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Die Pilgerin von Passau: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman) (German Edition)

Die Pilgerin von Passau: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman) (German Edition)

Titel: Die Pilgerin von Passau: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maren Bohm
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Nonne geworden ist.«
    »Du schreibst natürlich nicht an sie.«
    »Nein, ich schreibe der Äbtissin.«
    »Die den außerordentlich wichtigen und seltenen Brief eines Teilnehmers der Pilgerfahrt nach Jerusalem sicher den Schwestern im Refektorium vorlesen wird. Da wirst du eine der Nonnen in ihrer Andacht empfindlich stören.«
    Markus schüttelte verärgert den Kopf.
    »Wie kommt es überhaupt, dass du an dieses Nonnenkloster schreibst? Du hast doch gar keinen Bezug dahin.«
    »Abt Johannes, mein Abt, hat die Verbindung zur Äbtissin für mich eingeleitet. Sie, die Äbtissin, hat mir geschrieben, sie wäre gerne selbst auf der Pilgerfahrt und würde deshalb Berichte aus erster Hand sehr schätzen.«
    »Und hast du Hildegard gegenüber Abt Johannes erwähnt?«
    »Noch ein Wort und ich werfe dich raus.«
    Martin kratzte sich am Kopf. Er hätte zu gerne gewusst, ob der Abt in vollem Bewusstsein über die Gefühlslage Markus’ oder vielleicht sogar gerade deshalb ihm den Weg ins Nonnenkloster geebnet hatte.
    »Bitte nicht. – Erzähl mir lieber, was du der Äbtissin geschrieben hast.«
    Markus schien sich versöhnlicher stimmen zu lassen.
    »Ich habe ihr geschrieben, dass Bischof Adhémar gestorben ist und dass die Heerführer Papst Urban gebeten haben, nach Antiochia zu kommen und sich an die Spitze unserer Pilgerfahrt zu stellen.«
    »Was er wahrscheinlich nicht tun wird.«
    »Nein, er wird vermutlich wieder einen Legaten ernennen. Dann habe ich geschrieben, dass die ägyptischen Fatimiden aus unserem Sieg gegen Kerbogha den größten Nutzen gezogen haben, weil sie das von den Türken besetzte Palästina erobert haben. Die Türken seien nach der Schlacht um Antiochia so geschwächt, dass sie Palästina nicht verteidigen konnten und der Garnison in Jerusalem nicht zu Hilfe kommen konnten.Was mir Angst für unsere Belagerung Jerusalems macht, ist, dass die Ägypter mit neuesten Belagerungsmaschinen und 40 Steinschleudern Jerusalem angriffen und der türkische Kommandant trotzdem einen Monat lang die Stadt halten konnte.«
    »Du denkst, wie sollen wir dann jemals Jerusalem erobern. Wir haben noch nie eine Stadt mit Belagerungsmaschinen eingenommen.«
    »Eben. Dazu heißt es, dass die Ägypter die Befestigungswälle wieder instand setzen.«
    »Du bist ja reichlich gut informiert. Woher?«
    »Für solche Informationen sind natürlich gute muslimisch-christliche Beziehungen nützlich. Denn die bestehen«, bemerkte Markus wichtig. »Die sonderbarste Nachricht: Emeline von Bouillon, die Ehefrau des Ritters Fulbert, hat sich mit einem Türken verheiratet und Gottfried von Bouillon hat sich mit dem Mörder ihres Mannes verbündet und ewige Treue, Freundschaft und Liebe geschworen.«
    »Was?«
    »Das habe ich natürlich nicht geschrieben. Aber es verhält sich trotzdem so.
    Emir Omar von Azaz hat von seiner Burg aus des Öfteren Christen auf ihrem Wege nach Edessa überfallen, ausgeraubt, verschleppt und ermordet. Das ist auch Fulbert passiert. Der Ritter und seine Begleiter gerieten in einen Hinterhalt, die Männer wurden gefangen genommen und noch an Ort und Stelle alle geköpft.
    Emeline aber, die Frau Fulberts, gefiel den Türken, sie ist ja nun auch sehr schön und anmutig, die ließen sie am Leben, nahmen sie gefangen und brachten sie auf die Burg. Der Emir wollte ein hohes Lösegeld erpressen, aber einer seiner Heerführer erbat statt des Soldes die Witwe Fulberts als Gemahlin. Und so geschah es, sogleich wurde Hochzeit gefeiert. Aus Freude über seine Heirat mit der Schönen überfiel der jungvermählte Ehemann nur zu gerne und immer häufiger die Feinde des Emirs Omar, also Moslems, keine Christen, und brachte seiner Frau und dem Emir reiche Beute. Omars Feind ist jedoch der viel mächtigere Ridwan von Aleppo und der sammelte nun ein gewaltiges Heer, um den Emir zu vernichten.
    Da machte die Ehefrau, also die Witwe Fulberts, ob sie noch Christin ist, weiß ich nicht, ihrem muslimischen Ehemann den Vorschlag, Emir Omar möge sich doch mit Gottfried von Bouillon verbünden. Das ganze christliche Heer werde ihm gegen den Angreifer Ridwan zur Verfügung stehen. Gottfried hat zunächst gezögert. Doch nachdem Mohammed, der Sohn des Emirs, als Geisel nach Antiochia gegeben wurde, haben unsere Ritter und Fußsoldaten gemeinsam mit den Kriegern des Emirs den Widersacher Ridwan von Aleppo besiegt und in die Flucht geschlagen. Leider haben Ridwans Männer auf ihrem Rückzug noch 600 Christen umgebracht.«
    »Das verstehe ich

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