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Die Phoenix Chroniken: Blut (German Edition)

Die Phoenix Chroniken: Blut (German Edition)

Titel: Die Phoenix Chroniken: Blut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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See an. Sie steigt aus dem Wagen und sieht genauso aus wie heute. Enge Jeans, Stiefel, Cowboyhut. Die einzige Abweichung ist ein fransiges Westernhemd anstelle des üblichen Trägertops.
    Der See ist verlassen. Sawyer ist weg. Marias Leiche liegt da, wo er sie zurückgelassen hat. Summer lädt den Phönix in ihren Wagen und fährt nach Osten.
    Die Scheinwerfer des Impala gleiten über das Schild Willkommen in Cairo . Summer fährt direkt zum Friedhof, hebt im Schatten des Mondlichts ein Grab aus, wirft den Phönix hinein und schüttet es wieder zu. Über die feuchte, dunkle Erde versprüht sie Feenstaub – und sofort wächst frisches Gras. Dann dreht sie sich um und geht zum Wagen zurück.
    Sie hat noch keine fünf Schritte gemacht, da bricht aus dem Grab Feuer hervor, lodert hell und hoch auf und färbt die silbrige Nacht rot, orange und golden. Sie geht weiter, ignoriert die Flammen. Als sie die Hand auf die Tür des Impala legt, dringt ein dünnes Weinen durch die Nacht.
    Sie lässt den Kopf nach vorne hängen, hält mit beiden Händen krampfhaft den Türgriff fest, aber sie springt nicht einfach in den Wagen und fährt davon. Stattdessen kehrt sie zum Grab zurück.
    Das neue Gras wirkt wie gegrillt. Es riecht nach Fegefeuer. Im Mittelpunkt der schwarz gefärbten Erde liegt ein schreiender und strampelnder Säugling. Es ist ein Mädchen mit dunklem Haar und gebräunter Haut. Als Summers Schatten auf es fällt, öffnet es die strahlend blauen Augen und schreit noch lauter.
    „Meine Geburt“, flüsterte ich.
    Und Summer schlug mir in den Magen.
    Ich ließ ihren Arm los. „Du …“ Husten. Husten. Atmen. „Du hast den Leichnam weggebracht.“
    „Um wiederauferstehen zu können, musste ich wirklich tot sein“, sagte der Phönix von seinem Platz auf der Veranda aus.
    „Du warst aber tot.“ Andernfalls wäre Sawyer nicht zu dem Zauberer geworden, den wir alle kannten und fürchteten. Und ich wäre auch nicht hier.
    „Ja und nein.“
    Warum konnte nie mal irgendetwas einfach nur ja oder nein sein? Gut oder Böse. Schwarz oder Weiß. In letzter Zeit war alles nur noch ein großer Klumpen Grau.
    Meine Mutter legte den Schlüssel beiseite, als wäre er nicht wichtiger als der aktuelle Strandschmöker aus der New York Times -Bestsellerliste. Es juckte mich in den Fingern, danach zu greifen, aber ich musste den richtigen Augenblick abwarten. Ich würde sie erst umbringen und mir dann das Buch schnappen.
    „Es ist wie bei einem Feuer, das erloschen zu sein scheint“, erklärte sie, „aber tief unten glüht die Asche weiter. Sichergehen kann man nur, wenn man Erde darüberschüttet.“ Ich nickte. „Das gleiche Prinzip. Ich bin ein Phönix. Die einzige Möglichkeit, diesen letzten Funken Leben auszulöschen, bestand darin, mich in der Erde meiner Heimat zu begraben.“
    „Das hier ist aber nicht Ägypten.“
    Sie nahm das Buch wieder in die Hand – wollte sie es mir eigentlich ständig unter die Nase reiben? – und zuckte die Achseln. „Namen haben auch eine gewisse Macht. Für ein kleines Grab reicht schon wenig Magie aus – und offensichtlich hat es funktioniert.“
    „Offensichtlich“, stimmte ich zu und sah Summer an. Sie hatte sich näher zu Jimmy geschlichen, wahrte aber trotzdem einen gewissen Abstand. Er sah sie noch immer an, als wäre sie das Dienstmädchen des Teufels – was sie allem Anschein nach auch war.
    „Du hast mich auf einer Türschwelle ausgesetzt“, warf ich ihr vor.
    „Hätte ich dich lieber auf dem Boden sterben lassen sollen?“
    In Anbetracht gewisser Ereignisse in meiner Jugend … vielleicht ja.
    „Warum hast du mich nicht direkt zu Ruthie gebracht?“
    „Du warst die Tochter einer Verräterin“, sagte Summer. „Deine Mutter hat versucht, das Licht zu vernichten.“
    Ich deutete mit dem Daumen auf Sawyer. „Seine auch.“
    „Aber da war er schon ein großer Junge. Er brauchte niemanden mehr, der ihn beschützte.“
    „Du hast mich beschützt ? Vielleicht solltest du dir dringend mal ein Wörterbuch zulegen.“ Ich dachte an den Zettel, den man bei mir gefunden hatte. „Warum Elizabeth Phoenix ?“
    „ Phoenix – das war, damit wir dich später wiederfinden konnten.“
    „Und Elizabeth ?“
    „Der Name gefiel mir einfach.“
    „Du hast gesagt, du hättest deine Seele für Sanducci verkauft, aber damals war er doch noch nicht einmal geboren.“
    Sie sah mich aus ihren frischen blauen Augen an. „Die Zukunft war aber schon voller wunderbarer Bilder von ihm. Wenn

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