Die Phoenix Chroniken: Blut (German Edition)
küsste meinen Hals und ließ dann seinen Atem über die benetzten Stellen streichen. Ich zitterte. Meine Brustwarzen wurden hart, dann saugte er daran, durch das Shirt und den BH hindurch. Das Gefühl, seine Zunge, seine Lippen und die Reibung des Stoffes zu spüren, ließ mich aufstöhnen.
Das Geräusch riss mich aus dem Rausch und hielt mich davon ab, vor Lust völlig die Kontrolle zu verlieren. Ich musste verhindern, dass mein Verstand mit meinem Körper dahinschmolz. Ich brauchte Informationen.
„Hat sie den Schlüssel?“, fragte ich. Apropos erotisches Flüstern. Meine Stimme war so tief und heiser, dass es mich schon selbst erregte.
„Hmmm“, antwortete Sawyer, ein summendes Geräusch auf meiner Brust, wie ein Vibrator.
War das ein hmmm gut oder ein hmmm wie ja ?
„Hat sie?“
Er löste seinen Mund von mir, sein Gesicht war so nahe an meinem, dass sich unser Atem vermischte. „Du hättest nicht herkommen sollen. Ich hatte alles unter Kontrolle.“
„Was hattest du?“ Ich runzelte die Stirn. „Willst du damit sagen, dass du dich hier vor uns eingeschlichen hast?“
„Genau das will ich damit sagen.“
„Und ich soll … dir das glauben?“
„Was glaubst du, warum ich heute Nacht hergekommen bin?“
Ich hob mein Becken und drängte es gegen seine Erektion. „Aus dem üblichen Grund.“
Er schnaubte, sein Atem traf in einer heißen Dampfwolke auf meine Wange. „Ich habe mehr Sex, als ich verkraften kann.“
„Als ob das möglich wäre.“ Für einen kurzen Moment sah ich das Bild vor mir, wie ihm meine Mutter in der Eingangshalle einen blies. „Und was war der Plan? Sie so lange zu ficken, bis sie dir die Wahrheit sagt?“
„Das hat bisher ganz gut funktioniert.“
Sawyer hatte sich schon früher für die Föderation prostituiert. Ich fragte mich allmählich, ob er überhaupt noch etwas anderes tat.
Das sagte die Richtige. Schließlich hatte ich gerade genau das Gleiche vor.
„Wie funktioniert es bei ihr?“
„Nicht ganz so gut“, gab er zu.
„Was hast du herausgefunden?“
„Nichts.“
„Wenn du immer noch auf unserer Seite wärst, würdest du mir sagen, was du weißt.“
„Das würde ich tun, wenn ich etwas wüsste. Sie will mir nicht so recht vertrauen.“
„Willkommen im Club.“
„Da ist etwas, das du wissen solltest“, sagte er.
„Da ist eine ganze verdammte Menge von Dingen, die ich wissen sollte.“
Seine Brust hob und senkte sich, drückte sich auf mich und zog sich wieder zurück. Mir wurde wieder bewusst, dass wir auf einem Bett lagen, dicht an dicht, meine Hände über dem Kopf gefesselt. Er konnte mit mir tun, was er wollte. Oder es zumindest versuchen. Warum nur prickelten bei diesem Gedanken meine Brustwarzen schon wieder?
„Geh runter von mir!“, befahl ich.
„Noch nicht.“
Er verlagerte das Gewicht etwas zur Seite, griff in die Tasche seiner Jeans und zog einen Schlüssel heraus. Es klickte ein paarmal, dann waren meine Hände frei, und die goldenen Ketten fielen klappernd zu Boden.
„Ich kann nicht von hier verschwinden“, sagte ich.
„Und ich kann dich nicht gehen lassen.“
Er lag noch immer auf mir. Ich wartete, wollte herausfinden, wohin das alles führen mochte.
„Weißt du noch, wie du mich zum ersten Mal berührt hast?“, murmelte er.
Ich wusste nicht genau, was er meinte. Ich hatte ihn berührt, als ich fünfzehn war, aber so wenig und so behutsam wie möglich. Er hatte mir so viel beizubringen versucht, und ich hatte das meiste davon nicht verstehen können. Damals wusste ich noch nicht, was er war und was ich war. Ich wusste nur, dass er mir Angst machte.
Als ich zehn Jahre später zurückkehrte, war ich Ruthies Nachfolgerin. Ich hörte ihre Stimme im Wind, die mir die Namen der übernatürlichen Wesen verriet, die auf unserer Erde wandelten.
Sie flüsterte: „Fellläufer.“ Ich berührte ihn und blickte in die Äonen seines Lebens. Zumindest in den Teil davon, den ich sehen sollte.
Bald darauf berührte ich ihn in der Nacht, wurde ein Teil von ihm und er ein Teil von mir, und ich fand einen Weg, meine Kraft zu kanalisieren, zu kontrollieren und zu steigern.
„Welches erste Mal?“, fragte ich.
„Als ich dir meine Wolfspartnerin gezeigt habe.“
Aha. Er hatte als Wolf gelebt, sich als Wolf gepaart, er hatte geliebt – und seine Partnerin verloren. Die Verzweiflung, die ich beobachtet hatte … Das war wohl das menschenähnlichste Verhalten, das ich jemals bei Sawyer wahrgenommen hatte. Und zu jener Zeit
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