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Die Pfade des Wanderers

Die Pfade des Wanderers

Titel: Die Pfade des Wanderers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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seufzte.
    »Du erzählst mir nichts, was ich nicht ohnehin schon erwartet hätte. Bist du sicher, daß du nicht mehr darüber aussagen kannst, womit wir zu tun haben werden?«
    Wieder konzentrierte Colin sich auf die Runen. »Ich kann zwar etwas erkennen, aber nicht beschreiben. Die Runen sind nur selten eindeutig. Ich komme selbst nicht damit zurecht. Ich kann dir nur sagen, daß es sich auf zwei Weisen manifestieren wird. Die erste wird die Form einer Magie annehmen, auf die nur du allein reagieren kannst.«
    »Noch mehr Banngesang.« Jon-Tom grunzte. »Na ja, ich mußte es ja schon einmal mit einem anderen Bannsänger aufnehmen, und wir sind dabei die besten Freunde geworden. Wenn ich jetzt schon wieder gegen einen antreten soll...«
    »Die Runen sprechen von mehreren.«
    »Also gut. Wenn ich also gegen mehrere Sänger antreten muß, kann ich sie vielleicht auf die gleiche Weise bekehren wie damals den einen. Möglicherweise werden sie dann zu unseren Verbündeten, anstatt zu unseren Feinden.«
    »Es wäre ein Wunder, wenn du diese Feinde in Freunde verwandeln könntest. Ich vermag keinerlei persönliche Aussagen in diesem Muster zu erkennen. Du wirst es schwer haben, gegen sie zu kämpfen. Die Runen sagen nicht, ob du diese Begegnung überleben wirst; so mächtig, so böse und so zerstörerisch ist ihre besondere Magie.«
    Jon-Tom richtete sich ein Stück auf. »Ich werde es schon schaffen. Welche Form wird die zweite Manifestation annehmen?«
    »Das wenigstens ist eindeutig.« Der Koalabär musterte ihn abschätzend. »Die Runen sagen, daß du gegen deinen eigenen größten Wunsch ankämpfen mußt.« Da mußte sich Jon-Tom wieder auf die Fersen kauern. Er dachte sofort an die Traumwelt, durch die er vor noch nicht allzulanger Zeit geschwebt war, an die zahllosen Fans, die ihm zujubelten und brüllten, und an die Verheißung einer allseits respektierten und angesehenen politischen Karriere.
    »Aber das habe ich doch schon getan. Das war Teil der Illusion, die ich vorhin erlebte.«
    Colin richtete den Blick wieder auf die Holz-Steinstücke.
    »Vielleicht wirst du dich noch einmal damit auseinander setzen müssen. Es geht hieraus zwar nicht ganz klar hervor, aber es ist eben die genauste Beschreibung, die ich dir geben kann. Du mußt dich darauf einstellen, daß du mit diesem Wunsch so gut wie möglich zurecht kommen mußt.«
    »Werden wir am Schluß Erfolg haben?« fragte Dormas düster.
    »Das sagen die Runen nicht. Endgültigkeit jeglicher Art ist stets das am schwierigsten zu deutende Muster. Die Runen führen an einen Ort und Zeitpunkt endgültiger Konfrontation, aber das ist auch schon alles. Jenseits dieses Punktes ist nichts zu erkennen.« Er sammelte die Runen wieder ein und hob die Ecken des Beutels auf.
    »Natürlich wissen wir über'aupt nich, wieviel davon sicher is und wieviel nur ein Produkt deiner kranken Phantasie, Zottelball.«
    Colin blickte den Otter böse an, doch seine Miene wurde sehr schnell wieder sanft. »Das könnte ich zwar als Beleidigung werten, Pilger, aber ich werde es nicht tun. Denn es ist die Wahrheit. Die Deutung fühlte sich ungewöhnlich gut an, und zwar hier...« Er legte einen Finger aufs Herz. »... und hier.« Nun führte er ihn an die Stirn. »Manchmal ist die Deutung schlecht, und ich kann es spüren, aber diese hier ist so genau, wie sie nur sein kann.« Er warf Jon-Tom seitlich einen Blick zu. »Fast wünschte ich, es wäre anders.«
    »Nein, ich bin froh, daß du die Runen befragt hast«, teilte Jon-Tom ihm dankbar mit. »Es ist mir lieber, wenn ich wenigstens eine ungefähre Vorstellung davon besitze, womit wir es zu tun haben, auch wenn deine Beschreibung schon ans Nebelhafte grenzt.«
    Clodsahamp spähte durch den vor ihnen liegenden Paß. »Es hat keinen Zweck, das Unvermeidliche zu verdrängen. Damit müssen wir uns immer auseinandersetzen.«
    Als sie in den Paß kamen, erfolgten schon bald wieder die Angriffe. Erdrutsche drohten sie wiederholt in der engen Schlucht einzukeilen und zu zerquetschen. Jedesmal wenn die Felsbrocken auf sie zukrachten, hob Clodsahamp die Arme und brüllte einen machtvollen Satz. Und jedesmal zerbarst das Gestein.
    »Nicht gerade die Ideallösung«, sagte der Hexer und entschuldigte sich für die Staubmassen, die sie alsbald bedeckten, »aber ich verspreche euch einen guten Reinigungszauber, sobald die Sache ausgestanden ist.«
    Nach einer Weile gab es keinen Erdrutsch mehr. Statt dessen brachen die Wolken auf, und sie wurden von einer

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