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Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman

Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman

Titel: Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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wahrscheinlich das Beste, um ihr Leiden zu lindern.«
    »Bestimmt hat Gelgéis einen Apotheker auf der Festung. Caol, such ihn auf und frage nach den Kräutern, die Eadulf vorschlägt. Aber achte drauf, dass sie gefesselt bleibt.«
    »Hab schon oft genug gesehen, wie sie um sich schlägt, brauchst mich nicht zu erinnern«, grummelte Caol und ging.
    »Und jetzt möchten wir von dir einige Antworten hören, Fidelma«, verlangte Colgú forsch. »Es hat damit begonnen, dass im Umkreis von Cashel ein unbekannter Adliger aus Laigin tot aufgefunden wurde. Wie ist es zu all dem gekommen, das dann folgte?« Er breitete die Arme aus, um anzudeuten, wie groß seine Erwartungen waren.
    »Ich glaube, ich weiß es jetzt. Wenn es Gelgéis recht ist, treffen wir uns in ihrem Privatgemach wieder. Auch ihre Ratgeber sowie Brehon Áedo und Abt Ségdae sollten zugegen sein.«
    Der Raum war nicht dazu angetan, neun Personen Platz zu bieten, die sich jetzt darin drängten. Gelgéis hatte ihren Amtssessel für Colgú geräumt und auf einem Stuhl neben ihm Platz genommen. Neben ihr saß Áedo, der neu ins Amt gewählte Oberste Brehon von Muman, und neben ihm Brocc, der Oberste Richter der Prinzessin. Abt Ségdae und Bischof Daig hatten sich zur Rechten des Königs niedergelassen, Auch Fidelma und Eadulf hatten einenPlatz gefunden. Spealáin hatte sich neben der Tür postiert, die er schloss, nachdem Bedienstete allen etwas zu trinken gereicht hatten.
    »Wo beginnen wir, die geheimnisvollen Vorgänge zu enträtseln?«, fragte Colgú unvermittelt seine Schwester.
    Sie überlegte und sagte dann: »Beginnen wir mit dem Richterspruch, den Brehon Áedo gefällt hat.«
    Der Oberste Brehon von Muman schaute Fidelma erbost an. »Was soll das denn?«, knurrte er. »Warum mit einem meiner Urteile anfangen? Was habe ich mit dieser Verschwörung zu tun?«
    Fidelma antworte ruhig und besänftigend. »Wollen wir hoffen, dass du nichts damit zu tun hast, oder auch nur indirekt. Denke einige Monate zurück. Wir waren alle in der Abtei von Lios Mór versammelt, um über einen besonders schauerlichen Mord zu Gericht zu sitzen. Ich habe dir den Fall dargelegt. Du erinnerst dich doch?«
    Der Oberste Brehon war immer noch ungehalten und erwiderte knapp: »Natürlich. Die Anklage wurde vorgetragen, und Lady Eithne von An Dún wurde für schuldig befunden, ihren leiblichen Sohn und etliche andere Personen ermordet zu haben.«
    »Genau so war es«, stimmte Fidelma ihm zu. »Der Fall war ungemein grotesk. Lady Eithne war geistesverwirrt in einem Maße, dass du den Spruch fälltest, sie sei eine dásachtach , litte unter dem höchsten Grad des Irreseins. Sie wurde ins Gleann na nGeilt, das Tal der Geisteskranken, geschafft, für das die Abtei Imleach die Fürsorgepflicht hat.«
    »Lady Eithne war die Anführerin der Unruhen in den Westbezirken. Bist du der Ansicht, die dort begangenen Untaten waren eine Fortsetzung der Geschehnisse in Lios Mór?«, wollte Brehon Áedo wissen.
    Abt Ségdae rutschte unbehaglich auf seinem Stuhl hin und her und verteidigte sich vorsorglich. »Ich will doch hoffen, es wird nicht Tadel daran geübt, wie meine Abtei ihrer Verpflichtung dem Gleann na nGeilt gegenüber nachkommt.«
    »In Anbetracht von Lady Eithnes Rang und Stellung wird ein Drittel ihrer Ländereien für ihre Verpflegung und Betreuung auf Lebenszeit verwendet«, fuhr Fidelma beharrlich fort. »Zwei Drittel fallen an ihre Familie zurück, auch werden daraus Wiedergutmachung und Bußgelder an die Hinterbliebenen ihrer Opfer gezahlt.«
    »So ist es im Gesetz festgelegt«, bestätigte Brehon Áedo.
    »Und zu ihrer Familie gehörte eigentlich wer …?«, erkundigte sich Fidelma.
    Abt Ségdae lieferte die Antwort. »Du weißt sehr wohl, Schwester …«, er stutzte, weil ihm einfiel, dass sie nicht länger Klosterschwester war. »Du weißt sehr wohl, Fidelma, sie gehört zum Stamm der Déisi Muman, ist die Witwe des Anführers eines Clans.«
    »Und war demzufolge mit dem verstorbenen Bran Finn verwandt, dem Stammesfürsten der Déisi?«
    »Natürlich.« Er zog die Augenbrauen zusammen. »Willst du etwa sagen, Bran Finn war es, der ihr die Gelder überbrachte, mit denen sie ihre Söldner köderte?«
    »Nein, durchaus nicht. Er suchte das Tal der Geisteskranken auf, um zu erkunden, wer in die Verschwörung verstrickt war. Die Hilfsgelder kamen in der Tat von Cronán, dem Lord von Gleann an Ghuail. Er war Eithnes Vetter. Unbeabsichtigt hat er mir erzählt, dass er eine Cousine hat,

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