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Die Phoenix Chroniken: Blut (German Edition)

Die Phoenix Chroniken: Blut (German Edition)

Titel: Die Phoenix Chroniken: Blut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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Haut eine Wohltat, ein so himmlisches Gefühl, dass ich mich weiter nach oben schob. Meine Schultern, mein Hals und schließlich mein Gesicht tauchten aus der Erde auf – und hinein in die Morgendämmerung. Am östlichen Horizont würde die Sonne bald emporsteigen und mit ihr ein vollkommen neues Ich.
    Im Halbdunkel warf ich einen Blick auf meine Arme. Der Teint war dunkel, die Haut weich und jung. Ich beobachtete, wie die Kratzer, die ich mir beim Kampf mit der Erde zugezogen hatte, erst zu dünnen weißen Linien verblassten und dann ganz verschwanden. Ich verzog die Lippen zu einem Grinsen. Was versprochen war, wurde erfüllt.
    Ich war frei .
    Der Morgen küsste den Horizont. Als sich das Feuer über den Himmel ausbreitete, durchströmte eine Stärke meinen Körper und vertrieb alle Schmerzen, alle Zweifel und auch alle Spuren von Erschöpfung.
    Die Sonne – aaaah, die Sonne. Es war schon so lange her.
    Ist das alles, woran du dich erinnerst?, fragte die Stimme – jetzt lauter und nicht mehr durch Erde gedämpft, aber noch immer weit entfernt und zum Verrücktwerden vertraut.
    „Mehr.“
    Es wird dir gehören, wenn du tust, was du versprochen hast.
    „Das werde ich.“
    Ich klopfte auf einen groben Beutel, den ich an einem Band um den Hals trug. Meine Kleidung – ein sarongähnliches Kleid – hing in Fetzen an mir herab. Dieser Beutel war zwar schmutzig, doch unbeschädigt. Und darin ruhte etwas Festes, das für eine Halskette deutlich zu groß war.
    Es ist ein Platz für dich bereitet. Komm.
    Ich hatte keine Wahl, ich musste gehorchen. Ehrlich gesagt wollte ich unbedingt gehorchen. Ich lief über bröckelnde Grabsteine. Die dürren Äste uralter Bäume reckten sich in den Himmel, der in immer mehr Farben leuchtete. Die Erde bebte und wankte unter meinen bloßen Füßen. Sie spie die Toten aus, und dann begannen sie zu laufen.
    Ich hob die Arme dem Sonnenaufgang entgegen. Während sich die Wärme auf meiner Haut ausbreitete, kehrte die Macht zurück und mit ihr die ganze Magie.

 
    15
    V erdammtes Ar…“
    Schmerz riss mich aus dem Traum, doch ein letztes Bild flackerte in meinem Kopf noch auf.
    Wie rote Lava ging die Sonne am grauen Himmel auf, und eine Frau flog mitten hinein in dieses Feuer, ihre Arme wurden zu Flügeln, Haare und Haut verwandelten sich in Federn, deren Farben alles um sie herum überstrahlten, während sie sich langsam auf ein vertrautes, verführerisches Flüstern zubewegte.
    Der Anblick von Luther, der mein blutverschmiertes Messer in der Hand hielt, ließ mich den Rest des Wortes herunterschlucken. Nicht, dass Luther es nicht schon mal gehört hätte, und bis all dies hier vorbei war, würde er höchstwahrscheinlich auch noch Schlimmeres zu hören bekommen. Aber ich wollte nicht, dass er es aus meinem Mund hörte.
    „Bist du okay?“, fragte er.
    Ich setzte mich auf und griff instinktiv nach meiner Wunde, obwohl sie jetzt, nachdem er das Messer herausgezogen hatte, schon fast verheilt war. Meine Brust war voller Blut – und ich war nackt.
    Die Erinnerung kehrte zurück, die Dusche, der Gestaltwandler, das Messer.
    „Dreh dich um!“, befahl ich. Er warf mir ein Handtuch zu und gehorchte.
    Der Boden war rutschig, das Wasser rosa. Ich hatte eine Menge Blut verloren, und die Dusche war weitergelaufen, nachdem mich der Löwenmann getötet hatte.
    „Wo ist er?“, fragte ich.
    „In der Hölle, hoffe ich.“ Luther wagte einen vorsichtigen Blick und drehte sich dann wieder zu mir um, als er sah, dass ich mich bedeckt hatte. So weit jedenfalls, wie man sich in einer Badewanne sitzend mit einem winzigen Handtuch überhaupt bedecken konnte.
    Er legte den Kopf schief, und eine wirre, lockige, goldbraune Haarsträhne fiel ihm vor eins seiner haselnussbraunen Augen. „Fahren die Monster zur Hölle, wenn wir sie töten?“
    „Keine Ahnung, Junge.“
    „Wenn es so ist, dann könnten sie doch einfach gleich wieder rausfliegen, wo die Tore zur Hölle doch jetzt offen stehen.“
    Ich hob eine Hand, um mir die Stirn zu reiben, sah aber das Blut und ließ sie wieder sinken. „Wahrscheinlich.“
    „Was es sinnlos macht, sie zu töten.“
    „Da sie zu Staub zerfallen, vermute ich, dass sie einfach … verschwinden.“
    Luther dachte eine Weile darüber nach und nickte dann. „Das glaube ich auch.“
    Womöglich gaben wir uns einer Illusion hin, aber in diesem Augenblick brauchte ich eine bessere als die von vorhin, obwohl ich ganz und gar nicht glaubte, dass es eine Illusion gewesen war. Ich

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