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Die Pfade des Wanderers

Die Pfade des Wanderers

Titel: Die Pfade des Wanderers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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ziemlich klar, daß Ihr der Anführer dieses Pulks Geistesgestörter seid, Panzer hin, Panzer her. Der Mensch ist noch zu feucht hinter den Ohren, die Eule ist zu besoffen, und die Wasserratte hat heimtückische Augen. Somit seid Ihr ex negativo erkannt.«
    »Ex negativo eines ungerechten Schicksals, wie ich das nenne«, murmelte Mudge, doch leise genug, daß Clodsahamp ihn nicht hören konnte.
    »Der Fuchs hat mir erzählt, daß ich entsprechend der Gefahr des Unternehmens bezahlt werde. Da der Winter jeden Tag ausbrechen kann, ist das schon Gefahr genug.«
    »Dem stimme ich zu, und das soll sich auch in deiner Entlohnung widerspiegeln«, teilte Clodsahamp ihr mit.
    Durch diese sofortige Einwilligung schien sie ein wenig besänftigt. »Na, das klingt schon besser. Wollte nicht gleich abweisend wirken.«
    »Nett, dich kennenzulernen«, sagte Sorbl und flatterte mit den Flügeln. Er hatte einen passenden Sitzplatz auf einem Querbalken gefunden.
    »Meine ich auch«, fügte Jon-Tom hinzu. »Ich möchte mich für etwaige Unfreundlichkeiten entschuldigen, die ich vielleicht begangen habe. Ich kann dir versichern, daß es nicht meine Absicht war. Ich habe noch sehr viel über diese Welt zu lernen.«
    »Hmphh. Ich bin Dormas. Keiner von uns kann etwas für das, was er ist.«
    »Wie geht's denn so, 'übsche? Ich bin Mudge.« Der Otter ließ seiner Begrüßung noch einen fröhlichen Pfiff folgen.
    »Heimtückische Augen, aber ich mag dich, Otter. Du schwebst wenigstens nicht gleich zwei Zoll über dem Boden.« Dann richtete sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Ratsfuchs. »Haut ab, Sorenset. Muß Geschäftsverhandlungen führen. Und danke für die Vermittlung. Ihr kriegt Euren Anteil noch später.«
    »Meinen Anteil?« Der Fuchs hastete bereits zur Tür zurück.
    »Ich weiß überhaupt nicht, wovon du da sprichst!« Dann gönnte er den Rettern der Stadt ein wehmütiges Lächeln. »Muß mich sowieso auf den Weg machen. Lebt wohl und viel Glück.« Mit unwürdig wirkender Hast verschwand er.
    »Und nun ist es an der Zeit, ein paar Einzelheiten zu klären«, sagte Dormas forsch.
    »Einzelheiten? Ich dachte, Sorenset hätte sich bereits darum gekümmert«, erwiderte Clodsahamp.
    »Nö. Hat uns lediglich zusammengebracht. Kommt nach hinten, dann könnt ihr euch eine Runde hinsetzen.«
    Das Hinterzimmer war eine Offenbarung. Dort gab es ein fein gearbeitetes Strohbett, dessen Inhalt offensichtlich täglich gewechselt und parfümiert wurde, eine vergoldete Tränke und das übliche Sammelsurium pferdischer Kleidung. Es gab aber ebensoviel Kunstwerke, die meisten zeigten hübsch gemalte Hügellandschaften und üppige Weiden, aber auch einige Berglandschaften. Jon-Tom war besonders beeindruckt von einem Gemälde, das ihre Gastgeberin zwischen zwei Bergziegen zeigte. Alle drei hatten sie einen Huf gehoben, um dem die Szene festhaltenden Künstler zuzuwinken.
    »Hat ein Schnellmaler für mich gemacht. Was meinst du? Kein übles Abbild.«
    Mudge war zu Jon-Tom hinüber geschlendert, um das Bild zu begutachten. »Sieht aus, als war es vor einer ganz 'übschen Anzahl Jahren gemalt worden.«
    »Hmpf.« Wieder schnaubte sie, als sie sich umdrehte und zu einem überdimensionalen Aktenschrank hinüberschritt. Mit Lippen und Zähnen zog sie die zweite Schublade hervor, sortierte das darin befindliche Material und entwendete schließlich ein Stück Papier, das so dick wie Karton war. Dieses legte sie auf einen danebenstehenden Schreibtisch zwischen vier erhabene Holzstücke, die es festhielten.
    »Mit einem Zahnstift komme ich ganz gut zurecht, aber jemand, der Hände und Finger hat, kann es besser. Das hier ist mein Standardvertrag. Ich habe ihn bereits so abändern lassen, daß er unser Ziel enthält. Überprüft ihn.«
    Clodsahamp watschelte herbei, rückte seine Brille zurecht und begann zu lesen. »Ich würde doch sagen, meine Dame, daß Ihr angesichts Eures Alters und Eurer Umstände wohl kaum in der Lage seid, Bedingungen zu diktieren.«
    »Ach ja? Dann will ich Euch mal etwas sagen, Doppelatmer. Ich brauche diesen Job nicht. Ich lebe gern hier hinten, weil meine Freunde hier sind, weil ich gern auf den Bach hinausblicke und weil ich es nicht ausstehen kann, wie die Angeber in der teureren Gegend sich aufführen, als seien ihre Hufeisen aus Gold. Ich brauche keinen äußeren Schnörkel, weder am Körper noch zu Hause, um anderen meinen Wohlstand zu beweisen. Ich habe reichlich Kapital auf der Barackenbank, und ich brauche nicht mehr zu

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