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Die Pfeiler der Macht

Die Pfeiler der Macht

Titel: Die Pfeiler der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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bleiben können. Nach einer Weile küßte er Nora erneut und berührte vorsichtig ihre Brust. Sie war warm und füllte seine Hand. Er drückte sie leicht, worauf Nora vernehmlich seufzte. Seit Jahren hatte sich Hugh nicht mehr so wohl gefühlt. Aber er wollte mehr. Er küßte sie stürmisch, ohne seine Hand von ihrem Busen zu nehmen.
    Zentimeterweise lehnte sich Nora zurück, bis Hugh halb auf ihr lag. Beide atmeten sie jetzt heftiger. Er war sicher, daß sie sein Glied an ihrem strammen Oberschenkel fühlte. Von weither meldete sich die Stimme seines Gewissens und sagte, du nutzt die Abwesenheit des Vaters aus, es ist unfair dem Mädchen gegenüber - aber die Stimme war sehr leise und hatte keine Chance gegen das ungeheure Verlangen, das mit der Gewalt eines Vulkans in ihm aufstieg.
    Er wollte sie an ihren intimsten Stellen berühren und schob ihr die Hand zwischen die Beine. Nora verkrampfte sich sofort, und der Hund, der die Spannung spürte, fing an zu bellen. Hugh rückte ein Stück von ihr ab und sagte: »Laß uns den Hund rausbringen.«
    Nora wirkte beunruhigt. »Vielleicht sollten wir lieber aufhören«, sagte sie.
     
    Aufhören? Hugh fand allein schon den Gedanken daran unerträglich, und das Wörtchen »vielleicht« machte ihm Mut. »Ich kann jetzt nicht aufhören«, sagte er. »Bring den Hund raus!«
    »Aber ... aber wir sind doch nicht einmal verlobt, gar nichts ...«
    »Wir könnten uns aber verloben«, sagte er, ohne nachzudenken. Nora wurde blaß. »Ist das dein Ernst?«
    Er stellte sich dieselbe Frage. Von Anfang an hatte er in seiner Beziehung zu Nora nur ein unbedeutendes Techtelmechtel gesehen und wäre nie auf die Idee gekommen, ihr ernsthaft den Hof zu machen. Und doch war ihm erst vor wenigen Minuten der Gedanke durch den Kopf geschossen, wie schön es wäre, bis an sein Lebensende händchenhaltend mit Nora vor dem Kamin zu sitzen. Willst du sie wirklich heiraten? dachte er bei sich. Und die Antwort kam prompt: Ja. Tatsache war, daß er sich gar nichts Schöneres vorstellen konnte. Es würde natürlich nicht ganz einfach sein. Die Familie würde behaupten, er heirate unter seinem Stand ... Sollten sie sich doch alle zum Teufel scheren! Er war sechsundzwanzig Jahre alt, verdiente tausend Pfund im Jahr und stand kurz vor seiner Ernennung zum Teilhaber einer der renommiertesten Banken der Welt. Er konnte, verdammt noch mal, heiraten, wen er wollte! Seine Mutter würde sich Gedanken machen, gewiß, aber ihm letztlich doch den Rücken stärken, denn das Glück ihres Sohnes ging ihr über alles. Und alle anderen konnten sagen, was sie wollten. Sie hatten noch nie auch nur einen Finger für ihn gerührt.
    Er betrachtete Nora. Rosig, hübsch und liebenswert lag sie vor ihm auf dem alten Sofa, und das Haar fiel über ihre bloßen Schultern. Er wollte sie sofort, hier und jetzt. Viel zu lange war er schon allein. Maisie war bei Solly in festen Händen; ihm, Hugh, würde sie niemals mehr gehören. Die Zeit war reif: Er brauchte etwas Warmes, Weiches für sein Bett und für sein Leben. Warum nicht Nora?
    Er sah sich nach dem Hund um und schnalzte mit den Fingern.
    »Komm her, Blackie!« Das Tier näherte sich ihm argwöhnisch. Hugh streichelte seinen Kopf und packte ihn am Halsband. »Und jetzt raus mit dir! Bewach den Flur!« Mit diesen Worten beförderte er den Hund hinaus und schloß die Tür. Blackie bellte noch zweimal, dann beruhigte er sich.
    Hugh setzte sich wieder zu Nora und nahm ihre Hand in die seine. Sie war auf der Hut. »Nora, willst du mich heiraten?« fragte er. Sie errötete tief und sagte: »Ja, das will ich.« Er küßte sie. Sie öffnete die Lippen und erwiderte seine Küsse leidenschaftlich. Er legte ihr die Hand aufs Knie. Sie nahm sie und führte sie unter ihre Röcke, bis hinauf zu jener Stelle, wo die Oberschenkel auseinanderstrebten. Durch den Flanellstoff ihrer Unterwäsche spürte er das rauhe Haar und das weiche Fleisch ihrer Scham. Ihre Lippen wanderten über seine Wange zum Ohr. »Hugh, mein Liebster«, flüsterte sie. »Mach mich zu deiner Frau heut' nacht. Jetzt gleich!«
    »Ja«, gab er mit heiserer Stimme zurück. »Ja, das will ich.«
     
     
    Der Maskenball der Herzogin von Tenbigh war das erste große gesellschaftliche Ereignis der Londoner Saison des Jahres 1879. Seit Wochen schon war er in aller Munde. Ganze Vermögen wurden in phantasievolle Kostüme gesteckt, und alles, was Rang und Namen hatte, hoffte auf eine Einladung oder bemühte sich darum.
    Augusta und

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