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Die Phoenix-Chroniken: Glut (German Edition)

Die Phoenix-Chroniken: Glut (German Edition)

Titel: Die Phoenix-Chroniken: Glut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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Gefühle für ihn waren gelinde gesagt kompliziert.
    Kann sie dich töten?
    Er nieste – Hohn und Heiterkeit lagen darin. Dann rieb er sich die Schnauze, als hätte es ihn in der Nase gekitzelt.
    Vielleicht ist es schwer, mich zu töten, Phoenix, aber ich bin nicht unsterblich.
    Du könntest auch einen Türkis tragen, schlug ich vor.
    Bei mir würde das nichts nützen.
    Warum nicht?
    Zauberei . Er holte tief Luft. Schwer zu erklären.
    Da musste ich ihn wohl beim Wort nehmen. Denn obwohl ich in letzter Zeit magisch voll auf meine Kosten gekommen war – Zaubersprüche und Hexen und Feen –, ich wusste eigentlich immer noch recht wenig davon.
    Was machen wir also?
    Saywer hob seinen riesigen, zotteligen Kopf und blickte mich mit seinen grauen Augen, die so unglaublich menschlich und zugleich wölfisch waren, intensiv an. Zunächst einmal finden wir einen Weg, sie umzubringen.

 
    13
    D a niemand, nicht einmal Saywer, den geringsten Dunst hatte, wie man eine Naye’i tötete, verfehlten seine Worte auch jede beruhigende Wirkung.
    Hauen wir uns aufs Ohr , schlug Saywer vor. Bis morgen früh bist du wieder gesund und dann machen wir uns auf. Um sie umzubringen, müssen wir sie erst mal finden.
    Vorher müssen wir aber noch einen kleinen Umweg machen. Fragend legte er den Kopf schief. Ruthie will, dass wir nach Detroit zur Benandanti fahren, damit sie das Amulett vom Zauber befreit.
    Welches Amulett?, fragte er.
    Wahrscheinlich hatte ich ihm nicht alles erklärt, also holte ich es nach. Angesichts des Türkis musste ich ihn aber noch etwas fragen.
    Hast du das Amulett … selbst … ?
    Meinst du etwa, ich hätte ihr etwas gegeben, womit sie nach Belieben ungesehen töten kann?
    Wenn er es so hinstellte …
    Hast du?
    Nein. Zu einem so mächtigen Zauber bin ich gar nicht in der Lage.
    Ich schnaubte verächtlich. Er war zu weit mehr imstande, als er zugab. Trotzdem glaubte ich nicht, dass er seiner Mutter irgendeinen Gefallen tun wollte.
    Könnte sie es selbst angefertigt haben?
    Vielleicht, aber dann muss sie es schon vor sehr langer Zeit getan haben.
    Man lernt nie aus, betonte ich, und er verneigte sich.
    Wie sie an das Amulett gekommen ist, spielt keine Rolle, fuhr Saywer fort. Wir haben es ja jetzt, es kann ihr also nichts mehr nützen.
    Sie wird versuchen, es zurückzubekommen.
    Genau das wollen wir doch! Sie folgt der Kette und wir … Frustriert brach er ab. Wenn er jetzt seine menschliche Gestalt hätte, würde er die kräftigen, magischen Hände gen Himmel strecken. … werden tun, was auch immer nötig ist, um sie zu erledigen.
    Theoretisch, stimmte ich ihm zu. Praktisch haben wir aber keinen Schimmer, wie wir sie erledigen sollen, also wird sie uns wahrscheinlich zuerst erledigen. Ruthie hat darauf bestanden, dass ich der guten Hexe aus Detroit einen Besuch abstatte. Und sie wollte, dass du mich begleitest.
    Wenn sich Ruthie etwas in den Kopf gesetzt hat, bekommt sie es auch.
    Ich hatte damit gerechnet, dass er mit mir streiten oder sich rundweg weigern würde mitzukommen, um dann in die Nacht hinaus zu verschwinden und sich auf eigene Faust auf Hexenjagd zu begeben, während er mich meinem Schicksal überließe. In letzter Zeit steckte er voller Überraschungen.
    Komm ins Bett.
    Mein Kopf fuhr hoch, als er mit einem Satz auf dem Boden landete und mich abdrängte, bis ich mit den Hinterläufen gegen den mickrigen Tisch krachte. Mit lodernden Augen sah er mich an, doch ich weigerte mich wegzuschauen. Alphatiere zwangen Betatiere, den Blick zu senken. Kleines Problem: Saywer und ich waren beides Alphatiere.
    Knurrend rammte ich meine Brust in seine. Er fletschte die Zähne und stieß mich zurück. Das könnte noch sehr unschön werden.
    Mit offenem Maul glitt er über meinen Nacken, dabei streifte er mich mit seinen Zähnen, während ich zu zittern begann.
    Vielleicht wurde auch etwas anderes daraus.
    Bilder von uns beiden in der Wüste tauchten vor meinen Augen auf. Der beste Sex meines ganzen Lebens.
    Nein. Ich machte mich klein, duckte mich, zog den Schwanz ein, eine Geste der Unterwerfung – bis ich mich zur Seite wegrollte.
    Er kam mir hinterher, verfolgte mich wie das Raubtier, das er ja auch war. Komm schon, Phoenix, du willst es doch auch.
    Das Schlimmste daran war … er hatte ja vollkommen recht. Ich wollte es auch. Ich würde es immer wollen. Außer …
    Du bist ein Wolf.
    Du aber auch.
    Er kam immer näher, ich musste endlich aufhören zurückzuweichen. Wenn ich mich so herumschubsen ließ, würde

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