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Die Phoenix Chroniken: Fluch (German Edition)

Die Phoenix Chroniken: Fluch (German Edition)

Titel: Die Phoenix Chroniken: Fluch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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Albträume von furchtbaren Kreaturen, die sich hinter den Gesichtern von Menschen versteckten.«
    »Willkommen im Club«, murmelte ich.
    Er schien neugierig geworden zu sein, fuhr jedoch mit seiner Geschichte fort. »Meine Familie war sehr religiös. Hellseher, Magie und Wahrsager waren da nicht so angebracht.«
    »Warum?«
    »Eine Hexe sollst du nicht am Leben lassen  – schon mal gehört?«
    »Klingt nach der Hexenverfolgung von Salem. Vor über dreihundert Jahren.«
    »Ich habe es vor nicht ganz so langer Zeit gehört.«
    Ich hatte es vor nicht ganz so langer Zeit getan, aber jetzt war wohl nicht der richtige Zeitpunkt, um das einzuräumen.
    »Ich wurde vor die Wahl gestellt: Priesteramt oder  … « Seine Stimme versagte, sein Blick wanderte in die Vergangenheit.
    »Tod?«, schlug ich vor. Ich würde seine Eltern nicht am Leben lassen, wenn sie ihm das angedroht hatten. Ich hatte selbst Erinnerungen an solche Hexenjäger , die ich am liebsten ausgelöscht hätte. Das hatten Leute wie wir immer.
    »Nein.« Bram seufzte und räusperte sich. »Psychiatrie.«
    »Wie alt waren Sie da?«
    »Vierzehn.«
    Ich kniff die Augen zusammen. Ich war eine Waise gewesen  – oder zumindest hatte ich das geglaubt  – und hatte viel Zeit an Orten und mit Menschen verbringen müssen, an die ich mich lieber nicht erinnerte. Aber je älter ich schließlich wurde, desto öfter stellte sich heraus, dass es offenbar auch nicht immer das reine Vergnügen war, Eltern zu haben.
    »Sie sind mit vierzehn Jahren zum Priester geworden?«
    »Seminar-Highschool, dann das Priesterseminar, dann  … «, er machte eine vorwärts kreisende Handbewegung, um und so weiter zu sagen. »Ich dachte, die Träume würden aufhören, wenn ich mein Leben der Kirche widmete, denn offenbar war ich ja von einem Dämon besessen.«
    »Aber sie haben nicht aufgehört, weil Sie von nichts besessen sind. Es ist eben eine Gabe.«
    »Oder ein Fluch.«
    Das hatte ich auch schon oft gedacht.
    »Sie haben von den Nephilim geträumt, und dann sind sie gekommen?«
    »Ich habe von jemandem geträumt, dann sah ich die furchtbaren Dinge, die er getan hatte und die er tun würde. Und dann sah ich das schreckliche Monster, das in ihm steckte.«
    »Und dann?«
    »Einen Tag, eine Woche oder einen Monat später war er da. Er sah nicht anders aus als jeder andere, aber sobald ich ihn sah, erinnerte ich mich. Und für einen winzigen Moment konnte ich den Dämon sehen, den er zu verstecken versuchte.«
    Interessant. Die meisten Seher hörten eine Stimme oder hatten einen Traum. Aber mir ist noch nie einer untergekommen, der durch die Maske hindurchsehen und die Wahrheit dahinter erkennen konnte. Außerdem sahen die meisten Seher nur. Dämonenjäger kämpften. Jedenfalls war das so gewesen, bis sich in jüngster Zeit durch die großen Verluste aufseiten der Föderation alles verändert hatte. Ich war die Erste, die beides zugleich war.
    »Was sind Sie?«, fragte ich.
    »Ich bin Bram.«
    »Nicht wer. Was?«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Ihre Eltern. Hatten sie  … ungewöhnliche Fähigkeiten?«
    Er straffte sich. »Nein! Ich bin keiner von denen.« Entsetzt verzog er den Mund.
    Ich war mir ziemlich sicher, dass es doch so war. Er wusste es bloß noch nicht. Allerdings hatte ich nach dem ersten Flattern, das bei seiner Ankunft in der Luft gelegen hatte, nichts mehr gespürt. Nicht das Summen eines Nephilim, auch nicht das tiefere Brummen einer Kreuzung. Das war wirklich seltsam.
    Ich streckte die Hand aus und strich mit den Fingerspitzen über seinen Arm. »Schon gut«, beruhigte ich ihn.
    Früher hätte ich bei dieser Berührung ein Flüstern gehört, das mir gesagt hätte, um was es sich handelte. Jetzt spürte ich nur seine Angst, seine Einsamkeit und seinen Hass auf die Nephilim. Ich sah Bilder von Schlachten, von siegreichen und von solchen, die er fast verloren hätte. Doch ich hörte nichts außer dem heiseren Rasseln seines Atems.
    Ich musste diesen Dämon in mir loswerden, und wenn ich ihn mir eigenhändig hätte herausreißen müssen.
    Bram zog seinen Arm aus meinem Griff. »Was sind Sie denn?«
    Ich suchte seinen Blick. »Was glauben Sie denn, was ich bin?«
    Er sah mich von oben bis unten an, von meinen ziemlich struppigen dunkelbraunen Haaren bis zu dem edelsteinbesetzten Halsband, zur Flügelspitze des Phönix, die nur ein kleines Stück über meine Schulter lugte. Es war nicht ungewöhnlich, dass ein Mädchen in meinem Alter ein Tattoo im Nacken hatte. Brams

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