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Die Pforten der Ewigkeit

Die Pforten der Ewigkeit

Titel: Die Pforten der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Dübell
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allein unter der Bettdecke hätte sie ihm erklären können, dass seine Finger sie an den völlig falschen Stellen berührten, aber ihre Kehle war immer noch wie zugeschnürt. Rudeger wälzte sich halb auf sie, verhedderte sich in seinem Hemd und zerrte es ungeduldig nach oben.
    »Hier«, sagte er und packte ihre Hand. »Warum sollst du allein das Vergnügen haben?« Er führte sie zu seiner Männlichkeit und zwang sie, die Faust darum zu schließen. Was ihre Leidenschaft betraf, hätte es ein Ast sein können, den sie ergriff. Er bewegte ihre fühllose Faust mit der einen Hand und drückte und probte mit der anderen.
    »Sag, dass ich es dir besorgen soll«, flüsterte er heiser.
    Constantias Mund arbeitete. Er zwang ihr einen weiteren Kuss auf. Sie spürte seinen Speichel in ihre Kehle rinnen.
    Er drückte ihre Schenkel noch weiter auseinander und kniete sich zwischen sie. Als er von ihr abließ, dachte sie einen Moment lang, er habe genug, doch er spuckte sich nur herzhaft in die Handfläche und verrieb die Flüssigkeit; dann senkte er sich ohne weiteres Zögern auf sie herab. Sie spürte erst, dass er in ihr war, als er zu stoßen begann. Ihr Unterleib war wie tot.
    Rudeger hielt inne. Er zog sich zurück. Immer noch zwischen ihren Schenkeln kniend, sah er im Dunkeln auf sie herab. Von der Gasse klang ein unsicherer Kanon: »Reit die Stute, reit die Stute …!« Er hörte sich sehr weit weg an.
    Rudeger drang grob mit einem Finger in sie ein, zog den Finger wieder heraus und leckte ihn ab. Erneut fühlte sie seinen Blick auf sich ruhen.
    »Die Weiber hatten recht«, sagte er dann mit tödlicher Ruhe. »Kein Blut.«
    Constantia fand endlich ihre Stimme wieder.
    »Ich kann es dir erklären …«, brachte sie hervor. »Ich … ich muss es dir erklären … aber … ich …«
    »Ich kann mich erinnern, dass ich Jutta Holzschuher gefickt habe«, sagte Rudeger, ohne dass seine Stimme sich verändert hätte. »Neben anderen. Ich kann mich nicht erinnern, dich gefickt zu haben.«
    »Rudeger …«
    Er ballte die Faust. Sie hob die Hände vors Gesicht und versuchte, sich wegzurollen. Er hielt sie fest. Mit gespreizten Beinen vor ihm liegend, fühlte sie sich so wehrlos und gedemütigt, dass sie zu weinen begann.
    »Hör auf!«, zischte er. Er packte sie und schüttelte sie, als das Schluchzen nicht versiegen wollte. »Hör auf, gottverdammt!«
    »Rudeger, es ist so … es ist so schwer für mich …«, heulte sie.
    »Hör auf!« Er riss ihr die Hände vom Gesicht und gab ihr eine Ohrfeige. Der Schmerz und der Schock ließen sie verstummen.
    »Hör auf mit dem Geheul! Die da draußen sind besoffen, aber vom Gestöhn unterscheiden können sie es noch!«
    »Was? Was? Rudeger …«
    »Halt’s Maul. Ich muss nachdenken!«
    »Was? Aber …?« Sie versuchte erneut, sich wegzurollen. Er hielt sie fest. Mit einem weiteren Griff schlug er ihr Hemd ganz zurück und starrte auf sie herab. Als sie es wieder nach unten zerren wollte, packte er ihre Handgelenke. Er schüttelte den Kopf.
    »Perfekt«, murmelte er. »Das Perfekteste, was ich je gesehen habe – und wer weiß, wie viele außer mir. Ich dachte, es wäre nur die übliche Gehässigkeit, was die Weiber getuschelt haben. Dabei … es wäre noch gar nicht mal so schlimm, wenn du mich wenigstens auch rangelassen hättest vor der Hochzeit. Ich hätte dich nicht geheiratet, aber wenigstens hätte ich schon vor Monaten meinen Spaß mit dir gehabt.«
    »Rudeger, bitte …«
    »Es gibt nur eine Lösung«, murmelte er.
    Er rollte sich vom Bett und kramte in der Kleidertruhe herum. Constantia lag wie betäubt auf der Matratze. Ihre Wange brannte. Ihr Unterleib brannte. Sie versuchte mit zitternden Händen, das Hemd nach unten zu streifen, doch es schien, als hätte sie kein Gefühl in den Fingern und erst recht keine Kraft. Sie schloss die Beine und wollte sich zusammenrollen, doch da war Rudeger schon wieder zurück.
    »Mach die Beine auf«, sagte er leise. Als sie nicht reagierte, ergriff er ein Büschel ihrer Haare und riss daran. »Mach die Beine auf!«
    Sie gehorchte. Erneut liefen Tränen aus ihren Augen. Dann stockte ihr der Atem. In Rudegers Hand blinkte ein Messer. Er kniete sich wieder zwischen ihre Beine.
    »Nein … o Gott, nein … Rudeger … nicht …«
    Rudeger senkte das Messer. »Hier sieht keiner nach«, murmelte er. »Nicht mal ich hab hier nachgesehen. Ha! Dabei hätt ich’s tun sollen.«
    Bevor sie reagieren konnte, drückte er eine Hand auf ihren

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