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Die Phoenix-Chroniken: Asche (German Edition)

Die Phoenix-Chroniken: Asche (German Edition)

Titel: Die Phoenix-Chroniken: Asche (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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warnen. Und er würde zurückkommen, um mich zu dem Treffen mit Springboard abzuholen und schwupp… Katzenfutter.
    Vielleicht sollte ich einfach im Wagen auf ihn warten. Ich würde mich schon zusammenreißen und ihn nicht überfahren.
    Ehrlich.
    Zumindest im Augenblick war ich mit meinem Plan zufrieden und hastete nun außen die Fensterfront entlang. Ich versuchte hineinzuschauen, konnte aber außer der schwarzblauen Reflektion des Nachthimmels nichts sehen.
    Ich fuhr erschrocken zusammen, als ein lautes Krachen ertönte, gefolgt von einem Poltern und einem fürchterlichen Fauchen. Das Tier hatte es geschafft und war durch die Tür gebrochen. Den Geräuschen nach zu urteilen verwüstete es gerade die Sattelkammer. Jetzt oder nie.
    Nachdem ich kurz über das Dach gespäht hatte, um sicher zu sein, dass unten nicht noch mehr Bestien auf mich warteten, klammerte ich mich an das Dach und ließ mich fallen. Ich kam sanft unten auf, lief um die Ecke und blieb stehen. Mein Wagen war nicht mehr da.
    „Verdammt, Jimmy“, murmelte ich. Und jetzt?
    Aber eins nach dem anderen, zunächst musste ich das Scheunentor mit dem Berglöwen darin verschließen. Gerade hatte ich einen Schritt in Richtung Tor getan, da hörte ich einen Wagen auf den Hof fahren und blieb wie angewurzelt stehen.
    Scheinwerfer strahlten mich an. Aus der Scheune drang wieder Gepolter, nur schien es näher zu kommen. Ich schätzte die Entfernung zwischen mir und dem Scheunentor ab. Zu weit.
    Stattdessen rannte ich auf das herannahende Fahrzeug zu. Wer auch immer es war, ich musste sie warnen. Sobald ich auf dem Rücksitz saß.
    Der Wagen, ein riesiger schwarzer Hummer, kam mit einem Ruck zum Stehen, und Jimmy sprang aus der Fahrertür, während auf dem Beifahrersitz ein schlaksiger Schwarzer noch seine Gräten sortierte.
    Es lag mir auf der Zunge, einen Kommentar über Pferdestärken und Potenz abzugeben, aber inzwischen sah Jimmy über meine Schulter hinweg und fluchte.
    Ich wirbelte herum und grabschte nach dem Messer in meiner Gürteltasche. Hätte ich schon längs tun soll. Ich Vollidiot.
    Die Katze, ein ausgewachsener Berglöwe, stand wie eingerahmt im Scheunentor. Durch die Scheinwerfer sah es aus, als stünde das Vieh im Sonnenschein. Endlich hatte ich das Messer, da blieb mir vor Staunen nur noch der Mund offen stehen.
    Das Tier war von Kopf bis Fuß mindestens eins achtzig groß, und das ließ sich sehr leicht erkennen, denn es stand aufrecht auf seinen Hinterbeinen. Das hatte ich bei einem Berglöwen noch nie gesehen, nicht dass ich dauernd welchen begegnete.
    Irgendetwas störte mich an den Augen des Tieres. Es dauerte eine Weile, bis ich dahinterkam. Die Scheinwerfer leuchteten so stark, dass das gelbbraune Fell in dem Licht funkelte, aber die Augen nicht. Die waren so stumpf, als sei das Tier bereits tot.
    Wie ein Mensch auf zwei Beinen begann sich der Löwe vorwärtszubewegen. Der stotternde Gang löste mich aus meiner Erstarrung, und ich machte einen Schritt auf ihn zu.
    „Nein, Lizzy“, brüllte Jimmy im Kommandoton.
    Entweder war es meine Bewegung oder seine Worte, die den Berglöwen auf mich aufmerksam machten. Jedenfalls blickte er in meine Richtung, ließ sich auf die Pfoten fallen und stürzte direkt auf mich los.
    Kurz überlegte ich, ob ich zur Scheune rennen und mich auf das Dach hochziehen sollte. Aber ich würde es nicht schaffen. Und selbst wenn, hatte ich das ungute Gefühl, das Vieh käme hinter mir her. Also blieb ich mit dem Messer in der Hand stehen und hoffte auf ein Wunder.
    Alles verlangsamte sich. Im Vordergrund sah ich den Berglöwen auf mich zutraben. Im Hintergrund Jimmy, der sich in den Wagen beugte, obwohl Springboard schon eine Waffe gezückt hatte.
    Zu der Zeitlupe hörte ich eine Lautsprecheransage.
    Springboard zielt.
    Eine Ladung Erde flog neben den Katzenpfoten in die Luft und danach ertönte ein so lauter Gewehrknall, dass ich erschreckt zur Seite sprang. Der Berglöwe kam immer näher.
    Er verfehlt sein Ziel.
    Scheiße.
    Er versucht es noch mal, Leute, mit seinem eigenen Rebound.
    Diesmal zuckte das Tier und knickte mit den Vorderbeinen ein, obwohl sich die Hinterläufe heftig weiterbewegten. Dadurch hatte es zu viel Schwung, überschlug sich und landete kurz vor meinen Füßen.
    Er trifft von Downtown.
    „Drei Punkte“, raunte ich.
    „Waren das Silberkugeln?“, fragte Jimmy.
    „Was denkst du denn, Alter? Nur das Beste, Alter.“
    Stirnrunzelnd betrachtete ich die tote Katze. Wenn sie mit einer

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