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Die Pforten der Ewigkeit

Die Pforten der Ewigkeit

Titel: Die Pforten der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Dübell
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bringt dich auf den Gedanken, hier in der Gegend nach ihm zu suchen? Rogers kommt aus dem Langue d’Oc.«
    »Er ist dem alten Ramons auf den Kreuzzug von König Louis nach Ägypten gefolgt«, sagte Gabriel und erklärte, auf welche Weise er das kurze Vergnügen der Bekanntschaft von Rogers de Bezers gehabt hatte.
    Meffridus schnaubte. »Du glaubst also, dass Hertwig ihm noch mitteilen konnte, was der Kaiser ihm anvertraut hat, und dass Rogers deswegen hierhergekommen ist oder noch auf dem Weg ist, um sich mit dem alten Staleberc zu verbünden.«
    »Und genau deswegen habe ich dich um Hilfe gebeten, Mich … Meffridus.«
    »Du überschätzt meinen Einfluss in der Gegend, mein Bruder aus der Vergangenheit.«
    »Nein«, sagte Gabriel einfach. »Tue ich nicht.«
    »Stimmt. Tust du nicht. Aber vielleicht überschätzt du meine Bereitschaft, dir einen Gefallen zu tun.«
    Gabriel zögerte nur einen Augenblick – einen Augenblick, in dem so viel gesagt wurde, weil keiner der Männer etwas sagte, bis dass die Luft im Saal schwerer geworden zu sein schien. »Nein«, sagte er dann abermals.
    »Kannst du mir mehr über den Kerl erzählen?«, fragte Meffridus.
    »Normale Größe, schlank, sehnig … als ich ihn zuletzt sah, hatte er Haar und einen Zottelbart wie Johannes der Täufer, aber früher war er stets glattrasiert und trug das Haar schulterlang. Er hat ein Gefühl für Sprachen – er sprach selbst den palästinensischen Dialekt der Gegend, in der ich ihn fand, leidlich gut. Hier im Reich kann er sich ohne weiteres durchschlagen, ohne dass aus seinem Akzent mehr herauszuhören wäre, als dass er nicht aus dem nächsten Dorf kommt. Er ist mit ziemlicher Sicherheit allein unterwegs. Der alte Graf, Ramons, war stets ein Anhänger der Theorie möglichst vieler Verbündeter und Freunde, aber Rogers hat meines Erachtens begriffen, dass die meisten der Verbündeten seines Vaters diesem irgendwann in den Rücken gefallen sind.«
    Meffridus nickte. »Ich werde nach ihm Ausschau halten. Was wirst du Graf Rudolf sagen, wenn ich es dir ermögliche, Rogers zu fangen?«
    »Dass es nur meiner persönlichen Geschicklichkeit zu verdanken ist.«
    »Gut.« Meffridus stand auf. Auch Gabriel erhob sich. Sie sahen sich an, aber sie reichten sich nicht die Hände.
    »Was ist mit der Kapelle?«, fragte Gabriel.
    »Du hast geschrieben, dass Rudolf dich gebeten hat, dort etwas zu erledigen, und dass du es nicht selbst tun willst, weil du den Halsabschneidern nicht traust, die du angeheuert hast.«
    »Ich traue ihnen nicht bezüglich der Dinge, die Graf Rudolf gern als Geheimnis gewahrt wissen möchte.«
    »Ich kümmere mich darum. Ich weiß, wo die Kapelle ist. ›Erledigen‹ bedeutet in diesem Fall …?«
    »… begraben«, erwiderte Gabriel. »Was noch von ihnen übrig ist.«
    Meffridus umfasste mit einem Blick den Saal, die zerborstenen Möbel, die Thronsessel für Herr und Herrin der Burg. Gabriel nickte.
    »Graf Rudolf und seine Pietät«, sagte Meffridus.
    »Gib acht auf deinen Rücken«, sagte Gabriel.
    »Das tue ich, solange du in der Gegend bist.«
    Gabriel lächelte. »Nimm die Brieftaube mit, die im Käfig an meinem Sattel hängt. Sie bringt deine Botschaft zu mir.«
    »Keine Sorge, ich wäre nicht selbst gekommen.«
    Die beiden Männer nickten sich zu. Dann drehte Meffridus sich um und schritt zum Saal hinaus.
    Gabriel wartete ab, bis der Hufschlag von Meffridus’ Pferd in der Nacht verklungen war. Dann wartete er nochmals eine Weile ab. Schließlich inspizierte er die Ruine im Licht einer Laterne, bis er sicher war, dass seine Wachposten das Gelände sicherten und dass es weder Meffridus noch einem seiner Männer eingefallen war, heimlich hierher zurückzuschleichen. Wie es schien, hielt Bruder Michael, der einmal Meffridus geheißen hatte und nun wieder so hieß, Wort. Gabriel lächelte fein. Dann stapfte er die Treppe hoch, die an der Rückwand des Saals nach oben zur ehemaligen Schlafkammer von Graf Anshelm und Gräfin Jonata von Staleberc führte. Ein kleiner Mann mit dem Gesicht eines Trinkers und schwarz geätzten Schreiberfingern sah zu ihm hoch. Neben ihm lagen eine Handvoll Wachstäfelchen.
    »Hast du alles aufgeschrieben?«, fragte Gabriel. Der kleine Mann nickte. Gabriel starrte versonnen ins Leere. »Als ich erwähnte, dass Hertwig von Staleberc der Träger des Geheimnisses von Kaiser Federico war, hätte ich eigentlich eine andere Reaktion von Meffridus erwartet.«
    »Er hat gar nicht reagiert«, sagte der

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