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Die Pfade des Wanderers

Die Pfade des Wanderers

Titel: Die Pfade des Wanderers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Eingeständnis von Liebe. Egal wie lange er noch leben mochte, er zweifelte jedenfalls daran, daß er so etwas noch einmal zu hören bekäme.
    Hätte er auf ähnliche Weise geantwortet, so wäre dies Clodsahamp nur peinlich gewesen. jon-Tom kannte den Hexer inzwischen gut genug, um das zu wissen. Also behielt er seine Erwiderung für sich und gestattete es dem Gefühl der Wärme, das die Worte des Hexers in ihm ausgelöst hatten, sich durch sein ganzes Wesen auszubreiten.
    Außerdem blieb keine Zeit, die man auf Gefühlsduselei hätte verschwenden können. Er mußte über wichtigere Dinge nachdenken. Es gab nützliche Songs, die er sich in die Erinnerung zurückrufen mußte, ebensolche Texte. Wenn Colin auch nur zur Hälfte recht behalten sollte, konnten sie nun jederzeit mit etwas Gefährlichem und Unerwartetem konfrontiert werden, mit einem Gegner, dem nur er selbst etwas entgegenzusetzen hatte.
    Nie würde er vergessen, was der Hexer ihm mitgeteilt hatte, ebensowenig wie er Clodsahamp seine Worte würde vergessen lassen, wenn er das nächste Mal wieder einen seiner Wutanfälle bekam und seinen jungen Schützling wegen irgendeiner eingebildeten Verfehlung herunterputzte.
    Sie brauchten nicht lange zu warten, bis die Prophezeiung des Koalabären wahr wurde. Der erste Angriff kam, als sie gerade den Gestrüppwald verließen und sich anschickten, den langen gewundenen und verfallenen Pfad zu erklimmen, der zu dem sich an den Hang klammernden Bau emporführte. Ein kalter Wind kam auf, wirbelte um sie herum, berührte ihre Gesichter und Hände mit der ganzen kraftvollen Feinfühligkeit eines Blinden. Ein solcher Wind war zwar in solcher Höhe nichts Unerwartetes, doch seine Heftigkeit ließ sie mißtrauisch werden. Dies war nicht die Zeit oder der Ort, um Risiken einzugehen, nicht einmal wenn es um eine verirrte Brise ging. Sie kauerten sich zusammen und suchten mit den Blicken das Land und den Himmel ab.
    Colin hatte sein Schwert gezückt, hielt es fest in der Rechten. An seinen kurzen, aber kräftigen Armen spannten sich die Muskeln. »Dormas, du hast den größten Teil unserer Vorräte. Du bleibst hinter uns. Du bist ohnehin besser für ein Nachhutgefecht geeignet. Ihr«, sagte er zu Clodsahamp, »bleibt in der Mitte, wo wir Euch beschützen können. Du...«
    »Einen Augenblick mal, Kumpel! Wer bist du denn, daß du plötzlich 'ier Befehle erteilst? ‘ast du vielleicht vergessen, daß wir es waren, die dich gerettet 'aben?«
    »Andere Leute zu beschützen, ist mein Beruf, Otter. Ich kümmere mich um die Verteidigungstaktik, weil ich dazu am besten qualifiziert bin.«
    »Ach nee.« Mudge schritt zu ihm hinüber, bis er Brust an Brust vor dem Koala stand. »Zufällig 'abe ich zu meiner Zeit auch mal 'n bißchen Soldat gespielt, und wenn es 'ier irgendwelche Befehle gibt, die zu Verteidigungszwecken erteilt werden müssen, dann sollten wir vielleicht...«
    »Seid still, ihr beiden, und konzentriert euch gefälligst darauf, eure jeweiligen Hinterteile zu bewachen!« Clodsahamps Ton machte deutlich, daß er nicht in der Stimmung war, sich eine Diskussion über kindische Machtkämpfe anzuhören. »Es spielt überhaupt keine Rolle, wie wir uns diesem Irrenhaus nähern oder welche mickrigen Waffen wir dabei mitführen. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, daß wir auf etwas stoßen werden, das sich nicht mit Stahl besiegen läßt.«
    »Gut gesprochen, Schlauberger.« Colin und Mudge lösten sich voneinander, um sich der neuen Bedrohung zu stellen. Es waren vier: Sie standen Seite an Seite und blockierten den Weg, der zu der über ihnen liegenden Festung führte. An Statur glichen sie Colin, denn sie waren kaum mehr als vier Fuß groß und entsprechend breit. Jeder von ihnen leuchtete hellrot. Als Jon-Tom sie betrachtete, gewann er nicht den Eindruck, daß sie ihre Hautfarbe von einem ausgedehnten Urlaub in einem sonnigen Land bekommen hatten, obwohl sie mit Sicherheit aus einem südlichen Gebiet stammten.
    Jeder von ihnen besaß ein Paar einwärts gebogener kurzer schwarzer Hörner. Der Mund schien sich von Ohr zu Ohr zu strecken und war mit kurzen spitzen Zähnen gefüllt. Die Pupillen waren leuchtendrot mit schwarzer Iris. Die war spitz wie die einer Echse.
    »Er, der uns hierher gebracht hat, hat lange nach uns suchen müssen«, verkündete der erste Teufel. »Er sagt, ihr sollt nicht weiterziehen. Eure Gegenwart macht ihm Sorge, und er hat keine Zeit für Sorgen. Er bittet euch, diesen Ort zu verlassen oder die Folgen zu

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