Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Phoenix-Chroniken: Asche (German Edition)

Die Phoenix-Chroniken: Asche (German Edition)

Titel: Die Phoenix-Chroniken: Asche (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
Vom Netzwerk:
von seinem Kuss. Mein Körper war noch immer erregt von seiner Berührung und gleichzeitig überreizt und unbefriedigt.
    Das war wohl der Abschied.

 
    30
    S ummer saß schon in ihrem Transporter. Eigentlich wäre ich mit ihr am liebsten nirgendwo hingefahren, aber ich hatte so meine Zweifel, ob die Taxiunternehmen ihre Dienste auch auf das Navajo-Reservat ausdehnten.
    Es wurde eine lange und schweigsame Fahrt nach Albuquerque. In New Mexico gab es definitiv zu wenig Flughäfen für Jumbojets.
    Summer hielt den Mund. Und das allein hätte sie mir eigentlich sympathisch machen müssen, hätte ich nicht immer sofort das Bild von ihr und Jimmy, wie sie miteinander verschlungen im Bett lagen, vor mir gehabt. Aber ich hatte es.
    Die Landschaft war atemberaubend – Berge, die sich in der Wüste verloren; von der Erde, den Bäumen und dem Himmel strahlte jede nur erdenkliche Farbe der Natur –, kein Wunder, dass dieses Stück Erde so viele Künstler und Fotografen anzog. Irgendwie war das Licht in New Mexico einmalig, gerade so, als habe Gott selbst Hand hier angelegt.
    Auch wenn Albuquerque zu den ältesten Städten der USA zählt, sah es so aus, als hätte es jemand aus einer Laune heraus am Fuß der Sandia Mountains fallen gelassen. Uralte indianische Bauwerke standen neben modernen Hochhäusern. Glaubte man den örtlichen Werbeversprechungen, dann schien dort an mehr als dreihundert Tagen im Jahr die Sonne, eine Aussicht, die vermutlich ausreichen würde, um jedermann diesen Ort schmackhaft zu machen.
    Wir nahmen die Ausfahrt zum Albuquerque International Sunport, und Summer hielt am Straßenrand, direkt vor dem Eingang zum Abflugterminal. „Deine Maschine geht um fünfzehn Uhr nach Minneapolis mit Anschlussflug nach Milwaukee.“
    Ich lächelte sie an und schlug die Tür zu. Es interessierte mich nicht die Bohne, welcher Flug für mich gebucht worden war.
    „He.“ Summer kroch aus dem Wagen, rannte um ihn herum und erwischte mich, kurz bevor ich im Terminal verschwinden konnte. Ein Streifenwagen verlangsamte seine Geschwindigkeit, und der Beamte kurbelte die Scheibe herunter, bestimmt, um ihr mitzuteilen, dass hier Parkverbot war. Sie hingegen schnipste bloß mit der Hand in seine Richtung. Von ihren Fingern flogen Funken, die wie Konfetti über das Gesicht des Mannes rieselten.
    Vor Erstaunen riss ich den Mund auf. Ich konnte die Funken sehen, wie sie in seinen Wimpern klebten und seine Lippen und Wangen bedeckten. Dann fuhr er wortlos weiter.
    „Was zum Teufel war das?“, fragte ich.
    Sie zog die Brauen hoch. „Du kannst das sehen?“
    „Oh ja. Meinst du nicht, dieses Glitzerzeug, mit dem du jedem deinen Willen aufzwingst, ist ein bisschen zu auffällig?“
    Summer rollte mit ihren verstörend blauen Augen. „Niemand kann es sehen. Dass du es kannst, ist… interessant. Ich kenne bislang nur einen Menschen, der Feenstaub sehen kann, das ist…“
    Auf einmal riss sie die Augen auf. „Oh.“ Sie holte Luft.
    Ihrer Überraschung nach zu urteilen, hatte man sie wohl nicht eingeweiht, dass ich auf Sawyers Sexaltar geopfert werden sollte.
    „War er…“ Sie brach ab und biss sich rasch auf die Lippen. Ich wusste schon, für wen diese Geste verlockend sein konnte. Für einen Mann. Am liebsten hätte ich sie mir geschnappt und ihr armseliges Mündchen von ihren perfekten kleinen Mäusezähnen gerissen.
    „Gut?“, beendete ich die Frage für sie.
    Sie blinzelte. „Ich… ähm… Also, was ich sagen wollte…“
    „Grob? Sanft? Erstaunlich? Umwerfend? Erste-Sahne-Fick?“ Bei jedem Wort zuckte sie zusammen, und am liebsten hätte ich so weitergemacht, doch dann sagte ich einfach nur: „Ja.“
    Summer öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, besann sich aber eines Besseren. Die Frau sammelte immer mehr Intelligenzpunkte.
    „Sawyer hat mir gesagt, ich solle mich vergewissern, dass du das Flugzeug nach Minneapolis besteigst.“
    „Da kannst du dich auf den Kopf stellen“, warf ich ihr noch zu, bevor ich durch die Tür verschwand.
    Natürlich kam sie mir hinterher. Davon hätte sie niemand abhalten können. Nicht solange sie ihren Mach-mich-willig-Staub von ihren Fingern versprühen konnte. Vielleicht sollte ich mal mit ihr ins Bett steigen, dann könnte ich das auch.
    Nee. Frauen haben mich noch nie sexuell gereizt, auch wenn Männer mir ganz offensichtlich nicht guttaten.
    „Du sollst nicht nach New York.“ Mit ihren kurzen Beinen musste Summer doppelt so schnell laufen.
    „Bist du dir da so sicher?

Weitere Kostenlose Bücher