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Die Phoenix Chroniken: Fluch (German Edition)

Die Phoenix Chroniken: Fluch (German Edition)

Titel: Die Phoenix Chroniken: Fluch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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abscheuliches Werk verrichtet und hunderttausend Seelen auferweckt? Was dann?«
    »Chaos«, flüsterte Ruthie.
    »Schlimmer noch. Der einzige Grund, die Toten zu erwecken, ist, eine Armee für die letzte Schlacht aufzustellen.«
    »Und er hat sie versammelt an einem Ort, der da heißt auf Hebräisch Harmagedon«, zitierte Ruthie.
    Vom Armageddon hat wohl jeder schon mal gehört, und ich meine nicht diesen Bruce-Willis-Film, sondern den O. K. Corral der Apokalypse. Technisch gesehen ist das Armageddon der Ort, an dem die letzte Schlacht zwischen Gut und Böse ausgetragen werden soll.
    Mit dem Wort Harmagedon, das in der Bibel (Offenbarung 16,16) erwähnt wird, ist der Berg von Megiddo gemeint, wörtlich übersetzt der Berg der Schlacht . Dieser Berg liegt im Norden Israels. Mehr als zweihundert Schlachten wurden auf der ausgedehnten Ebene in der Nähe des Berges schon ausgetragen. Napoleon hatte diesen Ort als den geeignetsten Kampfplatz der Welt bezeichnet. Er glaubte, dass sich auf einer derart riesigen Fläche alle Armeen der Welt bewegen könnten, und nach den Fotos zu urteilen, die ich gesehen hatte, lag er damit auch ganz richtig. Wenn ich alles bedachte, was ich gelesen hatte, würde das wohl auch nötig sein.
    Das klingt, als hätte ich an dem Tag, als die Offenbarung durchgenommen wurde, gut aufgepasst, nicht wahr? Falsch. Ich habe es letzte Woche erst nachgeschlagen.
    »Ich muss zu Mait, bevor er aufhört, an Menschen zu üben, und anfängt, Halbdämonen ins Leben zurückzurufen.«
    »Das wird er nicht tun«, sagte Ruthie. »Jedenfalls noch nicht sofort.«
    »Natürlich wird er das tun. Was soll er denn mit einer Armee von Menschen anfangen, die jeder, der übernatürliche Fähigkeiten besitzt, mit Leichtigkeit vernichten kann?«
    »Wir bringen nicht gerne Menschen um, Lizbeth. Es ist unsere Aufgabe, sie zu beschützen.«
    »So geben sie die perfekte Infanterie ab.« Ich rieb mir die Stelle zwischen den Augen, hinter der mein Puls hämmerte. »Warum sollten Menschen für die dunkle Seite kämpfen?«
    »Was würdest du für jemanden tun, der dich von den Toten auferweckt hat?«
    Ich ließ die Hand sinken. »Es hat einen Preis.«
    »Gilt das nicht für alles?«
    »Doch.«
    »Vergiss das nicht.« Ruthie sah mir fest in die Augen. »Auf dieser Welt bekommt man nichts umsonst, niemals.«
    »Also werden die auferstandenen Toten ihre Schuld an vorderster Front begleichen.«
    »Und die Kelter ward außerhalb der Stadt getreten«, zitierte Ruthie, »und Blut ging aus der Kelter hervor bis an die Gebisse der Pferde, tausendsechshundert Stadien weit.«
    »Würdest du mir das bitte übersetzen?« Wenn sie anfing, von Stadien zu sprechen, drehte sich in meinem Kopf schon alles.
    »In der letzten Schlacht wird das Blut so hoch steigen, dass es bis an das Gebiss eines Pferdes reicht.«
    »Das klingt nicht gut.« Als ich das letzte Mal neben einem Pferd gestanden hatte, war sein Gebiss etwa auf der Höhe meines Kinns gewesen.
    »Ein Stadium ist eine Achtelmeile, also etwa zweihundert Meter«, fuhr Ruthie fort. »Tausendsechshundert Stadien wären dementsprechend kna pp dreihundert Kilometer.«
    »Blut, so hoch wie das Gebiss eines Pferdes, und das über eine Strecke von ungefähr dreihundert Kilometern«, wiederholte ich mit belegter Stimme.
    Ruthie hob ihre knochigen, vogelartigen Hände. »So steht es geschrieben.«
    Mein Magen war ähnlich aufgewühlt wie das Rote Meer, denn so vieles von dem, was geschrieben stand, war schon geschehen. Die Offenbarung machte zwar einen ziemlich komplizierten Eindruck, aber wenn man erst einmal einen Ansatzpunkt hatte, fügten sich die Stücke von ganz allein zusammen, so wie die letzten Teile in einem riesigen Puzzle.
    »Nephilim würden zu Asche zerfallen«, murmelte ich. »Kein Blut.« Was Ruthies Vermutung stützte, dass Mait Menschen auferstehen ließe  – fürs Erste.
    »Über Jahrhunderte haben sich die Gelehrten darüber gestritten, was die Offenbarung 9,16 bedeuten soll«, sagte Ruthie. »Und die Zahl der Reiter dieses Heeres war vieltausend mal tausend.«
    »Macht ein paar Hundert Millionen«, übersetzte ich.
    »Die Zahl war so groß, dass sie lange Zeit nicht wörtlich genommen wurde. Aber dann kam eine Nation, die nicht nur eine riesige Population aufwies, sondern auch ein gigantisches stehendes Heer mit unzähligen Reservisten.«
    »China.«
    »Ja. Die Streitmacht wird aus dem Osten kommen, und die Bevölkerung dessen, was wir als den Osten bezeichnen, beträgt drei

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