Die Phoenix-Chroniken: Glut (German Edition)
die Dusche mal abstellen sollen, aber ich mochte den Sprühregen. Wie Diamanten unterm Nachthimmel glänzten die feinen Tropfen in Saywers Haar.
Den Kopf hatte er in den Nacken gelegt, das Gesicht angespannt, die Hände in die Seiten gepresst, als hätte er Angst, mich zu berühren. Das ging ja wohl gar nicht.
„He“, murmelte ich – und langsam ließ er sein Kinn auf seinen seidig glänzenden Brustkorb sinken, bis er mich unter halb geschlossenen Lidern ansah. Der Wolf hatte sich zurückgezogen, doch irgendwo lauerte er noch – sprungbereit.
Träge umspielte ich seine Schwanzspitze mit der Zunge – und seine kalten grauen Augen leuchteten auf. Dann nahm ich ihn bis zum Anschlag in den Mund und saugte.
Beim Hinausgleiten krümmte er sich, fasste mich aber immer noch nicht an.
Ich war noch vollständig bekleidet, er war splitternackt. Ein letztes Mal leckte ich die Länge seines Schafts entlang, dann zog ich mir das Trägerhemd über den Kopf, öffnete meinen BH vorne, wollte gerade den Knopf meiner Jeans lösen, als er mich an den Ellenbogen hochzerrte.
„Das reicht“, sagte er.
Ich lehnte mich vor und rieb meinen Busen über seine Brust. Von Saywer konnte man einfach nicht genug bekommen.
„Hierfür gibt es keinen Grund, Phoenix.“
„Muss es denn einen Grund geben?“
Er machte einen verwirrten Eindruck. „Ja.“
Der Ärmste.
„Also gut“, sagte ich. „Wie wäre es damit?“ Ich nahm seine geballte Faust, öffnete sie gewaltsam und presste dann seine flache Hand gegen meine Brust, dort wo mein Herz wild und stetig hämmerte.
„Das verstehe ich nicht.“
„Begehren ist der Grund. Unsere beiden Körper wollen zusammenkommen, weil wir eine Verbindung spüren.“
„Tun wir das denn?“
Er mochte ja uralt sein, aber in vielerlei Hinsicht war er dennoch ein Kind. Hatte ihn jemals jemand aus purer Liebe berührt? Hatte er jemals Sex aus freien Stücken, nur weil er es wollte?
Saywer glaubte, ich würde ihn hassen, und ich konnte auch nicht gerade das Gegenteil behaupten, denn verdammt, das tat ich auch die meiste Zeit. Aber zwischen uns gab es auch eine Verbindung. Sogar bevor ich so wurde wie er, hatte es sie gegeben.
„Ich zeig dir, was ich meine“, murmelte ich.
Mit Küssen fing ich an, sanft und zärtlich, nur mit den Lippen, bis sich unser Atem vermischte. Er seufzte und schloss entspannt die Augen, als ich ihm über die Lider strich. Gegen das Becken gepresst ließ er sich überall von mir anfassen und küssen.
Vom Dampf war seine Haut ganz glitschig geworden, und meine auch. Er schmeckte salzig wie die See. Geschwind glitten meine Finger über seine Rippen, wie Tautropfen hing die Feuchtigkeit auf seiner Haut und ließ die Bewegungen schneller werden.
Er packte mich am Haar. Viel hatte ich ja nicht. Nicht so wie er. Jetzt presste er mich fester an sich, strich mit dem Daumen über meine Brauen, meine Wangen, als wollte er sich die Form meiner Knochen einprägen.
Ich beugte mich über ihn, um meinen Mund in seinem Nacken zu versenken, seinen Duft von Feuer und Wind einzuatmen – und zum ersten Mal, seit wir uns kannten, schlang er die Arme in einer richtigen Umarmung um mich. Wir verharrten beide reglos. Fast glaubte ich seine Lippen auf meinem Scheitel zu spüren. Einen Moment lang brannten meine Augen, und mir war, als würde meine Brust jederzeit platzen. Vielleicht war dies das Dümmste, was ich je getan hatte.
Lange konnte ich nicht darüber nachdenken. Mit Saywers Geduld war es jetzt nämlich vorbei. Oder es ging ihm so wie mir, er spürte ebenfalls etwas, und dies machte ihm noch mehr Angst als mir. Jedenfalls zerrte er an meinem Reißverschluss … und ich verstand den Wink, riss mir Schuhe, Strümpfe, Jeans und Unterwäsche vom Leib.
Das Wasser war mittlerweile kalt geworden. Ich griff in die Dusche und stellte es ab. Die ganze Zeit über beobachtete mich Saywer, dabei stand er an das Waschbecken gestützt mit gespanntem Bizeps und vorstehender Erektion. Als ich mich zur Tür begab, schoss er wie eine Schlange hervor und zog mich zurück.
„Was …“, setzte ich an.
„Dafür ist keine Zeit“, sagte er, wirbelte mich herum, hob mich auf die Ablagefläche und trat zwischen meine gespreizten Beine, alles in einer einzigen geschmeidigen Bewegung.
Jegliche Gedanken wichen aus meinem Kopf, als er mich ausfüllte. Meine Beine hingen etwas unbequem herab, also schob er die Hände unter meine Knie und legte sie um seine Hüften. Durch den veränderten Winkel drang er
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