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Die Pferde vom Friesenhof 01 -  Start mit Hindernissen

Die Pferde vom Friesenhof 01 - Start mit Hindernissen

Titel: Die Pferde vom Friesenhof 01 - Start mit Hindernissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Berger
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Weiß jemand von euch mehr?«
    Ratlos schüttelten die Mädchen den Kopf.
    »Überlegt genau«, beschwor Klara sie. »Wollt ihr etwa hinnehmen, dass eure Eltern euch den Friesenhof madig machen? Und dass ihr nicht reiten dürft?«
    Nelly protestierte lauthals. »Nein, auf keinen Fall!« »Darum müssen wir herausfinden, wer uns nicht mag«, drängte Klara. »Jette, hast du etwas gehört, in eurem Wattenkrug? Hat jemand etwas gegen Pferde? Gegen Tierärzte? Gegen ... Hamburger, die hier Häuser kaufen? Überleg genau!«
    Jette Jacobs grübelte. Sie schüttelte den Kopf. »Gegen Pferde? Nein. Gegen Tierärzte ... auch nicht. Aber ...
    Warte mal ...« Zögernd erzählte Jette, dass sie kürzlich in der Gaststube eine Bemerkung aufgeschnappt hatte. Es ging um Häuser in Westerbüll, die reiche Leute billig übers Internet kaufen. Jette interessierte sich nicht für solche Dinge, sie erinnerte sich nur deshalb daran, weil es so laut geworden war. Aber an den Friesenhof hatte Jette dabei nicht gedacht...
    Klara nickte mit zusammengepressten Lippen. Was hatte ihre Mutter erst neulich gesagt? »Wenn man als Fremder nach Westerbüll zieht, braucht man Zeit, um mit den Menschen warm zu werden. Einige haben schlechte Erfahrungen mit Großstädtern gemacht, weil sie den Bauern billig Land abkaufen und es mit hässlichen Gebäuden bebauen. Und sich groß aufspielen.«
    Daran dachte Klara, während sich die anderen die Köpfe heiß redeten, wie man mehr über die Gerüchte erfahren könnte. Keiner achtete auf die Zeit, bis auf einmal blasses Morgenlicht durch die Stallfenster kroch.
    Wie auf Kommando schossen die Mädchen von ihren Strohballen hoch. Mascha griff nach dem Rucksack neben sich. »Höchste Zeit, nach Hause zu fahren! Mein Vater steht früh auf, hoffentlich laufen wir ihm nicht in die Arme. Am besten nehmen wir den Weg durch die Fußgängerzone.«
    Ein letztes Winken und das feste Versprechen: »Wir berichten euch brühwarm, wenn wir etwas erfahren.« Dann sausten die vier Pferdefreundinnen über den Leuchtturmweg zum Elternhaus von Mascha Mewes.
    Mewes’ gelbes Haus mit hohen Sprossenfenstern und Türmchengiebel lag am anderen Ende von Westerbüll, an der Deichstraße 11. Mitten in der beliebten Ferienzone kam der Morgen geruhsam in Gang, vor neun Uhr huschte höchstens mal jemand zum Brötchen holen. Auch an einem sonnigen Tag wie diesem blieben die meisten Nordsee-Urlauber lange im Bett.
    Nur wer zur Arbeit nach Schleswig oder Husum fuhr, war früh auf den Beinen. Leute wie Werner Mewes zum Beispiel, Maschas Vater. Gerade erst war er abgefahren, da musste er am Ende der Deichstraße hart in die Bremsen steigen. Vier Fahrräder schossen aus der Fußgängerzone an ihm vorbei.
    »Das ist doch ...«, entfuhr es Herrn Mewes. Er blinkte mit der Lichthupe, stoppte und stieg aus seinem Wagen. Ärgerlich lehnte er sich über die Autotür. Seine Tochter Mascha und ihre Freundinnen stießen leise Verwünschungen aus, als sie Herrn Mewes sahen. Wohl oder übel mussten sie absteigen.
    »Ihr wart doch nicht etwa auf dem Friesenhof?«, empfing Werner Mewes sie.
    Mascha kam nicht weiter als: »Wieso ...«
    Mit einer Handbewegung schnitt Herr Mewes ihr das Wort ab. »Versuch gar nicht erst zu lügen! Stroh im Haar, Heu an der Jacke ... und ...«, er beugte sich zu seiner Tochter vor, »dieser Stallgeruch! Ich hatte es dir verboten.« Seine Stimme war laut geworden.
    Im Nachbarhaus ging ein Fenster auf und jemand brüllte: »Ruhe! Es ist sechs Uhr! Da kann man wohl verlangen, dass Ruhe herrscht!«
    »Entschuldigung!«, schrie Herr Mewes zurück.
    Trotz der angespannten Lage mussten sich die Mädchen ein Lachen verkneifen. Typisch Erwachsene!
    »Papa, die Eichhorns, das sind total nette Leute«, sagte Mascha.
    Herr Mewes zog Mascha an ihrem Lenker beiseite und sprach leise auf sie ein. »Mit solchen Leuten wie den Eichhorns aus Hamburg wollen wir nichts zu tun haben. Wir hier in Westerbüll sind anständig. Du bleibst weg vom Friesenhof, basta!«
    Ohne sich Maschas Protest anzuhören, stieg er ein und fuhr ab. Die Mädchen sahen dem Wagen nach, bis er auf die Straße nach Husum abbog.
    »Klara hatte Recht«, stellte Mascha fest. »Mein Vater hat etwas gegen die Eichhorns. Ich möchte wissen, was das für eine geheimnisvolle Geschichte ist... mit dem Friesenhof.«
    Nelly stieg wieder aufs Rad. »Das Reitverbot nehmen wir nicht einfach hin. Lea und Klara sind klasse Typen, dann können ihre Eltern nicht so mies sein.«
    Die anderen

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