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Die Pfade des Wanderers

Die Pfade des Wanderers

Titel: Die Pfade des Wanderers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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beschweren.«
    Sie lächelte, legte den Vertrag in eine Schublade und schloß diese mit einem Stubser ihrer Schnauze. »Ich bin wirklich nicht halb so zänkisch, wie ich wirken mag. Ihr werdet unterwegs feststellen, daß ich eine sehr angenehme und entgegenkommende Gefährtin bin.«
    »Genau wie Seine 'exerschaft«, flüsterte Mudge Jon-Tom zu.
    »Da seien die guten Geister vor!«
    »Wann beginnen wir mit der Klettertour?«
    »Morgen früh, wenn es Euch paßt.«
    »In Ordnung. Dann werde ich im Morgengrauen aufstehen. Wir können dann packen und uns schnell auf den Weg machen.«
    »Schon wieder so 'n Dynamiker«, murrte Mudge düster.
    »Wann bin ich mal endlich mit vernünftigen Leuten zusammen, die sich Zeit lassen und das Leben leicht nehmen?«
    »Es ist ziemlich schwierig, sich zu entspannen, wenn die Stabilität der ganzen Welt auf dem Spiel steht, Mudge.«
    Der Otter streckte sich und gähnte. »Bin mir gar nich sicher, daß sie im Augenblick sonderlich stabil is, Kumpel. Nich daß es eine große Rolle spielte. Du weißt doch, wie es 'eißt: ›Alle sind verrückt außer mir und dir, und bei dir bin ich mir auch nich so sicher.‹ «
    Jon-Tom musterte ihn mit einem wissenden, vertrauten Blick.
    »Dieses ganze Gerede über deine Verpflichtungen gegenüber Clodsahamp und deinen Mitwesen du kommst tatsächlich nur mit, um dich selbst zu schützen, nicht wahr?«
    »'ab nie geleugnet, daß das auch 'n Grund war, Chef. Außerdem is 'ier in Ospenspri nich mehr allzuviel los, vor allem seitdem diese Wolke über die Stadt kam, und du weißt doch, wie schnell sich unsereins langweilt. Ganz zu schweigen davon, wie schwierig es is, mit verkrüppeltem, verzogenem Rücken die Würfel richtig zu 'alten.«
    »Das hätte ich mir denken können. Du kämst bestimmt nicht mit, wenn du nicht auch pleite wärst, zusätzlich zu deiner Sorge um deine eigene Haut.«
    Mudge zwinkerte ihm zu. »Kumpel, ich würd nich mal zu 'ner Beerdigung von 'nem Freund kommen, wenn ich dabei nich wenigstens das Monopol auf den Taschentuchverkauf in Aussicht 'ätte. Soweit kennste mich wenigstens.«
    »Wahrscheinlich sollte ich jetzt erleichtert sein. Eine Weile habe ich nämlich geglaubt, daß die Störung nicht nur deinen Körper, sondern auch noch dein Gehirn beeinträchtigt hat.«
    »Mich, wa? Ach, Bursche, der alte Mudge is so beständig wie die Bäume, so frei und wild wie der Fluß Tailaroam und so sicher und zuverlässig wie der Boden unter unseren Füßen.«
    In diesem Augenblick verschwand der Boden unter ihren Füßen plötzlich. Ebenso der Himmel. Jon-Tom stellte fest, daß er in einem etwas trüben blaugrünen Wasser schwebte und ein Wesen anstarrte, das wie ein kleiner Barrakuda aussah. Zu seiner Rechten befand sich ein aufgeblasener Kugelfisch. Daneben trieb ein gepanzertes Exemplar des Rückschritts in jene Zeit, als die Fische die vorherrschende Lebensform auf dem Planeten waren.
    Einen Augenblick lang kämpfte er ums Gleichgewicht. Als ihm klar wurde, daß er weder am Versinken noch am Ertrinken war, beruhigte er sich ein wenig. Dann streckte er prüfend die Flossen; erst die Rückenflosse, dann die beiden an den Seiten, als letzte die Bauchflosse. Die fischartigen Analogien von Mudge, Dormas und Clodsahamp starrten zurück.
    Da huschte ihm ein Neuankömmling am Gesicht vorbei. Er war klein, von grellbunter Farbe und schnell. In rasenden Kreisen schwamm er um Clodsahamp herum. »Das ist ein bißchen viel«, sagte der Sorbl-Fisch.
    »Verlier nicht die Ruhe!« riet ihm Jon-Tom. »Wir haben schon Schlimmeres durchgemacht.«
    »Du hast gut reden«, versetzte Sorbl. »Der Meister verbringt sehr viel Zeit im Wasser, dein Otterfreund auch, aber ich bin es gewöhnt, mich über der Oberfläche aufzuhalten, nicht darunter.«
    »Glaubst du etwa, du seist der einzige, der hier psychologische Anpassungsschwierigkeiten hat? Ich bin schließlich auch nicht gerade ein Wasserwesen, weder von meiner Struktur noch von meiner Natur her. Und Dormas sogar noch weniger.«
    »Aber ihr seid wenigstens schon mal im Wasser gewesen«, protestierte der blaugestreifte Flitzer. »Ich habe Vettern, die das auch getan haben - Kormorane und Enten und so weiter -, aber ich habe mich noch nie im Leben unter den Wellen aufgehalten. Ich finde das äußerst schrecklich.«
    »Ach, nun mach nich so 'ne Schau daraus, du Federtrottel!« Dies kam von der sofort erkennbaren Schwimmversion des Mudge. »Meinste etwa, daß ich gerne Flossen 'abe statt Füße? Und außerdem, wenn

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