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Die Pforten der Ewigkeit

Die Pforten der Ewigkeit

Titel: Die Pforten der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Dübell
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Laden. Kälte drang herein und mit ihr gutgemeintes Geschrei und Geklatsche.
    »Verschwindet«, rief Rudeger hinaus. Sie konnte hören, dass er sich bemühte, gut gelaunt zu klingen, doch in seiner Stimme war Schärfe. »Mein Weib kann’s nicht, wenn ihr so falsch singt.«
    »Gib uns halt ’n Ta-hakt vor, Ru…hicks … Rudeger!«, lallte jemand.
    »Haut ab und holt euch anderswo einen runter.«
    »Hört, hört«, riefen ein paar der Spaßvögel und lachten. Rudeger schloss den Fensterladen wieder. Constantia, die die Augen geschlossen hatte vor Scham, spürte, wie sein Gewicht die Bettseite neben ihr niederdrückte.
    »Mein Weib«, flüsterte er und kroch wieder zu ihr unter die Decke. Sein Atem kitzelte sie im Ohr. Er presste den Mund auf den ihren und begann erneut einen seiner nassen, drängenden Küsse. Der Alkohol in seinem Atem war mittlerweile schal und schmeckte nach faulen Trauben. Seine Hand schlüpfte unter ihr Hemd und tastete sich nach oben. Die Hornhaut in seiner Handfläche raspelte leise über ihre Bauchdecke. Sie hörte ihn ein Geräusch in der Kehle machen, als er ihre steinharten Brustwarzen berührte. Er ahnte vermutlich nicht, dass sie aus Ekel so hart geworden waren. Ihre Schenkel pressten sich unwillkürlich zusammen, als seine Hand wieder nach unten wanderte.
    »Sie sind immer noch da«, wisperte sie.
    Rudeger grunzte.
    »Kannst du nicht noch mal …?«
    »Verdammt, Constantia! Warum stellst du dich so an? Das ist nicht, was ich erwartet habe!«
    »Was hast du denn erwartet?«, stieß sie hervor.
    »Jedenfalls nicht, dass du dich aufführst wie eine Nonne!«
    »Aber die Leute da draußen …«
    »Jutta Holzschuher hat mir mal unter dem Tisch in der Stube ihres Vaters den Sack entleert, während ihr Alter vor der Tür stand und seinem Gesellen die Leviten las!«
    »Vielleicht hättest du dann Jutta heiraten sollen und nicht mich!«
    Sie spürte, wie er stutzte. »Wie redest du denn mit mir?«, fragte er, mehr verdutzt als verärgert.
    »Wie redest du mit mir? Glaubst du, dass ich wissen will, mit wem du alles Unzucht getrieben hast, bevor du dich meiner erbarmt hast?«
    Er schwieg mehrere Herzschläge lang. Unten in der Gasse versuchte jemand, einen Chorus zu organisieren, was an der Betrunkenheit der Chormitglieder scheiterte.
    »Scheiß auf Jutta«, sagte Rudeger schließlich in einem Versuch, versöhnlich zu klingen. »Wer will Jutta Holzschuher vögeln, wenn er dich vögeln kann?«
    »Eine Ehe ist mehr als ein Fick«, zischte Constantia. Sie wusste selbst nicht, ob sie gezielt versuchte, ihn zu verärgern, damit er von ihr abließ, oder ob ihre ganze Angst und Beklommenheit sich in biestigem Betragen Luft zu machen versuchten.
    »Nicht in der Hochzeitsnacht«, brummte Rudeger und beugte sich wieder zu ihr herab. »Na komm schon, Täubchen, du willst es doch genauso wie ich.«
    »Erst, wenn die da draußen …«
    Überrascht spürte sie, wie er ihr Kinn ergriff und ihren Kopf zu sich herumdrehte. Es war nicht viel Zartheit in diesem Griff.
    »Hör zu«, knurrte er. »Willst du wissen, wann die da draußen abziehen? Wenn ich ihnen das Laken gezeigt habe mit den Blutflecken darin. Dann hauen sie ab. Weil die Kerle nämlich wissen wollen, ob ich der Bulle bin, für den sie mich halten, und die Weiber dich so lange verdächtigen, dass du eine Schlampe bist, bis sie sehen, dass du noch unberührt warst.«
    »Was?«, ächzte sie. »Was?«
    »Constantia … ich bin der kommende Mann hier in Wizinsten. In ein paar Jahren kriechen die Kaufleute unten in der Klostergasse zu meiner Haustür und bitten mich, mit mir Geschäfte machen zu dürfen. Heute wollen sie wissen, ob ich das Zeug dazu habe, mein Weib in der Hochzeitsnacht zufriedenzustellen. Und was dich angeht … bist du wirklich so naiv zu glauben, dass der schönsten Frau der Stadt nicht ständig nachgesagt wird, dass sie’s nicht so genau nimmt mit der Unversehrtheit ihres Pförtchens – besonders, wenn sie mich zum Verlobten hatte?«
    Constantia suchte nach Worten. Rudegers Hand zwängte sich zwischen ihre Schenkel und drückte sie auseinander. Er presste die Handfläche an ihren Schoß.
    »Mmmm …«, machte er. »Du bist kalt wie ’n Fisch da unten. Komm, lass mich machen. Zuerst tut’s weh, aber dann wirst du nicht genug bekommen.«
    Sie fühlte, wie er drückte und knetete und rieb. Nichts, was er tat, rief auch nur einen Funken Lust in ihr hervor. Angesichts der Erfahrungen mit ihren Freundinnen im Heuschober und mit sich

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