte es manchmal kurz auf wie eine fehlerhafte Glühbirne. Gallagher hatte einen Anruf von einem Mitarbeiter erhalten, der ihm Kopfzerbrechen zu machen schien. »Es hat sich etwas ergeben«, sagte er. »Streng genommen hat es nichts mit dem Fall zu tun, aber ich muss mich darum kümmern.« Kurz darauf war ein Streifenwagen erschienen, um ihn abzuholen, und zu meiner Erleichterung hatte Gallagher vorgeschlagen, Fran zu Hause abzusetzen.
    Während wir dort draußen saßen, dachte ich, dass Gallagher unabsichtlich ein weiteres Glied in der menschlichen Kette angefügt hatte, die ich vor Augen sah – Byrne mit Mortimer. Und über Mortimer schloss sich der Kreis wieder zu Terry Johnston. Aber was bedeutete das?
    Finian riss mich aus meinen Spekulationen, indem er meine Hand drückte. Es war Zeit, die Atmosphäre zwischen uns zu reinigen.
    »Finian, also was Groot angeht ...«
    »Schon gut, Liebling. Fran hat mir Bescheid gesagt, als du in den Flur gegangen bist, um mit ihm zu telefonieren.«
    Ich richtete mich abrupt auf. »Was hat sie gesagt?«
    »Dass nichts zwischen dir und ihm war. Dass dir im Augenblick andere Dinge durch den Kopf gehen. Das kann ich verstehen, Illaun. Ich ertrug nur den Gedanken nicht, dass du mir untreu bist. Und so leid es mir tut, ich kann ihm noch immer nicht verzeihen, dass er auf diese Weise hinter meinem Rücken agiert hat.«
    Ich wusste nicht recht, ob ich Fran danken oder sie erwürgen sollte, wenn ich sie das nächste Mal sah. Und ich war nicht übermäßig begeistert von Finians wachsendem Besitzdenken.
    »Ich schlage mich selbst gerade mit ein paar Dingen herum«, fuhr er fort, »und wahrscheinlich ist es besser, dass es jetzt passiert und nicht erst, wenn wir verheiratet sind, oder? Tatsächlich bin ich ein bisschen neidisch darauf, wie Groot einfach alles liegen und stehen lassen kann, wenn ihm danach ist. Ich bin tagaus, tagein hier angebunden, weil ich mich um meinen Vater und um Brookfield kümmern muss. Und wenn der alte Mann gegangen ist, wird das hier immer noch

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