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Die Phoenix-Chroniken: Glut (German Edition)

Die Phoenix-Chroniken: Glut (German Edition)

Titel: Die Phoenix-Chroniken: Glut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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leuchteten die Sterne. Und ich glaube, sie sagten: Gib niemals auf.
    An der weißen Decke des schäbigen Hotelzimmers tauchten in roter Farbe wie mit frischem Blut geschrieben die Worte Streu das Böse in alle vier Winde auf.
    In den wirbelnden Wüstensand wurde von unsichtbarer Hand ein Satz geschrieben: Die Geburt des Glaubens naht.
    Träume können ganz schön verrückt sein.
    Saywer strich mir die Taille entlang, über die Hüften, dann über meinen Bauch und legte danach die Hände auf meine Brüste. Er spielte mit den Warzen, saugte daran, biss sanft hinein. Ich dachte schon, ich werde gleich wahnsinnig, wenn er mich nicht sofort nimmt.
    Stattdessen drehte er mich auf den Bauch und liebkoste meine Schultern und meinen Rücken mit seinen Lippen, zwang mich dann auf alle viere und hing sich über mich. Seine Haare kitzelten mich an der Wange, fielen über mein Gesicht und verbargen uns beide. Ich spürte seinen Atem, erst auf meiner Haut, und dann – als er in mich hineinstieß – auf meinem Fell.
    Männlich und brutal ging er vor, sein Mund an meiner Wange, seine Zähne an meinem Nacken. Ich auf allen vieren, Hände, Pfoten, Fell, Haut. War ich Frau oder Wölfin? Ich wusste es nicht. Solange Saywer in mir war, kümmerte es mich auch nicht.
    Fest umschloss ich ihn, ich schrie, rief seinen Namen, ein Fluch, ein Heulen. Tief und heiß stieß er in mich hinein und ich erwachte in der Stille der Nacht, vollkommen ineinander verschlungen mit ihm.
    Seine Schnauze auf meinem Nacken, sein warmer Atem blies mir durch das Fell. Mir tat alles weh, vom Schlafen, vom Sex oder von beidem, ich konnte mich nicht mehr erinnern. Schon einmal hatte ich geglaubt, ein Traum sei bloß ein Traum, nur um hinterher festzustellen, dass meine Träume zu oft der Realität entsprachen.
    Ich roch nach ihm – Rauch und Feuer, Mensch und Wolf.
    Weil wir eingerollt nebeneinander geschlafen hatten, oder weil wir es wie die Hunde getrieben hatten?
    Meine Läufe zuckten so wild, als würde ich einen Hasen durch meine Träume verfolgen. Aber ich schlief gar nicht mehr, und seinem beschleunigten Atem nach zu urteilen war auch Saywer wach.
    Er schleckte mir einmal langsam über die Schnauze, mein Körper reagierte sofort. Ich wollte ihn schon wieder.
    Wieder? Was war das für eine Scheiße! Umbringen würde ich ihn.
    Mit einem Satz war ich vom Bett gesprungen. Mein Brustkorb tat nicht mehr weh. Wenn ich mich zurückverwandelte, wäre die Narbe so gut wie verschwunden, da war ich mir sicher, aber das war jetzt nicht mein Hauptproblem.
    Was, zum Teufel, hast du in meinem Bett zu suchen? Du hast doch dein eigenes.
    Du hast in der Nacht geschrien.
    Ich kniff die Augen zusammen. Es gab doch solch ein und solch ein Schreien – Angst oder Leidenschaft, Traum oder Wirklichkeit?
    Haben wir …
    Mit ausgestreckten Pfoten lag er auf dem Bett, die Schnauze dazwischen, gemütlich in die zerwühlten Laken gebettet, warm und träge, zufrieden mit sich und seinen Welten.
    Haben wir was?
    Du weißt schon. Ich hatte Nein gesagt.
    Dann lautet die Antwort auch Nein.
    Ich schnüffelte. Saywers Gaben basierten auf Sex. Er stank danach, und zwar in jeder Daseinsform. Seher und Dämonenjäger wurden oft zu ihm geschickt, damit er ihre Blockierungen löste und bei möglichen Schwierigkeiten half, sodass sie sich so benehmen konnten, wie sie waren. Das sogenannte Öffnen besorgte Saywer im wörtlichen Sinne.
    Er hob den Kopf, die grauen Augen blitzten. Hast du von mir geträumt, Phoenix? Oder hast du von … uns geträumt?
    Das weißt du doch ganz genau. Das ist ja alles deine Schuld.
    Ich habe nicht die Fähigkeit, in Träumen zu wandern. Aber du.
    Diese Gabe hatte ich von Jimmy bekommen. Wenn nötig, konnte ich durch die Gedanken einer Person schlendern und Antworten auf meine dringlichste Frage bekommen. Der einzige Haken an der Sache war, dass man dafür halb tot sein musste. Gut möglich, dass das Fiasko mit der Frau aus Rauch gestern ausgereicht hatte, um im Traum zu wandern. Aber wenn ich durch Saywers Kopf gegeistert bin, dann musste es doch sein Traum gewesen sein und nicht meiner.
    Lautlos zog ich die Lefzen zurück. Auch wenn ich den Sex mit Saywer genoss, sowohl in Gedanken als auch in Wirklichkeit – dass er nachts von mir träumte, war mir unheimlich. Aber unheimlich war er ja ohnehin.
    Welche wichtige Nachricht hatte er mir denn während des Traumes mitgeteilt? Auf welch dringende Frage hatte ich eine Antwort gesucht?
    Ich hatte keine Ahnung. Aber in den

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