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Die Philosophen der Rundwelt

Die Philosophen der Rundwelt

Titel: Die Philosophen der Rundwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Wissenschaftler haben? Es müssen mindestens zwei sein?«
    »So scheint es, Erzkanzler.«
    Ridcully zündete seine Pfeife an. »Nun, es mag recht amüsant sein, Philosophen beim Bad zuzusehen, aber können wir HEX nicht einfach bitten, uns zu einem Wissenschaftler zu bringen, der wirklich ein Wissenschaftler ist und auch von anderen Wissenschaftlern für einen Wissenschaftler gehalten wird? Dann brauchen wir nur noch herauszufinden, ob uns das, was er macht, irgendetwas nützt. Wir wollen nicht den ganzen Tag mit dieser Sache verbringen, Stibbons.«
    »Ja, Herr. HEX, wir …«
    Sie erreichten einen Keller. Er war recht groß, zum Glück, denn einige Zauberer fielen bei der Landung übereinander. Als alle aufgestanden waren und den richtigen Hut wieder gefunden hatten, sahen sie …
    … etwas Vertrautes.
    »Stibbons?«, fragte Ridcully.
    »Ich verstehe das nicht …«, murmelte Ponder und sah sich um. Alles deutete auf ein alchimistisches Laboratorium hin. Und es roch auch so. Das Erscheinungsbild war typisch: große Retorten, Schmelztiegel, ein Feuer …
    »Wir wissen, was Alchimisten sind, Stibbons.«
    »Ja, äh, tut mir Leid, offenbar ist irgendetwas schief gegangen …« Ponder streckte die Hand aus. »Bitte ein Buch, HEX.«
    Ein kleiner Band erschien.
    »Große Wissenschaftler II«, las Ponder. »Äh … wenn ich einen kurzen Blick hineinwerfen darf, Erzkanzler …«
    »Ich glaube, das ist nicht notwendig«, sagte der Dekan, der ein Manuskript vom Tisch genommen hatte. »Hört euch dies an: ›… Der Geist dieser Erde ist das Feuer, darin Pontanus verdauet seine fäkulente Materie, das Blut von Säuglingen, darin A & Y sich baden, der unreine grüne Löwe, welchselbiger, als da saget Ripley, das Mittel ist zur Verbindung der Tinkturen von A & Y, die Brühe, so die Medea auf die zween Schlangen goß, die Venus, vermöge selbiger Meditation A vulgus und die B von 7 Adlern, als da saget Philalethes, müssen dekoktiret werden …‹ und so weiter, und so fort.«
    Der Dekan klatschte das Manuskript auf den Tisch.
    »Authentisches alchimistisches Kauderwelsch«, sagte er. »Gefällt mir ganz und gar nicht. Was bedeutet ›fäkulent‹? Wagen wir es, eine Antwort auf diese Frage zu finden? Wohl besser nicht .«
    »Äh … der Mann, der hier arbeitete, wird als ein wahrer Gigant unter den Wissenschaftlern beschrieben …«, murmelte Ponder und blätterte im Buch.
    »Wirklich?« Ridcully schniefte abfällig. »HEX, bitte bring uns zu einem Wissenschaftler . Es ist uns gleich, wo er sich befindet. Wir wollen nur keinen Pfuscher. Bring uns zu jemandem, der die Essenz der Wissenschaft verkörpert.«
    Ponder seufzte und ließ den kleinen Band auf den Boden fallen.
    Die Zauberer verschwanden.
    Für einen Augenblick blieb das Buch mit dem Titel nach oben liegen – Große Wissenschaftler II: Sir Isaac Newton. Dann verschwand es ebenfalls.
    Ein Gewitter grollte in der Ferne, und dunkle Wolken hingen über dem Meer. Die Zauberer befanden sich wieder am Strand.
    »Warum sind es immer Strände?«, fragte Rincewind.
    »Ränder«, sagte Ridcully. »Die Dinge geschehen am Rand.«
    Hier war etwas geschehen. Auf den ersten Blick betrachtet, sah der Ort nach einer Werft aus, die ihr letztes Schiff gebaut hatte. Große Holzkonstruktionen, die meisten von ihnen verfallen, lagen herum. Es gab auch einige Hütten, in die hoffnungslose Aura von verlassenen, aufgegebenen Dingen gehüllt. Es herrschte eine Atmosphäre der Trostlosigkeit.
    Und eine bedrückende Stille. Einige Seevögel krächzten und flogen fort, und dann beschränkten sich die Geräusche dieser Welt auf das Rauschen der Wellen und die Schritte der Zauberer, als sie sich den Hütten näherten.
    Kurz darauf manifestierte sich ein anderes Geräusch, eine Art rhythmisches Kratzen, ein Khss … khss … khss , hinter dem man, wenn man die Ohren spitzte, singende Stimmen hören konnte. Die Sänger schienen weit entfernt zu sein und in einer sehr tiefen Blechwanne zu sitzen.
    Ridcully blieb vor der größten Hütte stehen, aus der die seltsamen Geräusche kamen.
    »Rincewind?« Er winkte. »Ich glaube, hierfür bist du zuständig.«
    »Ja, ja, schon gut«, sagte Rincewind und trat mit großer Vorsicht ein.
    Es war dunkel im Innern, aber er sah Werkbänke und einige Werkzeuge, die wie vergessen herumlagen. Die Hütte schien in aller Eile gebaut worden zu sein und hatte nicht einmal einen Fußboden; sie stand direkt im Sand.
    Der Gesang kam aus einem großen Horn, das mit einem

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