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Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman

Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman

Titel: Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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uns erst mal Bericht«, forderte sie Enda auf, nachdem sie sich gesetzt hatte. »Als wir uns trennten, bist du nach Cashel geritten und hast gewiss meinen Bruder von den Geschehnissen in Kenntnis gesetzt.«
    »Das habe ich getan, Lady, und er war sehr betroffen.«
    »Erzähl, schildere uns, wie alles gelaufen ist.«
    »Ich musste im Gasthaus von Fedach Glas nicht lange warten, der Wirt kam bald, wie versprochen, mit einem Ackergaul zurück. Mit dem ritt ich dann nach Cashel. Ihr könnt euch das Gelächter der Burgbesatzung vorstellen, als ich dort eintraf.«
    Fidelma ließ sich die Situation nicht weiter ausmalen und winkte ab.
    »Ich habe sofort mit dem König gesprochen und ihm alles berichtet. Er versorgte mich mit einem tüchtigen Reitpferd,und ich brach gleich nach Imleach auf. Nur wurde es schon bald dunkel, ich musste bei Aras Brunnen übernachten und konnte erst bei Tagesanbruch weiterreiten.«
    »Verständlich. Und dann?«
    »Abt Ségdae war überrascht, mich zu sehen. Ich übergab ihm, was du in seinen Händen wissen wolltest, und er war zutiefst dankbar. Ich erzählte ihm alles, wie geheißen.«
    »Und konnte er etwas für uns Aufschlussreiches sagen?«
    »Bruder Ailgesachs Hang zum Trinken war ihm nicht neu. Ailgesach stammt aus Durlus und hat Gott in der Abtei von Biorra gedient. Er wurde zum Heilkundigen ausgebildet, hat es aber nicht bis zur Arztprüfung gebracht. Von dem Wunsch beseelt, Kranke und Leidende zu pflegen, war er nach Imleach gekommen. Abt Ségdae betraute ihn mit dieser Aufgabe und sandte ihn nach Gleann na nGeilt, dem Tal der Geistesgestörten.«
    »Genau das hat uns auch Bischof Daig hier in Durlus erzählt« murmelte Eadulf.
    »Fahr fort, Enda«, drängte Fidelma. »Wann genau wurde Bruder Ailgesach ins Tal der Geistesgestörten geschickt?«
    »Nach den Worten des Abts war das vor etlichen Jahren. Bruder Ailgesach blieb auch dort bis vor einigen Wochen. Da kam er nach Imleach zurück und bat darum, von seiner Aufgabe entbunden zu werden. Der Abt meinte, es sei offensichtlich gewesen, dass ihn die Jahre im Umgang mit den Irren dort arg mitgenommen hatten. Er litt deutlich und versuchte seine Sorgen im Alkohol zu vergessen. Von Zeit zu Zeit hatte er Halluzinationen und faselte dummes Zeug, beschuldigte die Brüder, gemeine Sache mit der Hure Babylon zu machen. Wer das ist, weißich nicht, Lady, ich entsinne mich nur, dass er ebensolche Flüche dir im Gasthaus von Fedach Glas an den Kopf schleuderte.«
    »Das stimmt«, bestätigte Eadulf. »Es sind Sätze aus der Heiligen Schrift. Die Hure Babylon ist ein Symbol des Bösen. Irgendetwas muss Bruder Ailgesach belastet haben, und in seiner Trunkenheit hat er sich Luft gemacht.«
    »Abt Ségdae führte noch an, er hätte Anfälle gehabt, in denen er verzweifelt losgeschrien hätte ›Fürchtet euch vor der siebenten Posaune‹ oder ›Blut erzeugt Blut‹«, fuhr Enda fort. »Abt Ségdae hatte Sorge, er würde einen verderblichen Einfluss auf die Gemeinschaft ausüben, wenn er in der Abtei bliebe. Deshalb schickte er ihn nach Fraigh Dubh, wo Bruder Tressach kurz zuvor verstorben war. Die Kapelle war klein und einsam gelegen, und so glaubte er, die Arbeit dort würde für Bruder Ailgesach nicht allzu beschwerlich sein. Im Gegenteil, er hoffte, der Ort würde eine heilsame Wirkung ausüben und Ailgesach vom Trinken abbringen.«
    »Und was ist mit Bruder Biasta? Konnte der Abt auch über ihn etwas sagen?«
    »Der Abt hatte den Namen noch nie vernommen und hielt es für ungewöhnlich, dass ein Mönch so hieß. »
    Fidelma gab einen Stoßseufzer von sich. »So oder ähnlich haben wir es auch hier gehört. Konntest du noch etwas über Dego in Erfahrung bringen, inwieweit es ihm gelungen ist, die Unruhstifter ausfindig zu machen, von denen hier alle Welt spricht?«
    »Dego hatte mit seinen Kriegern Abt Ségdae und Imleach schon verlassen. Man hatte noch keine Nachricht von ihm, aber wie gesagt, die Banditen sind in aller Munde. Von manchen habe ich sogar gehört, sie würden miteinem Kirchenbanner durch die Dörfer stürmen, und das würde eine Frau tragen.«
    Fidelma hielt den Atem an. Stumm starrten die anderen sie an. Sie ihrerseits blickte erregt zu Eadulf.
    »Die Hure Babylon. Ist dir aus der Bibel gegenwärtig, wie sie dort beschrieben ist?«
    »Ich glaube, ich kann mich entsinnen«, meinte er. »In der Offenbarung des Johannes ist von ihr die Rede. Sie ist ganz in Rot gekleidet, ein roter Umhang, besetzt mit …«
    Seine Stimme stockte, und

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