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Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman

Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman

Titel: Die Pforten des Todes - Historischer Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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übereinstimmt?« Eadulf machte eine Pause. »Könnte das ein Faden sein, der hilft, das Knäuel zu entwirren?«
    »Vorläufig hängt der noch lose herum und bringt uns nicht weiter«, sagte Fidelma. »Dabei ist er nicht der einzige, aber wohin die Fäden führen, bleibt nach wie vor das große Rätsel.«
    Gormán kam zurück. »Wir sind so weit, Lady. Die Pferde sind getränkt und gefüttert, wir können los. Soll ich Gobán sagen, dass wir aufbrechen? Er ist in der Schmiede.«
    »Das mache ich selbst«, erwiderte Fidelma. »Die Gastfreundschaft, die er uns erwiesen hat, ist über das normale Maß hinausgegangen, ich möchte mich erkenntlich zeigen.«
    Kaum eine Stunde später überquerten sie die Holzbrücke, die den Suir südlich von Durlus Éile überspannte. Gormán ritt vornweg, gefolgt von Fidelma und Eadulf, und Enda bildete den Schluss. Auf ihrem Ritt Richtung Osten hielten sie sich eine Weile am südlichen Flussufer, bogen dann nach Norden ab und stießen schon bald auf die Dríse, einen kleineren Fluss, der in den Suir mündete. Sie fielen in einen mäßigen Trab, um die Pferde nicht unnötig schnell zu ermüden.
    Allzu weit waren sie noch nicht gekommen, als der Fluss hinter einem dichten Waldstück eine leichte Biegung machte und schmaler wurde und Gormán ihnen zurief, anzuhalten. Er wies nach vorn aufs Wasser, und sie erkannten ohne Mühe, was seine Aufmerksamkeit erregt hatte. Inder Mitte des Flusses hatte es ein paar Baumstämme zusammengetrieben, in denen sich ein leeres Boot verfangen hatte, und jemand versuchte schwimmend, sich an das Boot heranzukämpfen. Er schaffte es tatsächlich und bemühte sich nun, es frei zu bekommen.
    »Wir sollten ihm helfen«, schlug Fidelma vor und saß ab.
    »Vorsicht«, mahnte Eadulf. »Er könnte einer der Schurken sein.«
    »Ernsthafte Gefahr besteht nicht«, meinte Gormán, »er ist allein.«
    Sie führten die Pferde ans Ufer, und Gormán rief zu dem Schwimmer hinüber, ob man ihm helfen könne. Der Mann blickte sich zu ihnen um und nickte ihnen dankbar zu. In der Hand hielt er die Fangleine, den Strick, den jedes Boot am Bug hatte, damit man es beim Anlegen festmachen konnte, und strengte sich an, das Boot aus den Baumstämmen zu zerren. Gormán hatte sich rasch ausgezogen, war im Nu im Wasser und half ihm, das Gefährt ans Ufer zu ziehen. Als sie nahe genug heran waren, packten auch die beiden anderen Männer zu.
    »Bist du gekentert?«, fragte Fidelma den Schwimmer, als das Boot gesichert und er an Land war. Es war ein junger Mann, der, seinem Äußeren nach zu urteilen, nachdem er seine Kleidung angelegt hatte, ein Bauer zu sein schien.
    »Es ist nicht mein Boot, Lady«, entgegnete er mit gebotener Höflichkeit, denn er hatte von ihrer Aufmachung auf ihren Rang geschlossen. »Ich bewirtschafte das Land gleich hinter der Anhebung dort und kam her, um eins meiner Schafe zu suchen, und da sah ich das Boot, das zwischen den Baumstämmen festgeklemmt war. Es schienunbeschädigt, und ich dachte mir, schwimm mal hin und versuch es frei zu bekommen.«
    Gormán musterte das Boot mit prüfendem Blick und rieb sich das Kinn. »Es muss irgendwie abgetrieben sein«, bemerkte er. Doch plötzlich kniff er die Augen zusammen, ging näher ans Heck, kletterte ins Boot und hatte im nächsten Augenblick etwas in der Hand.
    »Was ist es?«, erkundigte sich Fidelma.
    »Auf dem Sitz im Heck sind ein paar Blutspritzer, und dann das hier.« Er hielt einen winzigen Stofffetzen in der Hand, den er auf einem Splitter entdeckt hatte.
    Fidelmas Augen wurden groß, und unwillkürlich fuhr sie mit der Hand zu dem kleinen Riss in ihrem Ärmel. »Es muss das Boot sein, hinter dem wir her sind«, meinte Eadulf und sagte damit das, was auch die anderen dachten.
    Fidelma empfand das nicht als gute Nachricht. »Sie haben es sich selbst überlassen, aber wer weiß, wann. Das kann schon weit weg von hier gewesen sein, und die Strömung hat es abgetrieben, bis es sich hier in den Stämmen verfing.«
    Eadulf aber schüttelte schmunzelnd den Kopf. »Nein. Genau hier haben sie es ausgesetzt.«
    »Wie kommst du darauf?« Fidelma war ob der Selbstverständlichkeit, mit der er es sagte, leicht gereizt.
    Er zeigte auf den Fluss. »Sie sind stromaufwärts gerudert, also gegen die Strömung. Hätten sie es vor dieser Biegung zurückgelassen, wäre es stromabwärts getrieben. Sie haben sich genau für diese Stelle entschieden und sind hier an Land gegangen.«
    Beschämt stieg ihr die Röte ins Gesicht; wie

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