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Die Pferde vom Friesenhof 01 -  Start mit Hindernissen

Die Pferde vom Friesenhof 01 - Start mit Hindernissen

Titel: Die Pferde vom Friesenhof 01 - Start mit Hindernissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Berger
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nickten und lenkten ihre Räder in die rosengesäumte Einfahrt des Landhauses Deichblick. Verstimmt rammte Jette ihr Rad in den Ständer. »Endlich ein Reitstall in der Nähe und unsere Eltern wollen uns am Reiten hindern. Kommt nicht in Frage!«
    Die Mädchen setzten sich auf die Bank vor dem Haus und flüsterten. Sie waren daran gewöhnt, morgens mit gedämpfter Stimme zu sprechen, um die Feriengäste nicht zu stören. Leise beratschlagten sie, was man tun konnte. Bald waren sich alle einig: Wenn irgendwo die Gerüchteküche kochte, dann im Wattenkrug. Wenn überhaupt, dann konnte man nur dort herausfinden, was die Westerbüller gegen Eichhorns unternehmen wollten. Und warum.
    Jette Jacobs bekam die verantwortungsvolle Aufgabe, die Gespräche am Stammtisch zu belauschen.

Im Galopp ans Meer
    Im Morgengrauen standen Lea und Klara vor dem Friesenhof. Lange winkten sie den vier Mädchen nach, mit denen sie soeben auf der Stallgasse gefrühstückt hatten. »Meinst du wirklich, dass die Eltern von Nelly, Mascha und den anderen etwas gegen uns haben?«, fragte Lea ihre Schwester. Sie selbst glaubte nicht recht an diese »Verschwörung«. Und sie wollte auch nicht daran denken. Unangenehmes schob Lea einfach beiseite, darin war sie Weltmeister. Gerade begann sie sich in Westerbüll wohl zu fühlen - und da sollten schon dunkle Wolken aufziehen? Nein, Lea wollte das vergessen.
    Vom Leuchtturm her näherte sich ein Lastwagen und hielt neben Lea und Klara an. Der Fahrer sprang heraus, öffnete die Riegel der Ladefläche und zerrte hohe Gitterzäune herunter. »Leuchtturmweg 83?«, fragte er über die Schulter. »Dr. Eichhorn? Das sind die Sicherheitsbauzäune, wurden gestern per Fax bestellt. Seid ihr mit ihm verwandt?«
    Klara nickte. Der Fahrer hielt Klara den Lieferschein hin: »Hier unterschreiben, dass ich die Zäune gebracht habe.«
    Weg war er, erneut lag Stille über dem Leuchtturmweg. Im Haus knarrte die Treppe. Die Tür ging auf, Markus

 
    Eichhorn steckte sein verschlafenes Gesicht heraus. »Was treibt euch denn aus den Betten? Ich bin gerade von dem Motorlärm aufgewacht. Ah, schön.« Er bückte sich nach den Zaunteilen, die im Vorgarten aufgeschichtet lagen. »Die bauen wir gleich auf. Heute Nacht dachte ich schon, ich hätte einen Einbrecher gehört. Irgendetwas rumorte auf dem Hof. Muss aber wohl ein Traum gewesen sein.«
    »Bestimmt«, sagte Klara und zwinkerte Lea zu.
    Ihr Vater ging zu den Fliesenpaketen und zählte nach, ob sie noch vollzählig waren.
    Klara zog Lea beiseite und wisperte ihr zu: »Wir erzählen ihm nichts von den Mädchen und den komischen Eltern. Vielleicht ist alles falscher Alarm. Lieber abwarten, was Jette herausfindet.«
    Lea nickte und legte den Finger auf den Mund, denn ihr Vater stand schon wieder hinter ihnen. Er sah zur Weide hinüber, hinter der die Sonne groß und gelb emporstieg. Einige Federwolken segelten über den Himmel, der Wind war über Nacht eingeschlafen.
    »Gibt gutes Wetter.« Dr. Eichhorn blinzelte zufrieden in die Sonne. »Bestens zum Fotografieren. Wir brauchen noch ein paar Bilder für unseren Reiterhofprospekt. Sattelt doch gleich Magic und Luna, wir reiten ans Meer. Bevor die Urlauber kommen.«
    Eine Stunde später, es war gerade sieben Uhr, klapperten die Hufeisen von Magic und Luna über den Leuchtturmweg in Richtung Deich. Lea und Klara saßen auf dem Rücken ihrer Lieblinge. Daneben trottete Flicka, die Fjordpferdstute, mit Meike Eichhorn im Sattel. Markus Eichhorn kam nicht mit, er wollte etwas besorgen. Als die drei losritten, rief er seiner Frau nach: »Ver- knips den Film nicht ganz, Meike! Ich will heute Nachmittag noch ein paar Bilder machen.«
    Wenn Lea und Klara gewusst hätten, was ihr Vater unbedingt fotografieren wollte, wären sie in lauten Jubel ausgebrochen. So aber ahnten sie nichts und ritten ohne Aufregung weiter.
    Bei der Bäckerei Sörensen führte ihr Weg über den Deich, vorbei am dunkelroten Leuchtturm. Duft von frisch gebackenem Brot wehte ihnen um die Nase.
    Ein Holzsteg empfing sie auf der anderen Deichseite, er führte weit durch Salzwiesen an den Strand. Leichter Seewind fuhr durch die niedrigen Grasbüschel und malte Muster in das Grün. Die Holzbohlen polterten unter dem Gewicht der Pferde.
    Auf den Wiesen sammelte sich Restwasser der letzten Flut. Austernfischer, große schwarz-weiße Vögel, tippelten am Rand der Pfützen. Mit ihren langen Schnäbeln holten sie sich ihr Frühstück. Ab und zu stießen sie schrille Schreie

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