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Die Pfeiler des Glaubens

Die Pfeiler des Glaubens

Titel: Die Pfeiler des Glaubens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ildefonso Falcones
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ein überzeugter Muslim ist, die Religionen in den Reichen miteinander versöhnen will. Vielleicht ist dieser Herrscher eher geeignet, das Barnabas-Evangelium der Allgemeinheit vorzustellen.«
    Don Pedro überlegte eine Weile, ehe er seine Meinung äußerte.
    »Wir werden abwarten, bis die endgültige Übersetzung der Blei bücher vorliegt«, schlug er vor. »Erst dann entscheiden wir, wem wir das Evangelium zukommen lassen.«
    Hernando wollte gerade zustimmen, als ihnen einer der Lakaien bedeutete, dass sie nun in die Höhlen hineingehen konnten. Die Menschen wichen zur Seite, als sie Hernando in Begleitung des Lehnsherrn von Campotéjar und Vogtes des Generalife sahen. Ein Geistlicher begleitete sie und leuchtete mit einer Fackel die engen, niedrigen Gänge aus, die in mehrere, unterschiedlich große Höhlen mündeten. Sie beteten mit vorgetäuschter Ehrfurcht vor den Altären, die man an den Fundstellen der Überreste von Märtyrern errichtet hatte. Der Geistliche – ein von einem übertriebenen Mystizismus durchdrungener junger Mann – erklärte dem Begleiter des angesehenen Aristokraten den Inhalt der Bleibücher. Don Pedro beobachtete dabei aus den Augenwinkeln Hernandos Reaktion. Er kannte sie doch in- und auswendig. Sie waren schließlich sein Werk!
    »Die Bücher und die Schriften, die später gefunden wurden, sind noch viel komplexer als die ersten Platten, die von den Qualen der Heiligen berichten. Sie werden noch übersetzt«, sagte der Geistliche, als sie zu einer kleinen, fast kreisrunden Höhle gelangten. »Übrigens«, fügte er noch hinzu, als gerade ein Mann nach seinem Gebet vor dem Altar aufstand, »ich möchte Euch mit jemandem bekannt machen, der ebenfalls aus Córdoba stammt und auf der Durchreise ist: Das ist der Mediziner Don Martín Fernández de Molina.«
    »Hernando Ruiz«, stellte sich Hernando vor und drückte dem Arzt die Hand.
    Don Martín schloss sich der kleinen Gruppe an. Sie beendeten gemeinsam den Rundgang durch die Höhlen und kehrten in die Stadt zurück. Hernando ritt den beiden Männern im leichten Schritt voraus. Er hing seinen Gedanken nach und staunte darüber, was aus den sieben Jahren harter Arbeit entstanden war. Würden sie ihr Ziel erreichen? Würde es zu einer Annäherung oder sogar Versöhnung zwischen Christen und Muslimen kommen? Derzeit schienen die Christen diesen Ort für sich allein in Anspruch zu nehmen …
    Bei ihrem Ritt am Darro entlang sah Hernando zu dem Carmen hinauf, in dem Isabel lebte. Don Pedro hatte sich jeglichen Kommentars über die Frau des Richters enthalten. Was war wohl aus ihr geworden? Es überraschte Hernando, dass seine Erinnerungen so verschwommen waren. In seinem Inneren wünschte er ihr Glück und verwarf schnell den Gedanken, erneut mit ihr in Kontakt zu treten. Erst als er bemerkte, dass Don Martín vor der Casa de los Tiros absaß, stellte er fest, dass er große Teile des Gesprächs zwischen dem Arzt und Don Pedro versäumt hatte.
    »Don Martín wird mit uns speisen«, erklärte der Adlige, während sich die Lakaien um die Pferde kümmerten. »Er möchte unbedingt Don Miguel de Luna und Don Alonso del Castillo kennenlernen. Ich habe ihm gesagt, dass sie nicht nur Übersetzer, sondern auch Mediziner sind. Don Martín ist der Meinung, dass derzeit die Pest in Granada grassiert.«
    Während des Essens im Palast des Aristokraten gab Don Martín zu verstehen, dass er sich im Auftrag des Rates der Stadt Córdoba hier aufhielt, um den Gerüchten über eine Pestepidemie in Granada nachzugehen. Alle großen spanischen Städte versuchten, die Heimsuchung durch den Schwarzen Tod so lange zu leugnen, bis die Toten haufenweise auf den Straßen lagen. Ein offizielles Eingeständnis führe zur sofortigen Isolierung einer Stadt und damit zur Lähmung jeglicher Handelsbeziehungen. Deshalb schickten die Räte der Städte vorsichtshalber Ärzte ihres Vertrauens aus, damit sie die Gerüchte auf ihren Wahrheitsgehalt überprüften.
    »Der Präsident des Obergerichts«, erläuterte Don Martín während des Essens, »hat mir zwar gestattet, Nachforschungen anzustellen, aber er hat zugleich behauptet, dass von einer Pestepidemie keine Rede sein könne.«
    Luna und Castillo seufzten.
    »Der Rat der Stadt organisiert abends Festlichkeiten und Tanzveranstaltungen, um die Leute abzulenken«, merkte Castillo an. »Dabei hat man in der Tat schon vor einiger Zeit damit begonnen, Maßnahmen gegen die Pest zu ergreifen.«
    »Ich weiß, aber das sind keine

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