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Die Phoenix-Chroniken: Asche (German Edition)

Die Phoenix-Chroniken: Asche (German Edition)

Titel: Die Phoenix-Chroniken: Asche (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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spazieren, heute machte es mir nichts mehr aus. Sawyer hatte jeden Zentimeter meines Körpers gesehen und berührt. Was sollte ich also noch verstecken? Trotzdem verzog ich mich in den Hogan, um wieder mein Bergoutfit anzulegen.
    Als ich ins Freie trat, hatte er schon ein Feuer gemacht. Diesmal brannten die Flammen in Gelb-, Orange- und Rottönen, diesmal kein Regenbogen. Außer Holz und Fleisch roch ich nichts. Sawyer hatte seinen Lendenschurz wieder angelegt und röstete den abgezogenen Hasen auf einem Spieß.
    „Sind alle tot?“, fragte ich. Vielleicht nicht die dringlichste aller Fragen, aber eine, die ich über die Lippen brachte.
    Sawyer nickte, während er in die Flammen starrte und langsam den Spieß drehte.
    „Können sie sich nicht selbst heilen? Wie… wir?“
    Er schüttelte den Kopf.
    „Aber sie sind doch Wandler.“
    „Eine Möglichkeit, einen Gestaltwandler zu töten, ist der Kampf mit einem anderen. Die Wunden heilen nicht mehr.“
    „Aber unsere sind doch geheilt.“
    „Weil wir uns zurückverwandelt haben, das beschleunigt den Heilungsprozess. Wer tot ist, kann sich nicht mehr wandeln.“
    Mein Blick wanderte über seinen Körper. „Warum verschwinden deine Tätowierungen nicht?“, fragte ich.
    „Sie sind nicht von Menschenhand gestochen, sondern ein Zauberer hat sie mit dem Blitz geschaffen.“
    „Es sind magische Tätowierungen“, stellte ich sinnend fest.
    Er blickte mich an, und auch wenn ihm das Haar über das Gesicht fiel, blieb mir sein gequälter Ausdruck nicht verborgen. „Offensichtlich.“
    Die Erklärung mit den magischen Tätowierungen schien mir plausibel, also ging ich zum nächsten Punkt über.
    „Ich habe immer noch nicht so ganz verstanden, warum wir die Kojotenmenschen nicht einfach mit Silberkugeln umpusten konnten, so wie Jimmy und ich die Werwölfe in Hardeyville.“ Abgesehen natürlich von der Tatsache, dass wir alle unsere Waffen zu Hause gelassen hatten. Ein Umstand, der mir von Minute zu Minute dümmer vorkam. Aber es war ja nicht meine Entscheidung gewesen.
    Als Jimmys Name fiel, wurden Sawyers Lippen ganz schmal, aber endlich beantwortete er mir einmal eine Frage. „Das waren keine Werwölfe, sondern Kojotenwandler.“
    Fragend schaute ich ihn an. „Ja und?“
    „Werwölfe sind Menschen, die sich in Wölfe verwandeln können. Kojotenwandler sind Kojoten, die sich in Menschen verwandeln können.“
    Das musste ich erst einmal verarbeiten. Die Möglichkeit, dass die Verwandlung auch andersherum funktionieren konnte, hatte ich gar nicht in Betracht gezogen.
    „Sie wurden als Tiere geboren und lernten wie Menschen zu laufen?“
    „Verflucht zum Laufen.“
    „Verflucht“, sprach ich ihm nach.
    „Von einem Hexenmeister.“
    „Von dir?“
    Bevor er sich wieder dem Hasen zuwandte, warf er mir einen entnervten Blick zu. „Ich bin nicht der einzige auf diesem Planeten, Phoenix.“
    „Warum ist der aufrechte Gang ein Fluch?“
    „Warum nicht?“, murmelte er.
    Ich runzelte die Stirn. „Welche Kräfte besitzen Kojotenwandler?“
    Zunächst dachte ich, er würde mir die Antwort verweigern, doch trotz der Ereignisse von letzter Nacht und heute war er immer noch mein Lehrer, der mich darauf vorbereiten sollte, einen Kampf anzuführen, der mich eigentlich nichts anging.
    „Die meiste Zeit sind sie Kojoten“, sagte er. „Aber einmal im Monat laufen sie in Menschengestalt herum und heulen verzweifelt nach ihrer tierischen Form.“
    „Hat es nicht auch Vorzüge, ein Mensch zu sein? Sprache. Wasserspülung. Finger.“
    „Menschen, die noch nie ein Tier gewesen sind, können das nicht nachvollziehen.“
    Ich hatte bereits das Vergnügen gehabt, aber so toll war es nun auch nicht gewesen.
    Schon wieder musste er meine Gedanken gelesen haben, denn er fuhr mit seinen Erklärungen fort. „Ein Tier zu sein bedeutet, frei zu sein. Kein Job. Wenig Sorgen. Als Wolf gehört man zu einem Rudel. Die kümmern sich um dich. Du hast eine Gefährtin, die dich nie verlässt.“ Seine Augen wanderten in die Berge. „Bis sie stirbt.“
    Das war nicht alles, es gab sicher noch mehr dazu zu sagen, aber er gab mir keine Gelegenheit nachzufragen. Nicht dass ich eine Antwort bekommen hätte.
    „Wenn man nur für eine Nacht Mensch wird, kann man nirgendwo hin. Sie laufen nackt und desorientiert umher. Anders eben.“
    Ich konnte mir vorstellen, wie scheußlich das sein musste.
    „Was soll diese eine Nacht als Mensch denn überhaupt bringen?“
    „Ein Kojotenwandler ist mehr als

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