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Die Pfeiler der Macht

Die Pfeiler der Macht

Titel: Die Pfeiler der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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und drückte sie. Augusta rang nach Luft und begann, ihren Unterleib an seinem harten Glied zu reiben. Beide fingen sie an zu keuchen. Um nicht laut aufzuschreien, nahm Augusta Mickys Hand in den Mund und biß zu. Sie preßte die Lider zusammen und erschauerte. Micky spürte, wie sie kam, und war selbst so erregt, daß auch er den Höhepunkt erreichte.
    Das Ganze hatte nur wenige Augenblicke gedauert. Danach blieben sie noch ein kleine Weile, nach Atem ringend, aneinander hängen. Micky war vollkommen durcheinander und zu keinem klaren Gedanken fähig.
    Kaum war Augusta wieder zu Atem gekommen, da löste sie sich auch schon aus der Umarmung. »Ich gehe jetzt in mein Zimmer«, sagte sie ruhig. »Und du solltest so schnell wie möglich verschwinden.«
    »Augusta ...«
    »Für dich bin ich Mrs. Pilaster!«
    »Ja, gut ...«
    »Hier ist nichts geschehen«, raunte sie ihm zu. »Hast du mich verstanden? Nichts von alledem ist geschehen!«
    » Ja, gut ...« wiederholte er.
    Sie glättete ihr Kleid und brachte ihre Frisur in Ordnung. Micky stand hilflos daneben und sah ihr zu. Ihre Willensstärke lähmte ihn. Augusta wandte sich ab und strebte der Tür zu. Micky öffnete sie mechanisch, ließ Augusta den Vortritt und ging ebenfalls hinaus.
    Die Krankenschwester sah sie fragend an. Augusta legte den Zeigefinger auf die Lippen und sagte leise: »Psst! Er ist gerade eingeschlafen.«
    Ihre kühle Selbstbeherrschung verblüffte Micky und machte ihm gleichzeitig angst.
    »Das ist wohl das beste für ihn«, sagte die Krankenschwester. »Ich lasse ihn mal ein Stündchen oder so ruhen.« Augusta nickte zustimmend. »Das täte ich an Ihrer Stelle auch«, sagte sie. »Glauben Sie mir. Es fehlt ihm momentan an nichts.«
     

Teil II
    Januar 1879
     

1. Kapitel
     
    Sechs Jahre später kehrte Hugh nach London zurück. Die Pilasters hatten in dieser Zeit ihren Reichtum verdoppelt, und das war zu einem guten Teil sein Verdienst. Er hatte in Boston hervorragende Arbeit geleistet und war erfolgreicher gewesen, als er es sich je hätte träumen lassen. Mit zunehmender Überwindung der Bürgerkriegsfolgen in Nordamerika war der transatlantische Handel aufgeblüht, und Hugh hatte dafür gesorgt, daß das Bankhaus Pilaster einen beachtlichen Prozentsatz der getätigten Geschäfte finanzieren konnte. Auf sein Anraten hin hatten die Teilhaber in eine Reihe lukrativer nordamerikanischer Aktien und Obligationen investiert. Nach Kriegsende benötigten Staat und Geschäftswelt flüssige Mittel, und das Bankhaus Pilaster stellte es zur Verfügung. Schließlich hatte Hugh sich auch zum Experten auf dem chaotischen Markt für Eisenbahnaktien entwickelt. Schon bald konnte er mit sicherem Blick voraussagen, welche Gesellschaft steinreich werden und welche kaum den ersten Höhenzug im Gelände überwinden würde. Onkel Joseph, der noch das warnende Beispiel des New Yorker Börsenkrachs von 1873 vor Augen hatte, war anfangs sehr zurückhaltend gewesen. Aber Hugh hatte den vorsichtigen Konservatismus der Pilasters geerbt: Er empfahl ausschließlich Aktien guter Qualität und vermied aufs peinlichste alles, was nach unreeller Spekulation aussah. Und sein Urteil hatte sich bewährt. Das Bankhaus Pilaster war weltweit zum führenden Kapitalgeber der industriellen Entwicklung Nordamerikas aufgestiegen. Hugh verdiente jetzt ein Jahresgehalt von eintausend Pfund und wußte genau, daß er noch sehr viel mehr wert war. Am Kai in Liverpool hieß ihn der Prokurist der örtlichen Bankfiliale willkommen, ein Mann, mit dem er seit seiner Übersiedlung nach Boston mindestens einmal wöchentlich Telegramme gewechselt, ihn jedoch nie persönlich kennengelernt hatte. Als sie sich gegenseitig vorstellten, entfuhr dem Filialleiter der Satz: »Du meine Güte, Sir, ich wußte gar nicht, daß Sie noch so jung sind!« Hugh freute sich im stillen über diese Bemerkung, hatte er doch am gleichen Morgen in seinem ansonsten kohlschwarzen Schopf ein silbergraues Haar entdeckt. Er war sechsundzwanzig Jahre alt.
    Er fuhr mit dem Zug nach Folkestone, ohne seine Reise in London zu unterbrechen. Die Teilhaber erwarteten vermutlich, daß er zunächst einmal ihnen Bericht erstattete, bevor er seine Mutter besuchte, aber Hugh war da anderer Meinung. Die vergangenen sechs Jahre meines Lebens haben ausschließlich ihnen gehört, dachte er, da schulde ich Mutter jetzt mindestens einen Tag ... In ihrer stillen Gelassenheit war sie schöner denn je, wenngleich sie im Andenken an ihren geliebten Mann

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