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Die Phoenix Chroniken: Fluch (German Edition)

Die Phoenix Chroniken: Fluch (German Edition)

Titel: Die Phoenix Chroniken: Fluch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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aufzuerwecken.«
    Endlich ging in meinem Hirn flackernd ein Lichtlein auf. »Armageddon, wir kommen«, murmelte ich. »Was zum Teufel stand denn sonst noch in diesem Buch?«
    »Das werden wir niemals erfahren.«
    Vielleicht war ich sogar froh, dass Jimmy es verbrannt hatte. Aber was war mit Ruthie?
    »Hast du ihm aufgetragen, das Buch zu verbrennen?«, fragte ich.
    »Ich?« Sie wirkte ehrlich überrascht. Ich habe es ihr aber nicht abgekauft.
    »Hast du?«
    Ruthie schüttelte den Kopf. »Ich wusste gar nicht, dass ihr es gefunden hattet, bis es dann in den Flammen verbrannte.«
    »Ging mir genauso«, murmelte ich. »Ich möchte nur ein einziges Mal etwas herausfinden, bevor es zu spät ist, um es aufzuhalten.«
    »Wer hat denn gesagt, dass es zu spät ist?«
    Ich tippte mir an die Schläfe. »Ich habe gerade gesehen, wie der Kerl Zombies aus den Gräbern geholt hat.«
    »Nicht Zombies«, sagte Ruthie. »Menschen.«
    »Menschen«, wiederholte ich.
    »Du hast gesehen, was er getan hat. Haben die Wesen, die Mait erweckt hat, beim Davonlaufen gewankt, gestöhnt oder Körperteile über den Boden verteilt?«
    »Nein«, sagte ich langsam. Dass sie überhaupt liefen, war allerdings schon ein ziemliches Kunststück, fand ich. »Sie haben sich normal bewegt. Leise. Ich konnte zwar nicht gut genug sehen, um zu erkennen, ob sie verfaulte Ohren oder Finger hatten, aber  … «
    »Hatten sie nicht«, sagte sie. »Sie brauchen auch kein Menschenfleisch zu essen, um zu überleben.«
    »Das ist immer gut«, murmelte ich. »Was essen sie dann?«
    »Das Gleiche wie immer. Mait hat sie zum Leben erweckt.«
    »Kann er denn alles erwecken?«
    »Alles, was menschliches Blut hat.«
    »Also auch Nephilim?«
    »Theoretisch schon, ja«, sagte Ruthie.
    »Ich wette, dass er diese Theorie ziemlich schnell in die Praxis umsetzen wird.«
    Die Grigori bräuchten gar nicht aus dem Tartarus zu fliehen, um die Armee der Nephilim aufzufüllen. Sie mussten einfach nur ihre Kohorten wieder zum Leben erwecken, und alles, was die Föderation erreicht hatte, würde ausgelöscht werden. Alle, die für diese Sache gestorben waren, wären also umsonst gestorben.
    »Nicht mit mir«, murmelte ich. Ich würde diesen Kerl so was von umbringen. Aber zuerst würde ich mich noch ein bisschen mit ihm unterhalten.
    Ruthie starrte mich an, als wollte sie weitere Fragen hören oder auch nur meinen Plan. Ich hatte zwar keinen, aber das würde schon noch kommen. Das war ja immer so. Ich mochte Pläne.
    »Wenn diese Wesen auferweckt werden, sind sie dann genau so, wie vor ihrem Tod?«, fragte ich. Vielleicht war Sawyer doch nicht für immer fort. In Anbetracht dessen, was uns bevorstand, waren das richtig gute Nachrichten.
    »Ich glaube kaum, dass irgendjemand, der einmal tot war, als genau derselbe Mensch zurückkommt.«
    »Aber du hast gesagt  … «
    »Physisch, ja. Aber mental?« Ruthie zuckte die Schultern. »Sie waren tot. Niemand kann sagen, wie sich das auf ihre Psyche ausgewirkt hat.«
    »Na großartig«, murmelte ich. »Jetzt laufen also verrückte Nicht-Zombies durch New Orleans.«
    »Noch nicht.«
    »Ich hab sie gesehen, Ruthie.«
    »Du hast die Zukunft gesehen.«
    Ich runzelte die Stirn. »Wie weit war es  … in der Zukunft?«
    Ruthie sah mich aus ihren klaren, dunklen Augen an. »Mait war ziemlich lange in dieser Kirche eingesperrt. Ich schätze, in diesem Augenblick vergnügt er sich mit Stripperinnen auf der Bourbon Street.«
    Ich stand so abrupt auf, dass mein Stuhl nach hinten rutschte und fast umgekippt wäre.
    »Beruhige dich. Setz dich«, befahl sie.
    »Wenn er auf der Bourbon Street ist, werde ich ihn mir heute Nacht schnappen. Das wird nicht mal jemandem auffallen.«
    Und selbst wenn irgendwer etwas bemerken sollte, wäre es egal. Es wäre nur eben einfacher, wenn nicht.
    »Es ist August in New Orleans, Lizbeth, nicht Mardi Gras. Jemand würde es sicher bemerken.«
    Sie hatte recht. Ich setzte mich. »Ich kann nicht zulassen, dass er davonkommt.«
    »Du weißt, wohin er gehen wird.«
    »Ich werde den Friedhof bewachen«, murmelte ich.
    »Ich würde es tun.«
    »Nur um sicherzugehen: Wie bringe ich einen Nicht-Zombie um?«
    »Es gibt keine besondere Methode. Physisch betrachtet sind sie ganz genauso wie vor ihrem ersten Tod.«
    »Also der gute, alte, einfache Mord.«
    »Lizbeth«, seufzte Ruthie.
    »Ich muss es wissen. Was ist zum Beispiel, wenn auf dem Weg zum Friedhof etwas passiert? Wenn ich hinfalle und nicht mehr aufstehen kann? Wenn Mait sein

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