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Die Phoenix Chroniken: Fluch (German Edition)

Die Phoenix Chroniken: Fluch (German Edition)

Titel: Die Phoenix Chroniken: Fluch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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nichts zwingen können.«
    »Wetten?«, murmelte ich.
    »Eine Bezahlung ist fällig, Lizbeth. Immer. Du kannst den Tod nicht aufheben, ohne dass dies Konsequenzen hat. Und manchmal muss diese Konsequenzen der Erwecker tragen, nicht der Erweckte.«
    Ich fuhr herum. »Glaubst du, ich hätte Angst?«
    »Nein.« Ihre dunklen, ernsten Augen fingen meinen Blick auf und hielten ihn fest. »Aber ich. Du bist die Anführerin des Lichts. Die Entscheidungen, die du triffst, betreffen nicht nur dich allein. Du musst sicherstellen, dass ein Opfer der Belohnung angemessen ist, musst die Auswirkungen deines Tuns auf die Zukunft abschätzen. Und wenn du nicht weißt, welche Auswirkungen das sein werden  … «, sie atmete lange und traurig aus, »ist es am besten, überhaupt nichts zu tun.«
    Sie hatte recht, und ich wusste es.
    Meine Augen brannten. Ich ließ den Kopf sinken und starrte die abgenutzten Küchenfliesen an, während ich ein paarmal schnell und kräftig blinzelte. Die Entscheidung, Sawyer ruhen zu lassen, fühlte sich an, als würde ich ihn noch einmal töten.
    Ruthie schwieg, bis ich mich wieder zusammengerissen hatte. Dafür brauchte ich nie besonders lange. Ich hatte ja mein ganzes Leben damit verbracht, mich zusammenzureißen.
    »Weißt du, wo ich einen verzauberten Dolch auftreiben kann?«
    Ruthie studierte mein Gesicht. Was sie sah, schien sie zufriedenzustellen, denn sie lächelte sanft. »Du bist ein Zauberer. Verzaubere dir selbst einen.«
    »Ich weiß aber nicht, wie.«
    »Lerne es.« Sie schnippte mit den Fingern, und ich erwachte in meinem Zimmer.
    Das Unwetter hatte sich verzogen, und die Luft roch nun kühl, frisch und sauber. Zumindest bis die Sonne höher stieg und die Straßen und Büsche so aufheizte, dass es wieder leicht nach Abfällen roch.
    Ich sah auf die Uhr. Mitten in der Nacht. Ich konnte ja schlecht in der örtlichen Zauberdolchhandlung anrufen, selbst wenn ich die Nummer gehabt hätte. In Augenblicken wie diesem vermisste ich Xander Whitelaw am meisten. Der Professor hatte einfach alles herausgefunden.
    Ich starrte an die Zimmerdecke, da fiel mir plötzlich etwas ein  – oder besser jemand. Also krabbelte ich aus dem Bett und durchwühlte meinen Rucksack. Ich fand das Stück Papier mit einer Handynummer darauf.
    Bram ging nach dem ersten Klingeln dran und klang gleich hellwach.
    »Hallo?«
    »Hier ist Liz.«
    »Welche Liz?«
    »Vom Friedhof.« Als er daraufhin nichts sagte, fuhr ich fort. »Sie treffen wohl ständig Frauen namens Liz in der Nähe von Friedhöfen?«
    »Sie haben mir nie Ihren Nachnamen verraten.«
    Ich hatte nicht vor, ihm den Namen Phoenix zu verraten, nachdem er von einem riesigen, vielfarbigen Vogel geträumt hatte. Das wäre sicher der kürzeste Weg, sich einen tödlichen Stalker einzuhandeln. Es gab schon genug Wesen, die versuchten, mich zu töten.
    »Sie ebenfalls nicht«, stellte ich klar.
    »Da haben Sie recht«, stimmte er zu, nannte mir seinen Namen jedoch nicht. »Was kann ich für Sie tun?«
    »Wissen Sie, wie man einen Dolch verzaubert?«
    »Sie sind auf einen Zauberer gestoßen, den Sie umbringen müssen.«
    Der Mann kannte seine Nephilim-Pappenheimer wirklich. »Können Sie mir helfen?«
    »Was für eine Art von Zauberer denn?«
    »Sosye.«
    »Haitianisch. Okay. Nehmen Sie ein Stück Papier. Zeichnen Sie ein Rechteck darauf. Schreiben Sie in das Rechteck hinein, was geschehen soll. Dann setzen Sie den spitzen Gegenstand  … «
    »Irgendeinen spitzen Gegenstand?«, fragte ich. »Muss es kein Dolch sein?«
    »Es müsste mit allem funktionieren, das spitz genug ist, um jemanden zu töten. Schneiden Sie damit das Papier in kleine Stücke, während Sie mehrmals sagen Mögen all meine Unternehmungen erfolgreich sein .«
    »Und dann?«
    »Töten Sie das Ding.«
    »Das ist alles?«
    »Sie glauben, man bräuchte Ziegenblut und Weihwasser im Mondschein?«
    Normalerweise war das der Fall  …
    »Es klingt zu einfach.«
    »Nicht, wenn man nicht weiß, was man zu tun hat. Und die meisten Zauberer würden es Ihnen nicht verraten. Schmälert nämlich ihre Einnahmen.«
    »Wie haben Sie das herausgefunden?«
    »Wie immer.«
    Bei mir hieße wie immer , jemanden zu berühren und in seinen oder ihren Gedanken zu suchen. Wenn das nicht funktionierte, würde ich es aus ihm herausprügeln. Das war vermutlich auch Brams Vorgehensweise.
    »Eins noch«, sagte er. »Hexen, Zauberer, Hexenmeister  – alles, was mit Magie zu tun hat  – sterben manchmal nicht ganz

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