Die Pilgerin von Passau: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman) (German Edition)
konnte.
›Das gefällt der kleinen Hure.‹
Martha spuckte ihm ins Gesicht.
Er lachte.
Dann aber, plötzlich biss er in ihren Ausschnitt und riss mit einer kurzen, kräftigen Bewegung das Kleid auseinander. Nackt stand sie mit ihren prallen Brüsten vor ihm. Er musterte Martha vom Hals bis zu den Zehen und schien zufrieden zu sein, während er wieder ihre Arme in Kreuzesform gegen die Wand presste. Dann umspielte er mit seiner Zunge ihre Brüste, ihre Brustwarzen, saugte immer stärker, immer heftiger, sie stöhnte auf. Zuerst biss er leicht zu, ein Schauer der Begierde durchlief sie. Er ließ aber nicht locker, sondern grub seine Zähne immer tiefer in ihr weißes Fleisch. Ein glühender Schmerz durchfuhr sie und entsetzt blickte sie den Blutstropfen nach, die an ihren Brüsten hinunterrannen, während ihr dunkles, glattes Haar sich in den feurigen Lockenkopf Felicitas’ verwandelte.
›Unter Schmerzen sollst du Kinder empfangen‹, sagte der Abt mit teuflischer Stimme und drückte unerbittlich mit seinem Glied ihre Schenkel auseinander. Willentlich brutal drang er in sie ein, Martha immer noch als seine Gefangene festhaltend. Fordernd, hart, unerbittlich stieß er zu, demütigte sie, indem er ihr Gesicht nicht berührte, sie nicht küsste, liebkoste, sondern mit Genugtuung ihren Schmerz genoss. Die Haut an Marthas Händen war abgeschürft, sie blutete und wieder biss der Abt in den Vorhof ihrer Brustwarze, während er immer stärker und schneller zustieß.
Martha keuchte, sie weinte, sie schrie vor unsagbarem Schmerz und wahnsinniger Begierde. Wie ein Feuerball war sein Glied, forderte ihre bedingungslose Hingabe, Erniedrigung, ihre Unterwerfung. Kein Schmerz und keine Lust, die sie sich nicht von ihm zufügen ließ. Der Abt forderte ihre Seele, während Marthas gepeinigter Körper erzitterte.
Da erst löste er sich von ihr. Fing mit dem Zeigefinger ihr Blut und seinen Samen auf und forderte: ›Knie nieder!‹
Sie gehorchte.
Er führte den Finger an ihren Mund und befahl:
›Trink das!‹
Sie sog es gierig in sich hinein.
›Du bist mit meinem Samen getauft. Du gehörst mir.‹
Martha rückte auf Knien an ihn heran und wollte sein Glied küssen.
Der Abt aber wich zurück und sagte:
›Rühr mich nicht an. Ich bin heilig.‹ ›Bitte!‹, rief die junge Frau.
Er lachte sie grausam aus.
Mit einem schnellen Griff warf er Martha die zerfetzte Kleidung über ihren geschundenen Körper und verließ die am Boden winselnde Frau. Doch während er durch das dunkle Gewölbe nach oben dem Licht zueilte, verwandelte sich seine schwarze Kutte wieder in das bunte Festtagsgewand des Jünglings Daniel. Unbemerkt lief er über den weiten Kaufmannshof hinaus in die Marchgasse, zur Donau hinunter und weiter am Fischmarkt vorbei zum Paulusbogen, um für Monate sein Vaterhaus zu verlassen.
Martin stand der Schweiß auf der Stirn. So konnte es nicht gewesen sein. Unmöglich, dass der Abt, dass Daniel Martha vergewaltigt hatte – und dass sie sich von ihm in Gier und Lust vergewaltigen ließ. Letzteres konnte Martin sich schon eher vorstellen. Nein, es musste ganz anders zugegangen sein. Dass Daniel es nicht ertragen konnte, wie Karl an Felicitas die Ehe vollzog, das war nicht nur wahrscheinlich, das war verständlich und gewiss. Auch dass er ihnen mit den Worten: ›Wenn ihr wüsstet, was ich jetzt tun werde‹ gedroht hatte. Und sicher hatte er auch mit dieser Drohung gemeint, dass er mit Martha schlafen wollte. Das ging klar aus dem Brief hervor.
Auch für Martha, die als junge Waise, noch ein Kind, in das Kaufmannshaus aufgenommen worden war und als Magd diente, die ihren Herrn Karl verehrte, jeden Wunsch von seinen Lippen ablas, ihn liebte, auch für sie musste es unerträglich sein, dass er nun Felicitas zur Frau nahm. Darum stand sie nicht bei dem gaffenden Gesinde vor der Tür des Schlafgemachs. Aber sie war nicht im Keller! Nein!
Martha war nicht einmal im Kaufmannshof, obwohl sie in der Küche dringend gebraucht wurde. Sie war zur mit Bäumen und Buschwerk dicht bewachsenen Landspitze geflüchtet, dorthin, wo Donau, Inn und Ilz zusammenfließen, und dort war auch Daniel hingelaufen, dort hatten die beiden Verwundeten, von Liebe Verwundeten und Verletzten und Gedemütigten eng beieinander gestanden, bis schließlich Daniel, der sonst Martha nicht sonderlich mochte, seinen Arm um die traurige junge Frau gelegt, sie sanft auf die Wange geküsst hatte. Lange standen die beiden so zusammen am Ufer. Dann aber
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