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Die Phoenix Chroniken: Fluch (German Edition)

Die Phoenix Chroniken: Fluch (German Edition)

Titel: Die Phoenix Chroniken: Fluch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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Monster werden, wenn es nur will.«
    Bram erinnerte mich an Xander Whitelaw, der Professor für Prophezeiungen am Indiana Bible College gewesen war: intelligent, gebildet und doch in vielerlei Hinsicht unschuldig. Dennoch hatte ich ihn auf die Suche nach Hinweisen auf den Schlüssel Salomos und das Buch Samyaza geschickt.
    Großer Fehler!
    Er hatte herausgefunden, wo sich der Schlüssel befand. Leider hatten die Nephilim anschließend ihn gefunden. Ich hatte immer noch Albträume davon.
    Xanders Tod war ein großer Verlust gewesen. Er hatte so viel gewusst, und was er nicht wusste, das hätte er noch herausfinden können.
    Mein Blick wanderte zu Brams festen Händen, seinen prallen Muskeln und der Ansammlung von Kreuzen. Er würde nicht so leicht zu töten sein wie Xander.
    »Sind Sie sicher, dass Sie der Föderation nicht beitreten wollen?«, fragte ich.
    »Na klar.«
    So schnell wollte ich nicht aufgeben. »Wie wäre es mit freier Mitarbeit?«
    Er hob eine Augenbraue. »Ich höre.«
    »Haben Sie schon mal vom Schlüssel Salomos gehört?«
    »Ich war ein Priester«, sagte er.
    Ich interpretierte das als ein Ja.
    »Den brauche ich.«
    »Das Buch gibt es doch an jeder Ecke.«
    »Das Original.«
    »Davon gibt es nur eins.«
    »Und das Buch Samyaza.«
    Jetzt zog er die Brauen nach unten und runzelte die Stirn. »Das gibt es wirklich?«
    »Wollen Sie es herausfinden?«
    Langsam zeigte sich ein kleines Lächeln. »Warum eigentlich nicht.« Er nickte nachdenklich und sagte: »Ja. Ich habe immer noch ein paar Kontakte.«
    »Eins noch.«
    Ich griff nach seinem Arm, doch er zog ihn zurück. Anstatt mich angegriffen zu fühlen, war ich froh. Je weniger Vertrauen er hatte, desto besser. Ich wollte nicht eines Tages ein Zimmer betreten, in dem seine Einzelteile überall verteilt waren.
    »Wenn die Nephilim wissen, dass Sie danach suchen  … «
    »… werden sie mich umbringen. Das versuchen sie ja auch schon die ganze Zeit.«
    »Ich wollte sagen: werden sie Ihnen folgen . Und wenn Sie ihn finden, werden sie Sie töten.«
    »Und dann nehmen sie ihn an sich und marschieren siegreich über die Erde«, fügte er hinzu.
    »Ich möchte auf keinen Fall, dass so etwas passiert.«
    »Geht mir genauso.«
    Wir tauschten Handynummern und E-Mail-Adressen aus.
    »Wohin waren Sie unterwegs?«, fragte ich.
    »Und wohin Sie?«, fragte er zurück.
    Ich beschloss, es ihm nicht zu sagen. Bram könnte noch auf die Idee kommen, mich als Hexe zu verbrennen, wenn ich ihm erzählte, dass ich Geister beschwor.
    »Ich weiß es nicht genau«, sagte ich.
    »Ich auch nicht.«
    Wir logen beide, und wir wussten beide, dass wir logen. Willkommen in meiner Welt  – ich traute nur den Menschen, die sich als vertrauenswürdig erwiesen hatten, und manchmal nicht einmal denen. Es war eine traurige, elende und einsame Art zu leben.
    Ich sah zum Himmel. Die Sonne sank schnell. Es war also unmöglich, den Alten heute noch zu finden. »Kennen Sie ein Motel hier in der Nähe?«
    »Ich schlafe nicht in Motels.«
    Ich sah ihn an. »Nie?«
    »Ich wache nachts manchmal schreiend auf. Ein paarmal wurde schon die Polizei alarmiert. Seitdem schlafe ich lieber im Wagen.«
    So viel zum Thema einsam, elend und traurig. Armer Kerl. Er hatte kein leichtes Leben gehabt. Ein Schwächerer wäre einfach durchgedreht. Aber Bram hatte das Selbstvertrauen, an seine Träume zu glauben, und dazu auch die Stärke, etwas gegen sie zu unternehmen. Wir brauchten mehr Leute wie ihn, doch sie waren schwer zu finden.
    Zwar besaß ich jetzt Sawyers Gabe, Talente zu erkennen. Was ich hingegen nicht besaß, war die Zeit, die ganze Bevölkerung nach diesem gewissen Flattern abzusuchen.
    Ruthie hatte das Sozialfürsorgesystem benutzt, um Kinder zu finden, die wieder und wieder aus Pflegefamilien geflogen waren, und zwar oft aus sehr seltsamen Gründen. Im Umfeld von Kreuzungen geschahen ständig merkwürdige Dinge  – in der Regel waren sie tödlich, blutig und Furcht einflößend.
    Aber Ruthie war nicht mehr da, und die Föderation hatte nicht genügend Ressourcen, um einen Mitarbeiter für die Leitung des Kinderheims abzustellen, das für so viele eine Erlösung gewesen war. Bei Ruthie wurde jeder geliebt, ganz egal was geschah. Bei ihr hatte ich mich zum ersten Mal wie ein Mädchen und nicht wie ein Monster gefühlt.
    Ich stand da, strich mit den Fingern über die Beule in der Motorhaube und wünschte mir, mehr über Magie zu wissen. Wahrscheinlich könnte ich diesen Schaden mit einem Zucken

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